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Kleine Schatullen aus Lindenholz

Als Weihnachtsgeschenke hatte Julia zwei kleine Schatullen gebaut und da auch Großmütter das Internet kennen, konnte die Veröffentlichung des Projektes erst jetzt erfolgen.

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Als Ausgangsmaterial für die beiden Schatullen haben wir Lindenholz gewählt, weil die Kästen Deckel mit Schnitzarbeiten bekommen sollten.

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Das Rohmaterial war der Rest einer Lindenbohle, die mit dem Pantherblatt auf der Tischkreissäge aufgetrennt wurde. Für die Seitenteile wurde ein Kantholz aus der Mitte der Bohle geschnitten und anschließend in 15mm dicke Brettchen aufgetrennt. Der Deckel wurde aus dem Rest geschnitten und hochkant aufgetrennt. Da die 70mm der Tischkreissäge nicht ausreichen, wurde es auf zwei Seiten eingesägt und der verbleibende Rest mit dem Fuchsschwanz von Hand gesägt. Da das Lindenholz eine sehr homogene Struktur hat und relativ weich ist, ging das recht problemlos von statten.

Schatullen02Die zugesägten Brettchen wurden dann mit dem Juuma Hobel No.5 abgerichtet und anschließend mit dem Juuma No.4 und dem ECE Primus fein geschlichtet.

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Schon hier zeigte sich, dass Lindenholz eine gute Wahl war. Es lässt sich mit Handwerkzeug sehr gut bearbeiten und ist damit in meinen Augen das ideale Material für erste Projekte mit massivem Holz.

Schatullen09Die gehobelten Brettchen wurden auf der Kreissäge auf Gehrung gesägt und mit Weißleim verklebt. Hier bewährte sich der Bessey Bandspanner – dank der Eckstücke konnte alles im Winkel ausgerichtet und zum trocknen verspannt werden.

Schatullen13Mit der kleinen Makita-Fräse wurden die beiden Deckel mit einem Fries versehen und anschließend mit 320er Papier fein überschliffen. Danach konnten die Verzierungen in die Deckel geschnitzt werden.

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Die Bodenplatten wurden mit dem Hobel gefast und dann konnte jeweils der Korpus auf die Bodenplatte ausgeklebt werden.

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Am nächsten Tag wurden alle Holzteile mit Leinölfirnis behandelt. Nach dem Auftragen wurde 20 Minuten gewartet und anschließend alle Oberflächen mit einem trockenen Lappen poliert.
Die Innenseiten der Schatullen wurden nicht geölt.

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Der letzte Arbeitsschritt war die Montage der Scharniere. Diese wurden mit Hilfe eines kleinen Beitels und  Schnitzmessers in den Korpus bündig zur Oberkante eingelassen.

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Zum Schluß können die Scharniere mit dem Deckel verschraubt werden. Damit sind die Schatullen dann fertig gestellt.

Schatullen26Die Unterseiten der Böden haben ihre Hobelspuren vom Schlichthobel behalten. Damit ist auch in Zukunft jederzeit ersichtlich dass es sich bei diesen Schatullen um echte Handarbeit handelt.

Schatullen21Und hier noch einige Bilder von den fertiggestellten Schatullen.

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Der Gesamtaufwand für die Herstellung beider Schatullen liegt bei ca. 15 Stunden, von denen etwa 6 h allein in das Schnitzen der Deckel geflossen sind. Wegen der Trockenzeiten beim Verkleben und Ölen haben sich die Arbeiten über 3 Tage verteilt.

6 Kommentare zu “Kleine Schatullen aus Lindenholz

  1. Die sind ja toll geworden. Allerdings hätte ich persönlich den Boden auch noch geglättet. Das sieht so ein bisschen nach keine Lust mehr gehabt aus 🙂

    Aber Geschmackssache – So lange man sich keine Splitter einziehen kann 😀

    • Die Riefen am Boden sind viel kleiner als diese Aussehen – maximal 2-3 zehntel Millimeter. Bei alten handgearbeiteten Möbel aus dem 19.Jhd kann man das oft auf der Rückseite finden – da sind wir der Tradition gefolgt.

  2. […] Jetzt wird Holz & Leim zum Künstler und verziert seine Projekte mit Schnitzarbeiten. Nicht mehr lange und es gibt die ersten Ausstellungen. Ich würde schon mal anfangen meine Arbeiten zu beschriften.  Man weiß ja nie. https://www.holzundleim.de/2015/01/kleine-schatullen-aus-lindenholz/ […]

  3. Wow, wie bezaubernd! Die Dekoration auf den Deckeln finde ich wirklich shr hübsch. Ich bin hellauf begeistert 🙂 Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“

  4. Die sehen echt gut aus! Das ist wird mit Sicherheits eins meiner nächsten Projekte als Geschenk für meine Mutter

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