Der WABECO Bohrständer war eine der ersten größeren Anschaffungen in meiner Werkstatt. Das geschah im Jahr 2010. Seitdem hat sich dieser Bohrständer bei mir wegen seiner Universalität sehr bewährt und ich hatte nie den Bedarf, mir zusätzlich noch eine „richtige“ Ständerbohrmaschine zu kaufen. Allerdings gibt es ein paar Details die Verbesserungspotential haben.
Einen Punkt an meinem WABECO Bohrständer hatte ich schon sehr bald verändert: Die M8 Zylinderkopf-Schraube zum Einstellen der Höhe des Maschinenträgers wurde schon recht bald von mir durch einen Sterngriff ersetzt, ebenso die Schraube welche den Stab für den Bohrtiefenanschlag fixiert.
Damit entfällt das Hantieren mit dem Sechskant-Schlüssel wenn man den Bohrständer einstellt. Allerdings sind diese Sterngriffe aus verschiedenen Gründen nicht optimal: Zum einen sind diese zu klein, um wirklich mit Kraft die Anschläge einzustellen, damit sich diese bei längerem Arbeiten nicht doch wieder lösen. Zum anderen ist der Abstand zum Handgriff bei der Höheneinstellung relativ knapp. Ein Standard-Griff passt hier nicht, er kommt dem Handgriff ins Gehege. Deshalb hatte ich hier einen selbst angefertigten Sterngriff eingesetzt.
Auch der einfache Handhebel zum Durchschieben ist beim Bohren ein wenig unkomfortabel, weil während des Bohrens die Griffstange verschoben werden muss. Viele Anwender haben daher in Eigeninitiative einen 3-Speichengriff angefertigt, was allerdings einige Möglichkeiten in der Metallbearbeitung erfordert, die nicht jeder hat.
Die Komponenten zur Nachrüstung
Dieses Problem hat aber auch die Fa. WABECO erkannt und bietet daher seit einiger Zeit einen 3-Speichen-Griff zum Nachrüsten bestehender Bohrständer an.
Zusätzlich habe ich noch zwei Klemmhebel der Größe 2 mit M8*30 Gewinde gekauft, um auch die Sterngriffe auszutauschen. Denn mit einem Klemmhebel lässt sich der Bohrständer mit deutlich weniger Kraftaufwand justieren.
Der Umbau
Erster Schritt war das Zerlegen und Reinigen des Bohrständers. Ich decke diesen zwar immer mit einer Plastikhaube zu, aber im Laufe von 12 Jahren hatte sich doch einiges an Schmutz abgelagert.
Daher wurde der Bohrständer zunächst in seine Einzelteile zerlegt um diesen leichter reinigen zu können.
Dazu wurden zunächst die M8-Schrauben der Klemmung des Auslegers entfernt und dieser herausgezogen. Zum Entfernen der Schmutzschicht wurde der Ausleger und die Säule mit WD-40 (in meinem Fall das äquivalente Multiöl von Würth) eingesprüht und anschließend mit einem trockenen Baumwolltuch abgerieben. Das sorgt zudem für einen gewissen Rostschutz.
Die Spindel mit der Griffstange läst sich seitlich herausziehen, nachdem man den Sprengring entfernt hat.
Im Kasten des Bohrständers befinden sich zwei Rollen, die den Träger des Bohrständers in der Säule führen.
Diese wurden ebenfalls herausgenommen und gereinigt.
Alle Lagerflächen wurden gereinigt und mit einer erbsengroßen Menge Universalfett geschmiert.
Anschließend konnte der Zusammenbau erfolgen. Der Klemmhebel für die Höhenverstellung der Säule kann einfach eingedreht werden.
Beim Klemmhebel für die Bohrtiefeneinstellung ist dies jedoch nicht möglich. Daher muss hier der Klemmhebel zerlegt werden.
Der Gewindebolzen wird zuerst eingeschraubt und anschließend der Griff wieder montiert.
Dabei die kleine Feder nicht vergessen, ansonsten lässt sich der Hebel nicht mehr einrasten.
Der neue 3-Speichen-Griff wird rund um das Zahnrad mit ein wenig Universalfett geschmiert und in das Gehäuse eingeschoben. Anschließend den Sprengring wieder aufschieben. Fertig!
Und nachdem ich meine FEIN-Bohrmaschine BOP 13-2 wieder montiert hatte, war der Bohrständer wieder einsatzbereit.
Damit ist die Handhabung des Wabeco-Bohrständers sehr komfortabel geworden und dank der robusten Bauweise wird dieser Bohrständer auch weiterhin treue Dienste leisten.
Weil ich mehrfach gefragt wurde, hier noch der Link zum Liqui-Moly Universalfett welches ich seit vielen Jahren für das Schmieren aller Gewinde, Spindeln, Gleitlager und dergleichen einsetze.
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