Nach dem Rezept für das Selberbacken von Werkbankkeksen folgt hier nun die Anleitung zum Selberbacken von „Motorsägen“.
Mein Sohn Felix wollte zum Ende seines Praktikums bei der Firma Stihl seinen Ausstand mit einer Runde „Motorsägen“ aus Lebkuchenteig feiern.
Da galt es zuerst eine Ausstechform für Motorsägen zu bauen, denn sowas gibt es ja nicht im Laden um die Ecke und auch nicht im Internet zu kaufen.
Ausstechform im Selbstbau
Der erste Schritt ist das Ausdrucken einer Vorlage im Maßstab 1:1. Hier hat Felix ein Bild mit dem PC gezeichnet und ausgedruckt. Das Beschaffen des Bleches erfolgt aus einer alten Weißblechdose.
Mit dem Dosenöffner wird der Boden der Dose herausgetrennt. Danach kann man mit einer Blechschere die Dose entlang der Naht der Länge nach aufschneiden.
Da das Blech einige Sicken hat, muss dieses mit dem Schonhammer geglättet werden. Einfach auf die Werkbank legen und dann flach klopfen.
Mit einem Stahllineal und einem Teppichschneider werden dann Blechstreifen von 2cm Breite zugeschnitten. Die Klinge des Teppichmesser ist danach natürlich stumpf, aber das sind ja eh Wegwerfartikel.
Jetzt kommt endlich Holz ins Spiel. Die Grundlage der Ausstechform ist ein Rest einer 18mm Multiplexplatte. Auf dieser wird der Ausdruck der Motorsäge mit Klebeband fixiert.
Entlang der Kontur werden Drahtstifte der Größe 1,4*25mm eingeschlagen. Die Köpfe der Nägelchen werden mit dem Hebelseitenschneider abgezwickt. Dann wechseln wir an die Lötstation.
Hier werden mit dem Lötkolben und bleifreiem Lötzinn die Nägelchen verzinnt. Die Umrisse werden dann mit den Blechstreifen nachgeformt und schrittweise an die Nägelchen angelötet.
Die einzelnen Blechstreifen werden sorgsam ausgerichtet, damit die Kante immer gleich hoch ist und dann miteinander verlötet.
Damit ist die Ausstechform fertig zum Einsatz.
Motorsägen backen
Weiter geht es mit dem ausrollen des Lebkuchenteigs. Das Rezept dafür findet man am Ende dieses Beitrags.
Die ausgestochenen Motorsäge werden dann auf ein Backblech mit Backpapier gelegt und bei 180Grad für 15 Minuten gebacken.
Und hier dann das ganze fertig gebacken und mit Zuckerguss verziert.
Jetzt müssen die Lebkuchen abkühlen und dann kommen diese in eine Blechdose. Da werden Sie aber nicht lange bleiben…
Hm, lecker!
Lebkuchenteig
Für die Nachahmer hier das Rezept für den Teig:
250g Honig
150g Margarine
150g Zucker
2 EL Kakao
Alles in einer Pfanne schmelzen, umrühren und abkühlen lassen. Dann 1 Eigelb dazugeben und die Honigmasse beiseite stellen.
Nun 500g Mehl mit 2 EL Lebkuchengewürz und 1 EL Backpulver vermischt in eine große Rührschüssel sieben. Dann die abgekühlte Honigmasse unterarbeiten (Rührmaschine mit Knethaken ist empfehlenswert).
Den Teig dann in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 1h im Kühlschrank kühl stellen. Herausnehmen, ca. 0,7cm dick ausrollen und dann die Motorsägen ausstechen.
Bei 180 Grad ca. 15 Minuten im Umluftherd backen.
Für die Glasur: Puderzucker, Wasser und Lebensmittelfarben.
Das kann man sicherlich auch gut für andere Sachen adaptieren.
Ich hätte zwischen dem „Loch“ und der äußeren Form noch einen Steg gebaut. Der Schlitz im Teig müsste ja eigentlich im Ofen zusammengebacken werden oder zumindest werden die Kekse so hart, dass die Stabilität ausreichen müsste.
Das Loch ist ja auch mit Nägelchen an der Platte, da braucht es keinen Steg. Bei Lebkuchenteig bliebe da eine unschöne Kante
Ist denn schon bald Weihnachten? 😉
Das sind ja mal Männerkekse. Obwohl… so ohne Guss könnte man sie auch für Schlüssel halten. Und wenn ich jetzt nicht gelesen hätte, dass es Motorsägen sind, wüsste ich nicht, ob ich es erraten hätte.
Trotzdem toll. Auf die Idee, sich selber Ausstechförmchen zu bauen muss man auch erstmal kommen.
Viele Grüße Sead
Wow, sehen die toll aus! Danke für die super Anleitung für die Ausstechform! Ich bin schwer beeindruckt. Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“
Eine super Anleitung, bei der man richtig werkeln und backen kann. Mein Respekt für die Idee zu der Ausstechform im Selbstbau. Bald kommt ja wieder die Zeit, bei der man sowas vielleicht selbst mal umsetzen kann. Bin nur noch etwas skeptisch, ob die kleinen Kettensägen bei mir auch so gut aussehen würden… Wir werden sehen 🙂
Hi, erstmal: schöne Seite 🙂
Und auch dieses kleine Projekt ist „nett anzusehn“.
Aber ich würde zu bedenken geben dass nicht nur das Blei der Lote sondern auch das Flussmittel sehr gefährlich sind. Bei dem bleifreien Lot sogar noch gefährlicher als beim bleihaltingen.
Ich wüsste aber auch keine Alternative.
Mit Spiritus lassen sich Flussmittelreste problemlos entfernen, egal ob mit oder ohne Bleihaltigem Zinn. Und Omas Ausstechformen waren auch gelötet, sie Ist 84 Jahre und lebt immer noch. Also keine Panik
Sehr sehr schöne und anschauliche Anleitung. Da werde ich doch mal gucken ob die kleinen nicht einen besonderen Wunsch haben für ihre Kekse 😀
sehr schöne Anleitung – gute Idee – da schlägt das Herz für Motorsägen Fans höher – die Vorgehensweise für die Herstellung der Ausstechform läßt sich auch für viele weitere Geräte verwenden
Vielen Dank für den Artikel. Das wären gute Snacks bei einer Motorsägenunterweisung : https://www.motorsaegenkurse.de/unsere-motorsaegenkurse/sicherheit-geht-vor
Wow, was mit ein bisschen Kreativität und handwerklichem Wissen alles möglich ist! Ich habe mich auch schon oft geärgert, dass man im Handel oftmals nur die klassischen Weihnachtsformen wie Tannebaum oder Weihnachtsmann bekommt. Möchte man etwas spezielles, ist es gleich viel teurer oder man findet nicht, was man sucht. Auch wenn ich handwerklich nicht so wirklich begabt bin, werde ich mal mein Holz Reste zusammensuchen und auch so eine Vorlage wie du bauen, allerdings wird es bei mir dann eher eine Armbanduhr als Motiv. Ich berichte auf jeden Fall, ob das Projekt Erfolg hat! 🙂
Coole Idee…wär ich nie drauf gekommen, dass man auch sowas selber machen kann. Und das mir…wo ich doch so eine Selbermacherin bin…