Mit dem ganz unspektakulären Titel „HOBEL“ kam dieses Buch in der Auslage meiner Buchhandlung daher. Aber wer es wie ich einmal in die Hand genommen wird es sicherlich nicht mehr so schnell beiseite legen.
Zuerst war ich ja ein wenig skeptisch weil es wieder mal ein Holzwerken-Buch eines amerikanischen Autors ist. In diesem Falle von Scott Wynn.
Und ja, leider sind viele amerikanische Bücher für uns in Europa nur bedingt tauglich – teilweise unbrauchbare Inhalte und dazu oft noch schlampig übersetzt.
Hier jedoch bin ich sehr positiv überrascht! Es wurde vom deutschen Übersetzerteam Michael Auwers und Christof Henrichsen ganze Arbeit geleistet: Eine fachlich sehr saubere Übersetzung und wohl auch inhaltliche Anpassung. Ebenso wurde das Layout des Buches europäischen Lesegewohnheiten angepasst.
Inhaltlich deckt dieses Buch praktisch alles ab, was für den Holzwerker rund um das Thema „Hobel“ wissenswert ist. Dieses Buch zeigt überaus anschaulich die richtige Auswahl, Instandhaltung und Anwendung von Hobeln.
Gerade das absolut essentielle Schärfen wird sehr anschaulich erklärt und so kann auch ein bisher im Umgang mit Handhobeln unerfahrener Holzwerker sein Werkzeug optimal vorbereiten.
Inhaltlich werden alle wichtigen Bauformen und deren Unterscheidungsmerkmale beschrieben. Neben den amerikanischen Metallhobeln in den Bauweisen von Stanley-, Bailey- und Record-Hobeln über traditionelle Holzhobel in der ganzen Breite der Varianten wird praktisch das ganze Spektrum der Handhobel abgedeckt. Gerade die in Europa noch immer sehr verbreiteten Holzhobel werden hier endlich einmal umfassend beschrieben.
Die detaillierte Analyse der Funktionsweisen und komplette Beleuchtung aller Hobeltypen macht dieses Buch zum derzeit kompetentesten Nachschlagewerk für Hobel in deutscher Sprache. Jedem der sich mit dem Einsatz von Hobeln beim Holzwerken auseinander setzen will, dem kann dieses Werk uneingeschränkt empfohlen werden.
Hallo Wolfram,
ich kann dir in fast allen Punkten bei diesem Buch Recht geben. Ich war auch begeistert.
Nur ein Punkt stimmt nicht ganz: Es sind schon 1 bis 2 Kapitel sehr schlampig übersetzt. Da hätte ich mir von einem renommierten Verlag (Holzwerken) schon eine bessere Qualitätssicherung gewünscht.
Ich würde mir aber das Buch trotzdem wieder kaufen.
Gruß
Volker
Hallo Volker,
ich habe dieses Buch im Verlag betreut. Daher würde mich mal interessieren, welche Kapitel oder Abschnitte Deiner Ansicht nach nicht gut übersetzt sind. Über Kritik freuen wir uns (fast) genau so, wie über so schöne Besprechungen wie die von Wolfram.
Beste Grüße
Dirk von HolzWerken