Um das gesamte Zubehör zu unserer CNC Plattenfräse samt LCD-Monitor unterzubringen habe ich in den vergangenen Wochen einen Rollcontainer geplant und gebaut. Dabei sind einige interessante Detaillösungen herausgekommen, die ich hier beschreibe.
Die Anforderungen
Da meine CNC Fräse in der relativ staubigen Garagenwerkstatt steht war es mir wichtig, dass der Monitor, der zum Betrieb meiner SEOGEO CNC-Fräse benötigt wird, einigermaßen geschützt untergebracht ist. Aus Platzgründen sollte zudem der Rollcontainer bei Nichtbenutzung unter das Gestell der SEOGEO Fräse geschoben werden können.
Und zu guter Letzt sollte alles wichtige Werkzeug und Zubehör für den Betrieb meiner SEOGEO Plattenfräse in diesem Rollcontainer untergebracht werden.
Das Resultat nach einigen Überlegungen war dann die Konstruktion eines Rollcontainers mit einem Deckel zum Aufklappen, in dem der Monitor für die CNC Steuerung untergebracht ist. Das hat dann einen doppelten Zweck: Im geschlossenen Zustand ist der Monitor vor Staub weitestgehend geschützt, im geöffneten Zustand ist der Monitor im Deckel erhöht positioniert, was dem Bedienkonfort zugute kommt.
Die zentrale konstruktive Frage war die Wahl des Scharniers für den Deckel. Da ja der relativ schwere Monitor in den Deckel eingebaut ist, war ein stabiles Scharnier erforderlich.
Ich habe mich daher für ein großzügig dimensioniertes Scharnier aus Holz entschieden.
Der Rollcontainer wurde wieder in FUSION360 konstruiert. Hierbei habe ich zum ersten Mal mit Drehpunkten gearbeitet, um die Bewegung des Deckelscharniers simulieren zu können.
Bau des Rollcontainers
Gebaut ist alles aus 18mm Birkensperrholz. Das Ausfräsen aller Teile hat rund eine Stunde gedauert. Es wurde mit einem 6mm Fräser mit 3 geraden Schneiden und Spanbruch von SEOGOEO gefräst.
Hier ein Blick auf die ausgefrästen Teile des Deckelscharniers. In das Seitenteil wurde eine runde Tasche gefräst, in die eine runde Scheibe als Drehachse eingesetzt wird.
Das Seitenteil des Deckels ist der Dreharm, welcher dann mit einer weiteren Scheibe fixiert und abgedeckt wird.
Zwischen Drehachse und Bohrung des Seitenteils wurde mit einer Toleranz von 0,4mm gearbeitet. Das Eregbnis ist ein wunderbar leichtgängiger Deckel.
Der Aufbau des Korpus des CNC-Rollcontainers ist recht einfach gehalten. Die Seitenteile werden mit Zapfen versehen und verschraubt. Es kommen SPAX-Schrauben 4*40 mit Teilgewinde zum Einsatz.
Auf Leim kann bei dieser Konstruktionsweise verzichtet werden. Das beschleunigt den Bau ganz erheblich, denn es müssen keine Trockenzeiten abgewartet werden.
Der Zwischenboden wurde ebenfalls über Zapfen fixiert – siehe das obige Bild mit der Drehachse.
Bau der Schubladen
Die oberen beiden Schubladen sind so konstruiert, dass diese mit ihren Einteilungen gleich auf der CNC-Fräse hergestellt werden können. Dazu wurden einfach die passenden Vertiefungen in den Boden der Schubladen gefräst.
Die Böden bestehen aus 18mm MDF, die Seitenteile aus einigen Resten in 15mm Stärke. Das Ganze ist stumpf verleimt, was für diese kleinen, flachen Schubladen völlig ausreichend ist.
Die beiden größeren Schubladen sind aus ganz gewöhnlichem 15mm Multiplex gebaut, von dem ich noch diverse Reste herumliegen hatte.
Auch hier einfach stumpf verleimt und verschraubt unter Zuhilfenahme meiner CNC-gefrästen Montagewinkel.
Die Böden sind einfaches 5mm Pappelsperrholz, welches geklebt und mit kleinen Drahtstiften aufgenagelt wurde.
Als Schubladenführungen wurden preiswerte 600mm Vollauszüge von SoTech600mm Vollauszüge von SoTech verbaut.
Hier ein Bild auf die eingesetzten Schubladen für Werkzeug und Fräser.
Um den Monitor zu befestigen, wurde die Halteplatte eines Monitorständers in den Deckel geschraubt. Dort kann der LCD-Monitor eingeklinkt werden.
Es wurden auch hier wieder robuste Lenkrollen von Kruizinga.de montiert. Die Frontplatten der Schubladen sind aus Resten von 18mm Multiplex.
Anschließend erfolgte eine Oberflächenbehandlung mit Clou-Holz-Siegel – einem schnell trocknenden und robusten Transparentlack.
Zu guter Letzt wurden noch Möbelgriffe aus dem 3D-Drucker montiert und damit war der Bau des Rollcontainers abgeschlossen.
Alle Werkzeuge übersichtlich im Zugriff.
Zusammenfassung
Insgesamt hat sich der Bau über mehrere Wochenenden hingezogen, da ich immer nur stundenweise an diesem Projekt arbeiten konnte.
Der Monitor kann jetzt bei Bedarf dort platziert werden, wo er beim Arbeiten mit der Fräse gerade gebraucht wird. Ein Umstand der bei meiner Garagenwerkstatt nicht zu unterschätzen ist.
Die DXF-Dateien für den Rollcontainer sind auf Wunsch bei mir erhältlich. Bei Interesse einfach einen Kommentar hinterlassen, ich melde mich dann.
Echt Klasse sowas mit Deckel
Danke für den Beitrag. Würdest Du mir die DXF-Dateien zustellen? Und wo hast Du die Auszugsschienen gekauft? Du erwähnst von „XY“. Wer ist das?
Gruß
Michael N.
Die Auszüge sind von SoTech. Link ist jetzt im Artikel ergänzt. DXF sende ich Dir morgen per Email zu.