Und wieder ein Schätzchen aus meinem letztjährigen Schreinerei-Kauf: Eine ULMIA Rauhbank mit Pockholz-Sohle.
Leider war das gute Stück ein wenig „unscharf“ und wegen des fehlenden Keils auch unvollständig.
Das zur Rauhbank gehörige Doppeleisen war zwar rostfrei, aber natürlich vollkommen stumpf. Hier habe ich zuerst Hand angelegt. MIt einem Kombinationsstein SUNTIGER 1000/6000 und der DICTUM Schleifhilfe wurde die Schneide wieder auf Vordermann gebracht.
Als Ersatz für den fehlenden Keil habe ich dann einfach einen anderen (schmaleren) Keil aus einem alten ECE- Schlichthobel eingesetzt. Allerdings waren die Arbeitsergebnisse nicht überzeugend. Irgendwie hatte der Hobel Probleme bei der Spanabfuhr und das Eisen ratterte beim Hobeln über harte Äste im Brett.
Durch Zufall bin ich dann auf die Seiten „The English Woodworker“ gestolpert, auf denen gerade eine Artikelserie über das Optimieren und den Einsatz von Holzhobeln erscheint. Hier erklärt Richard Maquire wie wichtig es bei einem Holzhobel ist, den passenden Keli zu verwenden.
Ich habe mir daraufhin den Keil von einer alten ECE- Rauhbank besorgt, um ein Vorbild für das Anfertigen eines neuen Keils zu haben. Das ist übrigens der große Vorteil deutscher Holzhobel die nach DIN-Norm gefertigt sind. Alle wichtigen Teile sind herstellerübergreifend untereinander austauschbar.
Aus einem Stück Ahorn habe ich dann einen neuen Keil gefertigt. Dazu habe ich die Abmessungen des Keils der Rauhbank vermessen und eine 1:1 Skizze angefertigt. Wer diesen nachbauen möchte findet hier alle relevanten Maße.
Auf das Tailieren des Keils und das einarbeiten der Vertiefungen für die Schraubenköpfe der Klappe konnte ich verzichten. Das ULMIA Eisen meiner Rauhbank hat an der Klappe eine bündige Verschraubung.
Nachdem das Holz für den Keil zugesägt war, habe ich die Keilflächen mit dem Juuma Putzhobel geglättet. Dabei ist es wichtig, dass die beiden Keilflächen parallel zueinander liegen. Ansonsten kann der Keil verkanten und das Hobeleisen ist dann nicht wirklich fest verkeilt.
Nachdem der neue Keil in die Rauhbank eingesetzt war, folgte ein erstes Probehobeln.
Und jetzt war der Hobel nicht mehr wiederzuerkennen! Ein wunderbares Hobelbild – durchgehende Späne – einfach wunderbar. Damit ist meine Werkzeugsammlung wieder um ein schönes Stück reicher.
Zum Schluß möchte ich noch auf meine aktuelle Umfrage zum Thema des nächsten Holz-und-Leim Videos hinweisen. Es stehen zwei Themen zur Auswahl – entweder der „Erfahrungsbericht FESTOOL CS70 Tischkreissäge“ oder aber ein Video über den „Einsatz der verschiedenen deutschen Holzhobel“.
Also bitte mache mit und stimme ab was Du sehen willst!
Das Video selbst werde ich dann voraussichtlich in einigen Wochen in meinem Urlaub produzieren und veröffentlichen.
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Ich stehe momentan vor der Entscheidung einen King 1000/6000er Kombistein oder zwei Einzelsteine (1000 und 6000) zu kaufen.
Da der Kombistein nur 66 mm breit ist, du ihn jedoch zum Schärfen für das 60 mm breite Rauhbankhobeleisen verwendet hat, meine Frage, ob die 66mm Breite vom Kombistein ausreichen, oder ob es ratsamer wäre breitere Einzelsteine zu kaufen.
Den 1000er gibt es in 80 mm Breite und den 6000er in 73 mm Breite.
Von der Breite her habe ich mit dem Kombistein keine Probleme. Die Frage ist immer, wie oft man den Stein benutzt. Die Einzelsteine sind dicker als der Kombistein und halten daher bei häufiger Benutzung länger. Ich empfehle zum Anfangen aber immer den Kombistein, weil preiswerter. Die meisten Holzwerker schärfen nur alle Monate mal, da reicht ein Kombistein-
Erst wenn mal viel mit Handwerkzeug arbeitet das oft geschärft werden muß lohnen die Einzelsteine. Ich habe, nachdem ich mich viel mit aufarbeiten von alten Holzhobeln beschäftigte, meine Einzelsteine gekauft um bei großen Schleifaktionen mehr Material zu haben, benutze aber den Kombistein immer noch fürs „schnelle nachschärfen zwischendurch“.