Vor kurzem ist mir wieder einmal eine hölzerne Einweg-Palette in die Finger gekommen, deren Zustand so gut war, dass sich das Recycling des Holzes lohnt. Dabei habe ich eine neue Methode zum materialschonenden Zerlegen angewendet, die ich hier kurz vorstelle.
Ich habe ja in der Vergangenheit schon mehrfach alle Holzpaletten zerlegt, um deren Holz für eigene Projekte weiterzuverwenden. Dabei habe ich entweder mit einer Brechstange gearbeitet oder aber die Palette mittels einer kleinen Handkreissäge zersägt.
Der Vorteil dieser Methode mit dem Zersägen besteht darin, dass das Holz danach in aller Regel ohne Löcher oder Metallteile erhält. Allerdings kann da je nach der Konstruktionsweise der Palette dazu führen, dass man nur recht kurze Hölzer erhält. Diese sind dann nur eingeschränkt sinnvoll nutzbar.
Diesmal hatte ich eine recht große Palette bekommen – ca.140 cm lang und 90cm breit. Und da wollte ich die Hölzer möglichst in voller Länge nutzen.
Der Unterbau der Einweg-Palette war schon sehr lose und diesen konnte ich problemlos mit dem kleinen Hebeleisen herunterheben. Bei den Querbrettern versagte diese Methode jedoch.
Schon beim ersten Ansetzen des Hebeleisesn wurde erkennbar, dass das Holz splittern würde. Jetzt war guter Rat teuer, da ich ja die Hölzer möglichst unbeschädigt und in voller Länge nutzbar machen wollte.
Die Klötze des Unterbaus einer Palette entferne ich in aller Regel mit ein paar kräftigen Hammerschlägen von der Seite. Der Klotz löst sich und die Nägel können später einfach herausgezogen werden. Da die Klötze bei dieser Palette jedoch aus Pressspan gefertigt waren, klappte diese Methode nicht wirklich gut. Die Klötze lösten sich nur schwer – es war gerade mal ein kleiner Spalt der so entstand.
Und das brachte mich dann auf die Idee: Holzkeile!
Um die Klötze ganz zu entfernen, habe ich ein paar kleine Holzkeile untergelegt und mit dem Hammer eingeschlagen.
Auf diese Art und Weise wird der Holzklotz angehoben und aus den Nägeln gezogen. Als Keile habe ich hier sowohl Reststücke aus 21mm Multiplex als auch ein paar Buchenholzreste verwendet.
Nachdem die Methode mit den Holzkeilen beim Lösen der Holzklötze so gut funktioniert hat, habe ich diese auch zum Zerlegen der Oberseite der Palette angewendet.
Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, an ein längeres Kantholz einen Keil anzusägen. Auf diese Weise kann man gleich nacheinander mehrere der Bretter von Ihrem Querträger lösen.
Man muss einfach nur den Holzkeil immer weiter nach unten treiben. Da zwischen den Brettern immer ein kleiner Spalt besteht, kann man so in einem Rutsch alle vernagelten Hölzer vom Querträger lösen.
Das Ergebnis sind Hölzer in denen natürlich noch die Nägel stecken. Diese lassen sich aber mit einer Zange entsprechend einfach herausziehen. Dazu einfach kurz mit dem Hammer auf die herausstehenden Nägel schlagen – der Kopf des Nagels tritt dann auf der Unterseite aus dem Holz und kann mit der Kneifzange bequem gefasst und herausgezogen werden.
Ich denke das Arbeiten mit Holzkeilen wird daher künftig meine bevorzugte Methode zum Zerlegen von Paletten zum Zwecke des Holzrecyclings sein.
Und wenn man Imker ist, hat man auch einen Stockmeisel, der in die kleinste Spalte passt. Zum Nägel ziehen kann man ihn a ich noch verwenden.