Der nächste Schritt beim Aufräumen meiner Garagenwerkstatt besteht darin mehr Ordung in mein Holzlager zu bekommen. Also muß ein Holzlagerregal her, damit ich den Überblick behalte.
Wie ich beim Aufräumen feststellen konnte, habe ich doch mehr Holz als gedacht von den diversen Projekten übrig. Ich kann also in der nächsten Zeit einiges werkeln ohne zum Holzhändler fahren zu müssen.
Zuerst hatte ich für mein Holzlager an ein Wandregal aus Hochlast-Stahlelementen zum zusammenstecken gedacht. Als ich dann aber die Preise für diese Teile sah, war der Entschluss gefasst, so etwas aus Holz selbst zu bauen. Entsprechende Anregungen gibt es im Internet zur Genüge. Die Grundidee für meine Konstruktion habe ich bei „The Wood Whisperer“ gefunden. Marc beschreibt in einem Video den Bau seines „Lumber Rack“.
Diese Grundkonstruktion von Marc habe ich übernommen, allerdings in Bezug auf die verwendeten Materialen habe ich die Maße europäisiert. Die Träger sind gehobelte Rahmen 60*100, die Seitenwangen der Tragarme bestehen aus 18mm Seekiefernsperrholz.
Da meine Garagenwand aus Beton und Mauerwerk besteht, kann ich die Rahmen direkt andübeln. Als Schrauben kommen die kürzlich gekauften SPAX Tellerkopfschrauben 8*200 zum Einsatz. Durch den großen Kopf können diese Schraubentypen große Lasten übertragen ohne dass die Gefahr besteht dass die Schraubenköpfe durch die Löcher ausreissen.
Als Dübel kommen 12*70 Spreizdübel mit Kragen von MUNGO zum Einsatz. Diese Dübel wurden mir von meinem Händler empfohlen, da diese sowohl in Beton als auch in Mauerwerk einzusetzen sind. Damit diese Kombination aus Schraube und Dübel die maximale Ausziehfestigkeit bekommt, muß die Schraube den Dübel sicher spreizen können. Das ist dann gegeben, wenn mindestens 3 volle Gewindegänge aus dem Dübel herausragen.
Es muß also ein ausreichend tiefes Loch in die Wand gebohrt und gründlich von Bohrstaub gesäubert werden, dann den Dübel rein und anschließend verschrauben.
Bei so einer Konstruktion greifen die größten Kräfte am oberen Ende der vertikalen Ständer an. Daher sind oben die Schrauben im Abstand von je 20cm eingesetzt, nach unten dann alle 50cm jeweils eine weitere Schraube.
Um nun die Löcher für die Dübel ohne kompliziertes Ausmessen bohren zu können, wurden zuerst die vertikalen Träger mit 8mm vorgebohrt, dann die Schrauben durchgesteckt. Die so vorbereiteten Rahmen wurde dann an die Wand gestellt und mit der Wasserwaage ausgerichtet. Wenige Schläge mit dem Schonhammer auf die Schraubenköpfe reichten dann, dass die jeweilige Schraubenspitzen im Putz der Wand eine kleine Kerbe hinterlassen hat. Dort konnte gebohrt werden und es war sichergestellt, dass alles passt.
Beim anschließenden Einschrauben dieser doch recht großen Schrauben mit 8mm Durchmesser und 200mm Länge braucht es einen starken Akkuschrauber und nürlich die richtigen Bits. Die SPAX Tellerkopfschrauben haben einen Torx-Antrieb mit einem zusätzlichen Zentrierdorn. Ein normaler Torx-Bit (links abgebildet) geht zwar auch, aber die richtigen SPAX-Bits (recht abgebildet) sind da nochmal einen Tick besser – gerade bei so großen Schrauben die kräftig angezogen werden müssen.
Nachdem alle vertikalen Träger montiert waren, wurden die horizontalen Tragarme zugesägt. Diese bestehen aus einem 50cm langen Stück 60*100 Rahmen, welches rechts und Links mit einer Wange aus 18mm Seekiefernsperrholz versehnen ist.
