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Kleiner Vorratsschrank (Teil1) – Bau des Korpus

Hier beschreibe ich den Bau eines kleinen Vorratsschrankes aus Leimholzplatten. Dabei möchte ich auch einige Überlegungen darlegen, warum ich verschiedene konstruktive Merkmale dieses kleinen Schrankes so ausgelegt und ausgeführt habe.
Da sich dieses Projekt in der Umsetzung zeitlich etwas hinziehen wird, es es wieder eine mehrteilige Artikelreihe.

Dimensionierung und Materialwahl

Beim Bau von Schränken aller Art stehen die Dimensionierung des Schrankes und die Auswahl des Material immer in enger Verbindung.

Bei diesem Schrank wird es sich um einen kleinen Vorratsschrank handeln, in dem diverse Konserven, Getränke und andere, relativ schwere Gegenstände untergebracht werden sollen. Gleichzeitig sollten sich die Materialkosten im Rahmen halten. Dies und auch die gemachten Erfahrungen bei Bau des Massivholz Rollcontainers führten zur Entscheidung, auch hier wieder auf 18mm starke Kieferleimholzplatten zu setzen.

Die verwendeten Leimholzplatten waren ein Sonderangebot im Baumarkt und haben die Abmessungen 120x40cm, dabei sind sie 18mm stark.
Um das Material optimal ausnutzen zu können, bekommt der Schrank die Abmessungen von ca. 120*60cm. So kann der Korpus aus drei dieser Leimholzplatten gebaut werden – eine aufgetrennte Platte als Boden und Deckel, zwei Platten bilden die Seitenteile.

Für die Verbindung der Platten untereinander habe ich mich für eine Zinkenverbindung entschieden. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Zum einen ergibt dies seine sehr stabile Verbindung, es ist optisch ansprechend (zumindest in meinen Augen) und die verleimte Zinkenverbindung verhindert zuverlässig ein Verziehen des Korpus. Das ist beim Bau von Möbeln mit Leimholzplatten ein wichtiger Aspekt, denn dieses Material arbeitet bei Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit relativ stark.

Es ist daher sinnvoll, die Leimholzplatten gleich nach dem Auspacken aus der Folie zu verarbeiten. Da die Seitenteile mit 120cm recht lang sind, musste die selbstgebaute Zinkenfräsvorrichtung „aufgebockt“ werden.

 Die Frästiefe für die Zinken wird mit Hilfe eines Reststückes der Leimholzplatten so eingestellt, dass die Nuten geringfügig tiefer sind als das Material stark ist. Und auch hier zeigte sich wieder: Die verwendeten Leimholzplatten sind zwar nominell 18mm stark, ein Nachmessen zeigt aber dass diese in Wirklichkeit zwischen 18,4 und 18,6mm  schwanken. Deshalb wird hier also eine Frästiefe von ca. 19mm eingestellt.

Das Fräsen der Zinken ging dann recht flott von der Hand und nach einer Stunde konnten die gefrästen Platten für einen ersten Test der Passgenauigkeit trocken zusammengesteckt werden.

Als Rückwand wurde eine Sperrholzplatte eines Deckenpanels verwendet, die ich vor einiger Zeit bei der Renovierung eines Hauses aus dem Bauschutt retten konnte. Diese Sperrhlatten stammen wohl aus den 1980er Jahren und sind „Made in Malysia“

Es wurden dazu mit der Kreissäge ca. 4,5 mm breite Nuten in die Bretter gesägt um Schlitze für die Aufnahme der Rückwand aus Sperrholz zu bekommen. Leider habe ich vergessen hier Bilder zu machen – aber es wurde einfach 5mm vom Rand entfernt in zwei Durchgängen mit der Kreissäge ein 6mm tiefer Schlitz in die Platten eingesägt. Dabei wurde der Längsanschlag der Kreissäge beim zweiten Durchgang um ca. 2mm verschoben, sodaß der resultierende Schlitz eine Breite von ca. 4,7mm hat. Diese 0,7mm Übermaß sind nötig, damit die Sperrholzplatte später mit vertretbarem Kraftaufwand eingeschoben werden kann.

Die Sperrholzrückwand wird übrigens trocken eingebaut, also nicht verleimt!

Hier ein Blick auf den trocken verspannten Korpus mit den Nuten.

Die genauen Abmessungen der Sperrholzplatte für die Rückwand wurden an diesem ohne Leim verspannten Korpus ausgemessen. Auf diese Weise werden eventuelle Maßabweichungen mit berücksichtigt und später beim Verleimen gibt es keine bösen Überraschungen.

Der letzte Akt war das endgültige Verleimen des Korpus. Dazu wurden zuerst die beiden langen Seitenteile mit dem Boden verleimt und zusammengefügt, sodaß ein U entsteht. Anschließend wurde die Sperrholzrückwand in die Nuten eingeschoben. Dabei richten sich die Seitenteile rechtwinklig aus und der Deckel kann dann aufgesetzt und ebenfalls verleimt werden.

Jetzt muss der Korpus trocknen und danach geht es weiter. Fortsetzung folgt.

 

2 Kommentare zu “Kleiner Vorratsschrank (Teil1) – Bau des Korpus

  1. Klein ist gut. Sonst maße ich mir keine Kritik an. Das Ganze sieht gut aus und die Zinken sind klasse. Diese Zinkenfräsvorrichtung kenne ich von irgend wo her. Freu mich schon auf die nächste Folge.

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