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Unterschied Makita Oberfräse RT0700CX2J und RT0702CX2J

Wie der eine oder andere Leser meines Blogs gemerkt hat, ist die handliche Makita RT0700 Einhand-Oberfräse nicht mehr lieferbar. Dieses Modell im Sortiment von Makita wurde seit September 2022 schrittweise durch die nahezu baugleiche Makita RT0702 ersetzt, die mittlerweile auch überall problemlos lieferbar ist.
Warum das geschehen ist und was die Unterschiede im Detail zwischen der RT0700 und deren Nachfolger RT0702 sind beschreibe ich in diesem Artikel.

Was ist neu an der Makita RT0702

Der Hauptgrund warum Makita die RT0700 durch die RT0702 ersetzt hat liegt an der EU-Gesetzgebung. Seit 2023 ist es verpflichtend, dass bei Elektrowerkzeugen ein Wiederanlaufschutz verbaut ist.
Und diesen hat die MAKITA RT0702 jetzt eingebaut. Das bedeutet, wenn man den Netztstecker der RT0702 gezogen hat, der Schalter auf EIN-Stellung steht und man den Stecker dann wieder einsteckt, läuft die Oberfräse NICHT an. Makita nennt diese Eigenschaft übrigens „Anti-Restart-Funktion“.

Auf der Oberseite der RT070s ist jetzt eine grüne Kontrollleuchte, welche anzeigt, ob die Fräse mit dem Stromnetz verbunden ist.

Ein weitere Änderung ist die Erhöhung der nominalen Maximaldrehzahl. Die RT0700 hatte einen Drehzahlbereich von 10.000 bis 30.000 U/min, die neue RT0702 bietet hier 10.000 bis 34.000 U/min. Ist das relevant? Nun, wenn man mit dünnen Schaftfräsern mit 6mm und weniger Durchmesser arbeiten will, kann man gerade in harten Werkstoffen bessere Schnittparameter (aka höre Drehzahlen) nutzen und so die Standzeit der Fräswerkzeuge – zumindest theoretisch – erhöhen. Warum nur theoretisch? Nun, weil man zur höheren Drehzahl auch die passenden Vorschubgeschwindigkeit handhaben muss, und das von Hand hinzubekommen ist in meinen Augen fast unmöglich.
Für uns Holzwerker in meinen Augen ist diese Erweiterung des Drehzahlbereiches eine eher kosmetische Verbesserung.

Links: Makita RT0702      Rechts: Makita RT0700

Die dritte und letzte Veränderung ist am Gehäuse des Makita RT0702 Fräsmotors zu entdecken. Dort hat man jetzt dem EIN/AUS Schalter eine Nase spendiert, um das versehentliche Einschalten der Fräse zu verhindern, wenn diese seitlich abgelegt wird.

Ein weiteres Detail am Rande: Die Makita RT0702 wird in Europa – genauer gesagt in Rumänien – hergestellt.

Was ist mit den Spannzangen?

Hinsichtlich der Werkzeugaufnahme hat sich an der RT0702 im Vergleich zum RT0700 leider nichts geändert. Es werden nach wie vor die beiden Spannzangen für 6mm und 8mm Fräser mitgeliefert. Dabei ist wie bisher auch die 6mm Spannzange eine 4fach geschlitzte, die 8mm Spannzange ist nur ein einfach schlitztet Ring. Ich empfehle daher auch den Einsatz von Abrundfräsern mit 6mm Schaft zusammen mit der Makita Fräse. (Nebenbei bemerkt: In Japan und Korea sind die Fräser mit 6mm Schaft sehr weit verbreitet)

Der Fräsmotor der neuen Makita RT0702 ist etwas größer als bei der RT0700, da das obere Kunststoffteil mit der Fräsenelektronik ca. 8mm höher geworden ist.

Der eigentliche Motor der Fräse und auch die verbaute Spindel sind mit der RT0700 identisch.

Was ist mit dem Zubehör?

Das gesamte mit der Makita RT702 gelieferte Zubehör ist mit den bisherigen Teilen von Makita identisch. Hier als Beispiel ein Blick auf die Taucheinheit.

Ein kleines Zubehörteil ist beim Komplettpaket Makita RT0702CXJ2 jetzt neu hinzugekommen. Es ist dieser Bügel zum Montieren des Parallelanschlages.

Damit wird es dann möglich, den Parallelanschlag auch an der Tauscheinheit zu montieren. Der Kauf eines zusätzlichen Makita Parallelanschlages wird damit im Gegensatz zur RT0700 nicht unbedingt nötig.

