Oberfräse Werkstatt Werkzeug

Welche Makita Fräskörbe braucht man wirklich?

Nach meinem letzten Artikel in dem ich die beliebten Makita Fräsen RT0700 und DRT50 verglichen habe, erreichten mich etliche Fragen zum Zubehör. Ist es wirklich sinnvoll, die relativ teuren „Komplettsets“ mit den verschiedenen Fräskörben zu kaufen? Oder ist nicht der Kauf der „nackten“ Fräsen die bessere Entscheidung? Auch hierzu nachfolgend wieder meine persönlichen Ansichten.

Einsatzzweck

Wie immer stehen am Anfange einige Fragen: Wozu will ich meine Makita Oberfräse einsetzen? Ist es die erste und einzige Oberfräse die ich habe oder ist es eher meine „Zweitfräse“?

Sowohl die Makita RT0700 als auch die Makita DRT50 haben genügend Leistung, um die meisten Fräsarbeiten in Holz zu bewältigen. Das gilt für den Möbelbau und auch die typischen DIY-Projekte rund um Heim und Garten.

Es können Fräswerkzeuge mit 6mm und 8mm Schaft in die Maschinen von Makita eingespannt werden, wobei die 6mm Fräser für diese kleinen Oberfräsen aufgrund der 4fach geschlitzten Spannzange die bessere Wahl sind. Der Rundlauf ist besser und auch die Überwurfmutter lässt sich hier spürbar leichter anziehen bzw. lösen.

Der starre Fräskorb

Egal in welcher Ausstattungsvariante man die RT0700 oder DRT50 kauft, der starre Fräskorb ist immer mit dabei. Dieser Fräskorb wird bei Makita als „Kantenfräsmodul“ bezeichnet und unter der Bestell-Nr. 196613-4 geführt.

Dieser Korb ist auch bei mir mit Abstand der am meisten eingesetzte Fräskorb. Das hängt natürlich auch damit zusammen, wie ich die beiden Makita Fräsen einsetze. In beiden Fällen habe ich dabei eine vergrößerte Grundplatte montiert.

Rechts unsere Grundplatte2017 die ich zum Abrunden von Kanten bevorzuge, links die Grundplatte2020 welche auch die Montage des Makita Parallelanschlages erlaubt, mit dem man übrigens auch sehr einfach Kreise fräsen kann.

Dabei kommt in meiner Werkstatt die netzgebundene Makita RT0700 überwiegend als Fräse in meinem praktischen Minifrästisch zum Einsatz. Bei dieser Fräse ist daher meist die  Grundplatte2017 montiert, bei welcher die Öffnung des Fräskorbs nach vorne zeigt.

Und da die Makita Fräse nur lose in den Frätisch eingelegt ist, kann diese jederzeit problemlos herausgenommen werden und zum Beispiel auf der Zinkenfräsvorrichtung benutzt werden.

Die Makita DRT50 kommt bei mir zu 95% als Freihand-Fräse zum Abrunden von Kanten zum Einsatz. Da ergibt die Montage einer vergrößerten Grundplatte zusammen mit dem kurzen Handgriff eine angenehm handliche Einheit mit günstigem Schwerpunkt.

Der Handballen ruht dabei auf dem 50mm Griff. So kann die ganze Fräse leicht mit Bewegungen aus dem Unterarm geführt werden.

Der Fräskorb mit Tauchfunktion

Sobald es um das Fräsen von Nuten geht, ist der Fräskorb mit Tauchfunktion das Mittel der Wahl. Dieses Teil ist unter der Bestell-Nr. 195563-0 von Makita erhältlich. (Und nur für den Fall, dass hier jemand mit dem Kauf des äußerlich gleichen Teils von einem chinesischen Billiganbieters wie z.B. KATSU liebäugelt, der sei gewarnt dass diese Fräskörbe leider nicht wirklich auf die Makita Fräsen passen.)

Gerade wenn man Nuten mit definiertem Anfangs- und Endpunkt in einer Fläche fräsen will, ist dieser Fräskorb in meine Augen unverzichtbar.

