Sebastian hat am Wochenende für seine Spielkarten eine Kartenbox zur Aufbewahrung gebaut. Das erzielte Ergebnis stelle ich hier in diesem Projektbericht vor.
Gebaut ist die Box aus 10mm Buchensperrholz die wir als Reststücke billig aus der Restekiste eines Baumarktes ergattern konnten.
Der Aufbau ist recht simpel und ähnlich wie das Kleinteileregal vom vergangenen Jahr. Es werden 10mm breite und ca. 4mm tiefe Nuten in eine Sperrholzplatte gefräst. Zum Einsatz kommt die Oberfräse mit Führungsschiene. Wichtig dabei ist nur, dass die Schiene rechtwinklig ausgerichtet ist.
Diese Platte wird der Länge nach aufgesägt und dies ergibt die beiden Seitenteile. Das Zusägen aller Sperrholzteile erfolgt auf der Tischkreissäge.
Für die Unterteilungen wurden Streifen gesägt und abgelängt. Die Griffmulden wurden am Frästisch mit einem 20mm Fräser gefräst. Dabei wird von der Mitte ausgehend jeweils bis zum Ende der ersten Seite gefräst, das Brett umgedreht und anschließend die zweite Seite gefräst.
Leider gibt es von den vielen Zwischenschritten beim Bau des Kastens keine Fotos. Deshalb hier dann das Bild vom fertigen Kasten.
Alle Holzteile wurden mit Weißleim verklebt und hatten über Nacht Zeit zum trocknen.
Ursprünglich sollte der Kasten einen Deckel zum Zuklappen bekommen, aber Sebastian fand keinen passenden Verschluß. Alles was im Baumarkt zu bekommen war, war entweder viel zu klobig oder war aus billigem Blech und hatte keine wirkliche Funktion. Unsere leidigen Erfahrungen mit Beschlägen aus dem Baumarkt habe ich ja hier schon beschrieben.
Nach einigem Nachdenken im Baumarkt war die Lösung dann ein Deckel zum Aufschieben, der von einem Alu-L-Profil 20*10mm gehalten wird. Dabei hat sich Sebastian für die Variante Alu-blank, also ohne Eloxierung entschieden.
Das Zusägen des Aluprofils erfolgte wieder auf der Tischkreissäge mit Hilfe der Zugfunktion. Dabei kommt ein spezielles NE-Metallsägeblatt zu Einsatz, das mit reduzierter Drehzahl (Stufe4) in der CS-70 auch bei den Gehrungsschnitten hervorragend saubere Schnittkanten liefert.
Anschließend werden die Bohrlöcher sauber angerissen, angekörnt und mit dem Bohrschrauber freihand gebohrt. Dabei muß die Drehzahl so hoch als möglich gewählt werden, um mit dem kleinen 2mm Bohrer eine sauberes Loch zu bekommen.
Während die erste Lackierung der Kartenbox mit Clou-Holzlack am trocknen war, hat Sebastian die Aluleisten auf Hochglanz poliert. Mit dem Dremel Schleifer und einem kleinen Filzteller sowie etwas grüner Polierpaste wurden die Profile spiegelblank. Um später ein Anlaufen zu verhindern, wurde das Alu noch mit einem transparenten Kunstharzlack aus der Sprühdose lackiert.
Und nach dem Trocknen der zweiten Lackierung der Box konnten die Aluprofile mit kleinen Linsenkopfschrauben montiert werden. Um den Abstand passend zu bekommen, wurde der Deckel lose aufgelegt und dann das polierte Aluprofil bündig verschraubt.
Natürlich wurden hier stilgerecht Schrauben mit Schnitz verbaut. Zum Schluß war der Deckel leider doch ein wenig straff, weshalb die Ränder noch ein wenig abgeschliffen wurden. Nur wenige Zehntel-Millimeter waren ausreichend damit der Deckel nicht zu leicht und nicht zu schwergängig eingeschoben werden kann.
Zum Schluß hat der Deckel noch ein 15mm Fingerloch bekommen und damit war das Projekt Kartenbox fertiggestellt.
Hier einige Detailaufnahmen vom Endresultat – Sebastians Kartenbox Version 2015
Zum Schluß ein wenig Statistik:
Bauzeit ingesamt ca. 10h
Materialkosten: ca. 8 EUR (Holz, Aluprofil, Schrauben, Leim, Lack)
Gewicht: 830g (ohne Karten)
Statt dem schweren Buchensperrholz hätte es Pappelsperrholz auch getan. Aber so hat Sebastian eine robuste Kartenbox für die Ewigkeit.
[…] https://www.holzundleim.de/2015/03/kartenbox-mit-poliertem-alurahmen/ […]
Total schön geworden – die Box könnte man auch gut als Karteikasten nutzen, dann würde das Lernen glatt mehr Spaß machen. Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“
Ja, aber welcher Sohn baut so einen schönen Kasten zum Vokabeln lernen?