Inzwischen ist der zweite Epoxyriver Table fertiggestellt und auch schon an Ort und Stelle im Einsatz. In diesem kurzen Artikel zeige ich das fertige Ergebnis.
Nachdem alles geschliffen war, stand wieder die Frage der Oberflächenbehandlung auf der Agenda.
Beim ersten, kleinen Expoxyriver Tisch hatten wir uns ja für ein Finish mit Bienenwachsbalsam von PNZ entschieden. Das sorgt für eine schön seidig glänzende Oberfläche. Bei einem kleinen Beistelltisch ideal, aber für einen Tisch der täglich genutzt wird, ist das keine ideale Lösung.
Wir haben daher wieder auf das bewährte Arbeitsplattenöl Evolution von PNZ zurückgegriffen. Das hat sich schon in mehreren Projekten sehr bewährt und die erzielte Oberfläche ist für den täglichen Gebrauch tauglich.
Das Arbeitsplattenöl ist ein spezielles Hartöl für strapazierte Holzoberflächen. Das Öl lässt sich wie hier beschrieben sehr gut verarbeiten.
Insgesamt wurde die Oberseite der Tischplatte damit dreimal behandelt. Wir haben dabei zwischen jedem Auftrag ein Tag abgewartet, damit die jeweilige Schicht gut ausgehärtet war.
Die Maserung des Holzes ist dabei sehr schön zur Geltung gekommen.
Die Unterseite der Tischplatte wurde nur einmal mit dem Öl behandelt. Das reicht um eine Schicht als Feuchtigkeitssperre für das Holz zu haben und so das einseitige Arbeiten des Holzes zu verhindern.
Die Tischbeine sind Metallbügel die mittels M6-Schrauben in Rampa-Muffen geschraubt sind.
Es wurde aber nur dort Schrauben eingesetzt, wo die entsprechende Muffe ins Holz eingesetzt werden konnte. Vom Einsetzen von Gewindemuffen ins gegossene Epoxy ist abzuraten – zu groß die Gefahr dass das Expoxy abplatzt oder Risse bekommt.
In der Mitte der Tischplatte ist dann noch diese Gratleiste montiert. Es ist ein U-Profil aus Edelstahl mit Längsschlitzen. So können die Schrauben sich bewegen, wenn die Platte arbeitet.
Damit ist auch das zweite Projekt zum Bau eines Epoxyriver-Table abgeschlossen.
Insgesamt sind auch hier wieder mehre Tage Arbeit notwendig gewesen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht war. Also wieder ein Projekt das entsprechende Geduld erfordert.
Aber es hat sich gelohnt, die Benutzer des Tisches sind begeistert.
Tolle Arbeit! Danke fürs Teilen!
Ein toller Tisch ist dort entstanden an dem die Nutzer bestimmt gern „tafeln“.
Sehr schön! Wie wird der Übergang Holz zu Epoxy beim Ölen?
Wir haben die gesamte Tischplatte mit 320er Papier geschliffeb – also Hilz und auch Epoxy – und dann alles geölt. Ergab dann eine einheitlich seidenmatte Platte. Ist für voll transparentes Epoxy wie beim kleinen Tisch natürlich nicht der Weg, aber hier ist das perfekt.
Auf dem zweiten Bild sieht es so aus als ob die Kufe mit den Rampamuffen den Tisch quer sperrt und am Arbeiten hindert. Täuscht das oder geht ihr hier bewusst das Risiko ein, da ihr wenig bis keine Bewegung erwartet?
Hallo Tobias, die Bohrungen haben unten im Tischbein deutliches Übermaß, die Schrauben können sich also um ca 1,5mm im Loch bewegen. Für eine Platte in trockenen Wohnräumen reicht das nach unserer Erfahrung.
Sag mal, ist euch Epoxid-Junkies eigentlich bewusst, dass ihr im Grunde jede Menge Sondermüll produziert?? In ein paar Jahren sieht der Kunststoffdreck einfach nur Scheiße aus und kann dann nur noch thermisch in der Deponie entsorgt werden. In Zeiten, wo unsere Nachbrut Fridays-for-future ist, sollte sich jeder „Holz-Werker“, der solchen Dreck produziert in Grund und Boden schämen!
Also so ein Tisch lässt sich jederzeit wieder aufpolieren. Das Epoxy ist sehr robust und lässt sich mit der Schwabbelscheibe gut wieder auf Hochglanz bringen
Hallo Wolfram,
mich würde mal eine Langzeiterfahrung zu dem Tisch und evtl. sogar eher dem kleinen Tisch interessieren. Haben die Tische sich verändert durch arbeitendes Holz oder das Epoxy evtl. die Farbe geändert o.ä.? Habt ihr im Nachhinein noch Gedanken gehabt, wie man es hätte doch noch anders machen können? Stehe auch vor eine River-Table-Projekt nur für zwei Schreibtische und interessiere mich brennend für deine/eure Erfahrungen 🙂
Grüße,
Marvin
P.S.: Zum Sondermüll: So ein Tisch hat so viel Plastikmüll wie andere vermutlich in einem Jahr produzieren, nur hält der Tisch länger als ein Jahr… und WENN man denn irgendwann den Tisch entsorgen WOLLTE, kann man ja vorher noch das Epoxy vom Holz trennen oder halt auch einfach weitergeben, wird genug Abnehmer geben 😉
Hi Marvin,
der Tisch ist seit Fertigstellung im Einsatz und es gab keine Probleme damit.
Die Tischplatte ist natürlich nicht perfekt flach aber man sieht es nur wenn man über die gesamte Platte peilt mit dem Auge. Ggf hat das Holz hier noch minimal gearbeitet aber es gibt keine Spalte Risse oder so etwas.
Das Harz hat sich nicht verändert und die Hartöl Beschichtung funktioniert super.
Rückblickend muss man nur sagen dass es sinnlos war beim kopfübergießen erst klares Harz und dann metallic Harz zu gießen. Beim zweiten Guss mit metallic sind alle Partikel langsam abgesunken und haben eine einheitliche Farbe gebildet. D.h. man sieht man keine metallic Wirbel von der Tischoberseite aus.
Grüße
Felix Herzog