Nach diversen ungeplanten Unterbrechungen konnte ich endlich wieder am Hängeschrank weiterarbeiten.
Im nächsten Schritt wurden die zuvor eingepassten Türrahmen erst mal wieder demontiert.
Alle Topfscharniere und die dazugehörigen Montageplatten wurden allesamt wieder abgeschraubt. Anschließend wurde wieder zur kleinen Makita-Fräse gegriffen und ein 15mm Abrundfräser montiert. Mit diesem Fräser und der montierten großen Grundplatte habe ich alle Außenkanten des Korpus abgerundet.
Dummerweise die Fräse dabei fast in Gesichtshöhe – also fliegen einem die Späne sprichwortlich vor der Nase herum. Abschließend werden alle Fräskanten noch mit 120er/240er Schleifpapier von Hand geglättet. Und hier das Ergebnis im Detail:
Die Schattenfugen die ich mit dem 2mm-Abrundfräser angebracht habe kommen sehr schön zur Geltung. Das gefällt mir gut.
Die kleine Sägemarke muss natürlich vor dem Ölen noch ausgeschliffen werden
Abschließend werden alle Flächen nochmal mit dem Exzenterschleifer und 320er Körnung fein geschliffen. Damit ist der Korpus zur Oberflächenbehandlung bereit.
Noch ein kleines Detail am Rande: Um die Gabelschlüssel für die kleine Makitafräse besser in der schwarzen Tasche des Makpack wiederzufinden, habe ich diese kurzerhand mit der Sprühdose rot lackiert.
Eine Maßnahme die ich jedem Besitzer dieser kleinen Oberfräse nur empfehlen kann.
Wie schon bei meinem Wohnzimmertisch habe ich auch hier für die Oberflächenbehandlung wieder auf das bewährte CLOU Hartöl zurückgegriffen. Allerdings habe ich diesmal gleich ein größeres Gebinde gekauft, denn es werden ja noch einige Schränke folgen, bis die geplante Wohnwand komplett ist.
Es folgten zwei Schichten Hartöl, die jeweils im Abstand von einer Woche aufgetragen wurden. Natürlich erfolgte zwischen erstem und zweiten Auftrag ein erneutes Schleifen mit 320er Körnung. Dabei habe ich auch die Innenseiten des Korpus mit diesem Hartöl behandelt.
Parallel zur Oberflächenbehandkung des Korpus wurde mit den Türrahmen weitergearbeitet.
Um später die Glasplatten in die Türrahmen einsetzen zu können, müssen hier Falze eingefräst werden. Dazu habe ich den Falzfräser von ENT montiert, dessen Frästiefe über Kugellager mit verschiedenen Durchmessern eingestellt werden kann.
Hier hatte ich eigentlich geplant weiterhin mit der kleinen Makitafräse zu arbeiten, aber der große Falzfräser überlastet die kleine 700 Watt Maschine gnadenlos. Der Motor kam in den Ecken nahezu zum Stillstand und wurde auch sehr heiß.
Ich bin daher auf meine Festool OF-1010 gewechselt und habe den Falzfräser dort montiert. Diese Maschine hat genug Power und damit ging das Fräsen problemlos vonstatten.
Die Türrahmen wurden festgespannt und in mehreren Durchgängen mit jeweils 3mm Zustellung die Falze bis zur vorgesehenen Gesamttiefe von 12mm gefräst.
Allerdings muss beim Führen der Fräse mit ein wenig Umsicht agiert werden. Zum einen darf die Fräse nicht zu langsam bewegt werden, da es sonst zu Brandspuren kommt. Zum anderen darf die Fräse aber auch nicht zu schnell bewegt werden, da es dann zu Ausbrüchen an der Kante kommt.
Die resultierenden „runden“ Ecken der Falze sind natürlich für das Einsetzen der Glasplatten ungeeignet. Daher habe ich diese mit Winkel und Anreißmesser markiert und anschließend mit dem Beitel ausgestemmt.
Und hier nun die fertigen Türrahmen mit den eingefrästen Falzen. Ein paar „Brandspuren“ hat es dennoch gegeben, aber diese werden ja später von den Glasleisten verdeckt.
Abschließend werden die Rahmen noch mit 320er Körnung überschliffen und ebenfalls zweimal mit Clou Hartöl behandelt.
Der nächste Schritt ist das Verglasen der Rahmen.
Hier geht es weiter mit Teil 5 – Die Verglasung
Wieder ein toller Bericht!
Beim lesen stellt sich mir die Frage, ob es sinnvoll ist, das Anlaufkugellager des Falzfräsers mit einem Ring aus Schrumpfschlauch zu überziehen. So können die Falze erst ohne Rücksicht auf eventuelle Brandspuren ausgearbeitet werden und nach dem Entfernen des Rings die letzten 4/10mm sauber ausgearbeitet werden.
Vielleicht lassen sich auch die Ausrisse durch zu schnellen Vorschub durch ein Streichmaß mit Messerscheibe verhindern.
Das Ding mit dem Schrumpfschlauch wäre eine Überlegung wert. Es kommen ja noch ein paar Teile bis die Wohnwand fertig ist…