Auf mehrfachen Wunsch aus dem Leserkreis folgt hier ein kurzer Erfahrungsbericht zu meiner Tormek T-7 Schleifmaschine und eine Beschreibung wie ich diese untergebracht habe.
Diese Maschine besitzen ich jetzt schon einige Jahre, da der Kauf schon kurz nach dem Start meiner „Holzwerkerkarriere“ im Jahr 2011 erfolgte.
Ursprünglich hatte ich meine wenigen Handwerkzeuge ausschließlich mit japanischen Wassersteinen von Dictum geschliffen. Als ich dann allerdings einen größeren Bestand von gebrauchten Handwerkzeugen wie Stechbeiteln, Hobeleisen, Drechseleisen etc. sowie einige Gartenwerkzeuge von einem Verwandten übernehmen konnte, waren die Grenzen der Arbeit mit Wassersteinen schnell erreicht.
Die gebrauchten Werkzeuge waren zwar grundsätzlich brauchbar, aber die Schneiden der Klingen waren teilweise in sehr schlechtem Zustand. Einige Werkzeuge hatten tiefe Scharten. So etwas von Hand auszuschleifen war trotz 220er Wasserstein in Anbetracht der vielen Werkzeuge ein extrem zeitaufwändiges Unterfangen.
Nachdem ich kurz darauf beim Werkzeughändler meines Vertrauens eine Tormek-Sonderaktion gesehen hatte, wurde seinerzeit der Kauf einer T-7 getätigt.
Tormek T-7 Maschine
Ich habe mich damals für die T-7 entschieden weil diese Dauerbetriebsfest ist und auch einen deutlich größeren Schleifstein hat. Die kleinere T-3 hat nur einen 50%-Betriebszyklus, d.h. nach etwa 30 Minuten Benutzung muss diese wieder für 30 Minuten abkühlen. Das mag zum Schleifen von Messern genügen, ist aber schon bei breiteren Hobeleisen wie z.B. bei einer Raubbank oder zum Ausschleifen einer Axt mit Scharten zu wenig.
Der größere Schleifstein mit 250mm Durchmesser hat zwei weitere Vorteile: erstens ist die Rundung der geschliffenen Fasen an den Werkzeugen weniger ausgeprägt und zweitens ist die Abnutzung des Schleifsteins aufgrund des größeren Umfangs erheblich geringer, er muss also seltener abgerichtet werden.
Das Abrichten des Schleifsteins ist mittels des mitgelieferten Abrichtehilfe ganz einfach. Es ist nur darauf zu achten, dass die Stütze der Maschine gut fixiert ist damit das ganze nicht zu vibrieren beginnt. Dann einfach langsam und gleichmäßig den Abrichtdiamanten von links nach rechts drehen und wieder zurück. Das Ergebnis ist eine absolut plane und rechtwinklige Schleiffläche.
Und wie oft muss man abrichten? Nun, das hängt davon ab, was man schleift. Wenn man Hobeleisen oder Messer schärft, braucht man nur sehr selten abzurichten, denn der Schleifstein wird dabei auf seiner ganzen breite recht gleichmäßig benutzt. Schärft man hingegen kleine, rundliche Schneiden wie z.B. einem Hohlbeitel dann hat man durch entspechende Abnutzung schneller eine ungleichmäßige Schleiffläche. Wird dann wieder ein breites Hobeleisen geschliffen, empfiehlt es sich, vorher wieder abzurichten.
Die Schleifhilfen
Standardmäßig wurde die die Tormek T-7 nur mit einer Schleifhilfe für das Einspannen rechtwinkliger Klingen geliefert. Anfangs war dies auch ausreichend, denn ich hatte nur Beitel und Hobeleisen in der Bearbeitung.
Als es dann aber mit Heckenscheren, Äxten, Messern usw. weiterging, habe ich die Schleifhilfen im „Haus und Heimsatz“ dazugekauft. Dieses Paket enthält alle Vorrichtungen, die zum Schleifen verschiedener Messer, Scheren, Zugmesser, Äxten sowie Kurzmeißeln und Schnitzwerkzeugen nötig sind. Das erlaubt es dann auch ohne große Übung, alle diese Werkzeuge mit einer guten, scharfen Schneide zu versehen.
Für sehr scharfe, feine Schneiden wie z.B. an einem ECE Putzhobel folgt bei mir allerdings immer noch das Anziehen einer Micofase auf einem 8000er Wasserstein mit Schleifhilfe, bevor ich dann auf der Lederscheibe die Schneide abschließend poliere.
