Hier ein kurzer Hinweis auf den Bahco Kraftschaber. Auf den ersten Blick ein recht simples Werkzeug, dessen Kauf ich aber jedem Holzwerker ans Herz legen kann. Warum? Der erkläre ich kurz in den folgenden Zeilen.
Es gibt immer wieder Fälle, bei denen Leim- oder Lackreste von einer Holzoberfläche entfernt werden müssen. Ebenso fragen mich immer wieder Heimwerker nach möglichen Wegen, wie ein missglückter, klebrig gebliebener Hartölauftrag wieder entfernt werden kann.
Für alle diese Zwecke – und noch viel mehr – ist ein Schaber ein hilfreiches Werkzeug. Allerdings denken viele Menschen beim Begriff „Schaber“ an so ein Plastikdings aus der Küche. Nun ja, das ist halt um die Kochplatten und den Backofen zu reinigen, für die Holzwerkstatt aber nahezu unbrauchbar.
Ein guter Schaber
Wer bisher nur die billigen Schaber aus dem Baumarkt kennt, der darf jetzt umdenken. Was kennzeichnet einen guten Schaber für die Werkstatt?
Das hängt natürlich wieder einmal vom Einsatzzweck ab. Im Folgenden gehe ich davon aus, dass man diverse Holzoberflächen wie Tischplatten, Möbelflächen oder einen Parketfußboden bearbeiten möchte.
Bei diesen Anwendungen ist es wichtig, dass man einen robusten Schaber mit einer möglichst breiten Klinge hat, um zügig die Flächen bearbeiten zu können. Weiterhin sollte man damit auch bis an den Rand arbeiten können und zu guter Letzt sollte der Schaber eine gute Handhabung bieten, um mit beiden Händen Druck ausüben zu können.
Der Bahco Kraftschaber
Nun, alle diese Anforderungen erfüllt der hier gezeigte Bahco Kraftschaber.
Eigentlich war der Kauf dieses Werkzeugs eine Notlösung für eine Parketbodensanierung, aber inzwischen ist er bei mir seit einiger Zeit regelmäßig im Einsatz. Er hat sich bei der Entfernung von Leim- und Lackresten, stumpf gewordenen Lackoberflächen und dergleichen auf Holzoberflächen sehr bewährt.
Es besitzt eine zweiseitige, auswechselbare Hartmetallklinge mit einer Breite von 65mm. Wichtig: für kleines Geld sind auch Ersatzklingen erhältlich in verschiedenen Breiten. Und wer die nötige Ausrüstung hat, kann diese Klingen auch mehrmals nachschleifen.
Da die breite 65mm Klinge über den Rand hinausragt, kann auch bündig am Rand – z.B. neben der Fußbodenleiste – gearbeitet werden. Der Handknauf dieses Schabers ermöglicht zudem beidhändiges Arbeiten, was relativ kraftschonend ist.
Der ausgetretene Leim an den Fugen auf der Innenseite einer kleinen Holzbox konnte problemlos entfernt werden. Das ging Ruck-Zuck. Da werde ich künftig nicht mehr zum Multi-Tool mit Delta-Schleifer greifen.
Arbeiten mit dem Kratftschaber
WICHTIG: beim Arbeiten mit dem Kraftschaber immer nur ziehend in Richtung der Holz-Maserung arbeiten. Bitte niemals quer zur Faser! Niemals schieben! Ansonsten drückt man schnell die Klinge ins Holz und die Oberfläche ist ruiniert. Das gilt insbesondere bei Nadelhölzern mit den verschieden harten Jahresringen.
Ebenso hat der Winkel in dem der Schaber gezogen wird einen großen Einfluß auf die Abtragsleistung. Bei unbefriedigendem Abtrag einfach mal etwas flacher oder steiler halten.
Und auch hier gilt wie bei allen Handwerkzeugen: einfach herantasten – nicht gleich mit maximaler Kraft schaben, sondern sich schrittweise steigern.
Mein Fazit
In zahlreichen Anwendungsfällen wie dem Entfernen alter Lackschichten durchaus eine sinnvolle Alternative zur Schleifmaschine.
Verursacht kaum Feinstaub und ist ohne viel Lärm, kann also auch an einem Sonntag nachmittag auf dem Parkettboden in einer Mietwohnung zum Einsatz kommen
Was für ein toller Tipp. Ich habe dafür immer Japan Spachtel benutzt. Die mussten dann immer wieder mit einer Feile nachgeschärft werden. Werde ich mir direkt zulegen.
Das sieht interessant aus. Ich benutze für solche Aufgaben seit Jahren Ziehklingen, aber die kann man nicht so toll halten.
Habe ähnlich gute Erfahrung mit dem kleineren Schaber von BAhco, der vorne Dreiecksklingen hat. Man kann da uch noch andere Klingen anbringen.