Auch das in unserem kleinen Shop angebotene Zubehör wie z.B. die vergrößerten Grundplatten zum Kantenfräsen passen problemlos auf die Zubehörteile der RT0702 da alles weiterhin voll kompatibel ist.

Fazit

Die Makita RT0702 ist das Nachfolgemodell der beliebten und bekannten Makita RT0700C. Es wurden sinnvoller Verbesserungen im Hinblick auf die Betriebssicherheit vorgenommen, ansonsten ist eigentlich alles wie gehabt.
Man bekommt mit der Makita RT0702CX2J eine solide und seit Jahren bewährte Maschine im Set mit sinnvollem Zubehör. Damit lassen sich eine Vielzahl von Anwendungsfällen in der Hobbywerkstatt abdecken. Im einen Augen liefert hier Makita mit der RT0702 immer noch den Standard in Bezug auf Preis, Leitung und auch Qualität, an dem sich die Wettbewerber messen müssen, wenn es um handliche Kantenfräsen mit Netzkabel für die Holzbearbeitung geht.

Nachtrag: Die Buchstabenkombination CX3J beschreibt die Art und den Umfang des mitgelieferten Zubehörs bei dieser Fräse. Daher beim Preise vergleichen auch darauf achten, dass diese angefügten Buchstabenkombinationen identisch sind.

 

9 Kommentare zu “Unterschied Makita Oberfräse RT0700CX2J und RT0702CX2J

  1. Wille Marställer

    Bin erstmals (per Zufall) auf dieser Seite und sehr angenehm überrascht! Kein modernistisches Fun – Geschwafel, dafür fachlich ansprechende Informationen. Danke dafür. Melde mich sofort zum NL an.
    Freundliche Grüße
    Wille Marställer

  2. Hallo Wolfram…eine sehr schöne Beschreibung, vielen Dank dafür. Aber jetzt würde mich
    interessieren, was denn genau der Unterschied beim Zubehör zwischen der CX2J und der CX3J ist?
    Viele Grüße,
    Christoph

    • Der Unterschied sind die mitgelieferten Fräsmodule/Fräskörbe. Beim CX3J ist noch das Abstandsfräsmodul makita-195562 – 2 mit dabei, das fehlt beim CX2J Kasten.

  3. Hallo,

    erstmal vielen Dank für all die Informationen und kompakten Bericht.
    Mir stellt sich eine Frage. Gibt es keine Ersatz-Spannzange 8 mm mit 3 Schlitzen, welche passend ist für die RT0702?

    Vielen Dank.

    Mit freundlichem Gruß
    Pierre

    • Leider ist eine mehrfach geschlitzte 8mm Spannzange für die RT0700/0702 technisch nicht möglich, da der Innendurchmesser der Motorspindel nur 9mm beträgt. Da fehlt einfach der Raum, um den Schaft bei einer mehrfach geschlitzten Spannzange unterzubringen. Ja, es werden solche Spannzangen auf China-Seiten angeboten, aber dieses passen eben nicht – auch nicht bei den KATSU clones.

  4. Axel Buchta

    Auch ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen. Absolut schön fachlich sachlich und korrekt. Kein Geschwafel.
    Kurze Frage: wie schalte ich eine 702, in einem Fräslift oder Router eingebaut, den jetzt ein?

    • Mit dem Schalter? Scherz beiseite, wenn der Einschalter an der 702 nicht mehr erreichbar ist, dann einfach einen Sicherheitsschalter zwischenschalten.

      • Das verstehe ich nicht! –
        Der Wiederanlaufschutz sorgt doch dafür, dass nach einer Stromunterbrechung die Fräse erst wieder gestartet werden kann, wenn der Schalter an der Fräse zunächst aus- und dann wieder eingeschaltet wird. Was soll da der Sicherheitsschalter bringen?
        Ich bin froh, dass ich noch die alte Ausführung habe. Diese kann ich noch via kabelverbundenem Fußschalter der Stromleiste ein- und ausschalten.

        • Hallo Uli, der Schalter ist weiterhin ein normaler Schalter – das „Sicherheitsfeature“ ist hat diese Lippe gegen das versehentliche Einschalten wenn die Fräse hingelegt wird oder umfällt. Der elektronische Wiederanlaufschutz ist halt so eine „EU-Regelung“. Bürokraten machen halt Bürokratie…

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