Was viele Anwender nicht wissen: Der Makita Fräskorb mit Tauchfunktion hat Markierungen für die Fräsermitte, im nachfolgenden Bild mit Pfeilen markiert.

Damit lässt sich der Anfangs- und Endpunkt einer Fräsung relativ einfach bestimmen, wenn man sich zuvor eine entsprechende Markierung auf dem Werkstück oder am Anschlag gemacht hat. Mehr dazu im Beitrag „Durchgehende Nuten fräsen“

Auf das allgemeine Arbeiten mit diesem Fräskorb und der Tauchfunktion möchte ich hier jetzt nicht weiter im Detail eingehen, weil dies den Rahmen dieser Übersicht sprengen würde. Bei Interesse bitte ich meine Leser einen Kommentar zu hinterlassen, dann werde ich hierzu noch einen gesonderten Artikel verfassen.

Der schwenkbare Fräskorb

Der schwenkbare Fräskorb für die Makita Fräsen ist sicherlich eines der am seltensten genutzten Zubehörteile. Allerdings kann dieses Teil ein echter Problemlöser sein, wenn man ihn zur Hand hat.

Ein Anwendungsbeispiel ist der Einsatz beim Bau meiner Wanduhr zum Fräsen des runden Rahmens für das Uhrenglas.

Hier stand ich vor der Herausforderung, einen runden Rahmen mit einem Winkel von 23Grad zu fräsen. Einen Kegelfräser mit so einem Winkel gibt es natürlich nicht zu kaufen. Aber mit einem Schaftfräser der mit dem schwenkbaren Tauchkorb entsprechend geneigt wurde, lässt sich eben auch so ein „krummer“ Winkel fräsen.

Ein anderes Beispiel ist der Einsatz von Konturfräsern in verschiedenen Neigungen – so kann man mit seinen vorhandenen Fräser ganz neue Profilformen fräsen.

Mein persönliches Fazit

Wenn man sich die Preise für die einzelne Makita Fräse – egal ob RT0700 oder DRT50 anschaut – und diese dann mit dem jeweiligen Komplettset vergleicht, so empfehle ich – sofern finanziell machbar – immer den Griff zum Komplettset. Der hier bezahlte Aufpreis ist deutlich geringer als wenn man zu einem späteren Zeitpunkt die entsprechenden Fräskörbe einzeln nachkauft.

Die kabelgebundene RT0700 wird in der Variante Makita RT0700CX3J – also als Komplettset mit allem Zubehör in einem Makpak – im Vergleich zur „nackten Version“.

Ein ähnliches Bild bei der Akkuvariante DRT50 in kompletter Ausstattung als Makita DRT50RTJX2 oder eben als „nackte Variante“.

 

 

4 Kommentare zu “Welche Makita Fräskörbe braucht man wirklich?

  1. Habe auch das Komplettset – preislich auf jeden fall sinnvoll. Passen die chinesischen starren Fräskörbe denn besser? Da gibt es ja sehr günstige aus Plastik – würde ich dann fest auf einen Fräszirkel montieren weil mir Umschrauben zu lästig ist…

    • Hallo Martin, das mit der Passgenauigkeit der china-Klone Fräskörbe ist so eine Sache. Die von Katsu – und das sind ja schon die höherwertigen – passen leider nicht wirklich. Ich würde da keine Kompromisse eingehen und lieber die originalen von Makita kaufen. Auf EBAY sind die Originale immer wieder mal sehr günstig zu bekommen.

  2. hallo zusammen, ich habe ebenfalls das gesamtset DRT50 gekauft und musste beim fräskorb mit tauchfunktion leider feststellen, dass die grundplatte nicht eben ist. das ist vor allem beim zinkenfräsen wirklich ein problem. makita meinte, alle grundplatten (ca 30 stk vorrätig) hätten dieses problem – ungenauigkeit. kennt ihr eine abhilfe, oder einen tipp für eine abhilfe sodass ich eine ebene grundplatte bekomme.
    danke lg robert

    • Hallo Robert, hast Du ein Foto von der verzogenen Grundplatte? Mich würde mal interessieren wo da genau das Problem ist. Evtl. können wir da Abhilfe schaffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.