Zur Vorbereitung eines kommenden Projektes möchte ich Leimholzplatten aus Recycling-Holz erstellen. Es handelt sich dabei um sehr schönes Kiefernholz mit hohem Harzanteil. Allerdings haben diese Lattenstücke sehr krumme Kanten und müssen daher besäumt werden.
Der Schiebeschlitten
Damit die Leimholzplatten später dichte Fugen haben, müssen die Schnittkanten der Hölzer aus denen diese zusammengesetzt werden absolut geradlinig sein. Einfach am Anschlag der Kreissäge entlang zu sägen führt hier in aller Regel nicht zu einem guten Ergebnis.
Um diesem Problem zu entgehen, habe ich einen einfachen Schiebeschlitten gebaut, auf den die einzelnen Lattenstücke aufgespannt werden können.
Es handelt sich dabei um ein Reststück einer 15mm MDF-Platte. Wichtig dabei ist nur, dass die Kante welche später am Anschlag der Tischkreissäge läuft, wirklich gerade ist. Auf kleinen Klötzchen sitzend werden zwei Kniehebelspanner festgeschraubt.
Hier kann ich nur empfehlen, solche kleinen Spanner in der Werkstatt zur Hand zu haben, wenn man mal schnell eine Vorrichtung bauen will. Diese beiden Spanner waren in der Vergangenheit schon auf den verschiedensten Vorrichtungen im Einsatz.
Am Ende des Schiebeschlittens noch ein Anschlag, damit das Werkstück nicht nach hinten rutschen kann – Fertig! Der Schiebeschlitten war in wenigen Minuten zusammengebaut.
An der Tischkreissäge wird die niedrige Anschlagschiene montiert, damit die Kniehebel dort nicht kollidieren. Als Sägeblatt kommt ein Bayerwald Universalsägeblatt mit 32 Zähnen zum Einsatz.
Dadurch dass die Führung des Werkstücks von der Kante des Schiebeschlittens übernommen wird, erhält man immer eine gerade Schnittkante, auch wenn das aufgespannte Lattenstück krumm und verzogen ist.
Das Besäumen
Damit man letztlich nicht nur eine gerade, sondern auch eine wirklich senkrechte Schnittkante erhält, ist es empfehlenswert, das Sägeblatt an der Kreissäge wirklich exakt auf 90 Grad auszurichten.
Die Winkelprüfung erfolgt über den Schiebeschlitten gelegt – so wird auch eine dort evt. vorhandene Ungenauigkeit ausgeglichen.
Während der Arbeitens mit diesem Schiebeschlitten habe ich gemerkt, dass eine zusätzliche Griffmöglichkeit in der Mitte des Schiebeschlittens hilfreich ist. Man steht ja seitlich an der Säge und muss ansonsten die Arme sehr weit auseinander halten.
Nachdem alle Hölzer mit einer geraden Kante versehen waren, hätte ich nun die zweite Seite ohne Schiebeschlitten direkt am Anschlag der Tischkreissäge führen können. Das war mir allerdings zu wackelig, da einige der Hölzer auch etwas verzogen waren. Daher habe ich auch die zweite Seite mit Hilfe des Schiebeschlittens zugesagt.
Beim Zusägen des doch sehr harzhaltigen Holzes hat sich dann dieser „Harzniederschlag“ auf dem Sägetisch gebildet.
Da wird also mal wieder eine Maschinenreinigung nötig werden.
Das Ergebnis
Hier ein Blick auf das Ergebnis nach dem Besäumen der Lattenstücke auf meiner CS-70 Tischkreissäge. Saubere und dichte Fugen – auch ohne Zwingen.
Die zugesagten Hölzer wurden dann nach Maserung und Holzfarbe in Dreiergruppen für das Verleimen zusammengestellt.
Als Unterlage kommen Reststücke von Siebdruckplattenmaterial zum Einsatz, da diese nicht so leicht mit der Leimplatte verkleben.
Es werden jeweils die beiden Kanten an den außen liegenden Hölzern mit reichlich Holzleim eingestrichen – hier empfiehlt es sich, einen wasserfesten Holzleim zu verwenden.
Anschließend wird alles aneinander gelegt, ausgerichtet und mit den bewährten Einhandzwingen von Wolfcraft fixiert.
Jetzt heißt es nur noch warten, bis der Holzleim ausgehärtet ist. Die resultierenden Leimholzplatten werden später noch mit dem Makita Dickenhobel auf eine einheitliche Stärke gebracht.
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