Küchenmesser schleifen
Gerade das Schleifen von Küchenmessern ist eine Aufgabe, welche die Tormek mit Bravour meistert. Und wenn man der Gattin den gesamten Bestand der Küchenmesser regelmäßig auf der T-7 schärft, dann ist auch die Investition in diese Maschine schnell akzeptiert.
Um das freihändige Führen zu erleichtern, hat es sich bewährt, die Schneide mit einem Faserstift zu markieren. So erkennt man sofort ob man die Schneide auf der ganzen Länge sauber geführt hat. Das Messer wird dann mit sanftem Druck entlang der Schneide auf dem Schleifstein geführt. Ein einmaliger Schliff auf beiden Seiten ist für Küchenmesser mehr als ausreichend.
Nach dem Schleifen auf dem Schleifstein wird die Schleifführung um 90 Grad gedreht. Nun kann die Schneide des Messers auf der Lederscheibe abgezogen werden.
Ich nutze diese Schleifhilfe für Messer regelmäßig, denn auch in der Küche gilt: Nur scharfe Klingen sind sichere Klingen!
Unterbringung der TORMEK T-7
Anfangs hatte ich die Maschine bei Bedarf auf einer kleinen Klappwerkbank von Wolfcraft aufgestellt. Das war zwar praktikabel, hatte aber mehrere Nachteile. Zum einen war ein „spontanes“ Schleifen nicht wirklich möglich, zum anderen war die T-7 immer irgendwie im Wege. Zudem hatte sich im Laufe der Zeit einiges an Zubehör zur Tormek angesammelt, das auch irgendwie untergebracht werden sollte.
Ich habe daher aus einigen Resten Seekiefersperrholz einen kleinen Rollcontainer gebaut. Warum Seekiefersperrholz? Nun, das Material ist billig zu bekommen und zudem wasserfest verleimt. Der Deckel ist ein Reststück einer Siebdruckplatte, denn beim Arbeiten mit der Tormek tröpfelt schon mal ein bischen Wasser daneben. Die Siebdruckplatte lässt sich problemlos abwischen und alles bleibt sauber.
Um das Zubehör unterzubringen, habe ich einfach die Schaumstoffeinsätze auf eine 18mm starke Sperrholzplatte geschraubt und diese mit einer einfachen Roll-Schubladenführung ausgestattet. Diese sind dann unten im Rollcontainer untergebracht. So hat alles seinen Platz und nichts geht verloren.
Ganz wichtig: Wenn die Maschine nicht mehr benutzt wird, muss die Wasserwanne entleert werden, damit sich der Stein nicht einseitig mit Wasser vollsaugt und unrund läuft. Zudem decke ich die Tormek T-7 immer mit einer Schutzhaube ab, damit der Stein und die Abziehscheibe nicht unnötig verstauben.
Mein Fazit zur Schleifmaschine
Hat es sich gelohnt die T-7 zu kaufen? Für mich kann ich diese Frage auf jeden Fall mit ja beantworten, weil ich damit beim Aufarbeiten von stark lädierten Klingen einen Menge Zeit spare. Auch das regelmäßige Scharfen von Messern und Gartenscheren ist damit wirklich in wenigen Minuten erledigt.
Die Tormek Maschine ist sehr hochwertig verarbeitet und kann definitiv als Anschaffung auf Lebenszeit betrachtet werden. Alle Teile sind aus pulverbeschichtetem Metall und rostfreiem Edelstahl, Ersatzteile sind auch nach Jahren noch erhältlich.
Aktuelles Modell Tormek T-8
Die Tormek T-7 ist übrigens vor einiger Zeit ausgelaufen und wurde durch das Modell Tormek T-8 ersetzt. Diese neue Naßschleifmaschine hat ein etwas formschöneres Gussgehäuse, einen Wasserbehälter mit einer verbesserten Aufhängung und die Schleifscheibe kann jetzt werkzeuglos gewechselt werden. Ansonsten hat sich beim eigentlichen Schleifen und den verschiedenen Schleifhilfen nicht viel geändert.
Welche Priorität hat eine solche Naßschleifmaschine wie die Torrmek bei der Anschaffung für einen Holzwerker? Nun, das hängt ganz erheblich von der persönlichen Arbeitsweise ab. Wer viel mit Handwerkzeugen arbeitet, der sollte den Kauf ernsthaft in Betracht ziehen. Insbesondere Drechsler und Schnitzer mit viel Schleifbedarf profitieren hier. Wer aber nur gelegentlich mit Handwerkzeugen arbeitet oder seine wenigen Beitel schärfen möchte, der sollte sich gut überlegen, ob die eingesparte Zeit den Preis für so eine Naßschleifmaschine rechtfertigt.
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