Diese Wangen sind mit der Handkreissäge und einer aufgelegten Führungsschiene quasi freihand gesägt – aus Sperrholztafeln mit den Abmessungen 30*60cm. Die fertigen Wangen sind hinten 20cm hoch, vorne 10cm und haben eine Breite von 60cm. Diese habe ich dann mit Schrauben 5*60 an die 50cm langen Rahmen geschraubt. Zur Verwendung kam hier ein Restbestand „geerbte“ SWG-Schrauben die sicher schon über 25 Jahre alt sind.
Es wurden die Seitenwangen bündig an der Front ausgerichtet, mit einer Zwinge fixiert und dann verschraubt. In kleiner Serienfertigung werden 15 Stück dieser horizontalen Träger montiert.
Damit die horizontalen Träger kraftschlüssig mit den senkrechten Trägern verbunden werden können ist es wichtig dass die innere Schnittfläche absolut rechtwinklig und glatt ist. Beim Anschrauben muß diese flächig am senkrechten Träger anliegen.
Der erste horizontale Träger ist aufgesteckt und kann anschließend verschraubt werden. Mit der Wasserwaage werden alle weiteren Träger ausgerichtet, sodass diese alle in eine Ebene liegen.
Nachdem alle horizontalen Träger verschraubt sind, ist das Holzlagerregal fertig und es kann eingeräumt werden.
Damit ist jetzt erst mal ein Stück weit Ordnung im Holzlager. Allerdings muß ich mir für die kurzen Teile noch etwas einfallen lassen, denn die kann ich nicht wirklich im Regal stapeln.
Hallo Wolfram,
schau dir doch mal das Video von Philipp Konter alias The German Woodguy an, er hat ein schönes Fahrbares Holzrollredal gebaut. Dort lassen sich schmale, kurz oder auch breite kurze Better und leisten einsortieren. Steve Ramsey hat so ein Teil auch gebaut.
Philipp Konter: https://www.youtube.com/watch?v=WPvL2ZckxW0
Steve Ramsey : https://www.youtube.com/watch?v=nZtIEFa3Ofk
Gruss
Leon
Ja, die beiden Videos kenne ich. Diese Konstruktionen sind recht ähnlich, nur die von Steve hat US-like Abmessungen. Das wird mir zu groß. Ich werde da was kleines, pragmatisches bauen. Mal sehen was die nächste Woche rauskommt.
[…] https://www.holzundleim.de/2014/06/endlich-ordnung-bau-eines-holzlagerregals/ […]
Hallo Wolfram,
vielen Dank für den Tipp. Der Beitrag kam gerade richtig. Ich hirne schon seit Wochen, wie ich kostengünstig Regale im Dachboden bauen kann.
Ich denke ich werde mir aber eine Schablone für die TKS machen für die schrägen Halter.
Ich berichte,
Vielen Dank,
Gruß Andi
Eine Schablone für die TKS war auch mein ursprünglicher Plan. Aber das wird bei 60*30cm die man diagonal sägt schnell sehr unhandlich, da war die Führungsschiene die bessere Lösung. Ich habe nur bei 10cm bzw. 20cm eine Markierung gemacht, Schiene aufgelegt, gesägt, fertig. Wichtig ist nur, dass die Ausgangsplatte schön rechtwinklig gesägt ist damit der horizontale Ansatz stimmt.
Je mehr man sich mit dem Heimwerken beschäftigt, desto mehr Materialien und Baustoffe sammeln sich an – das kenn ich. Ich finde deine Lösung sehr praktisch, so haben die sperrigen Teile einen Platz! Viele Grüße, Maral von „Mach mal“
Danke für die netten Worte.
Hallo Wolfram!
Super, wie man mit ein wenig Aufwand wieder viel Ordnung schafft! Jetzt sind wir natürlich gespannt, wozu Du die Hölzer verarbeitest… Danke, dass Du auch bei diesem Projekt SPAX verwendet hast und hier so prominent vorgestellt hast. 😉
Viele Grüße und bis bald,
Dein SPAX-Team
Schöner und ausführlicher Aufbaubericht, liest sich wirklich gut 🙂
Wie lange hast du für den gesamten Aufbau gebraucht und aus welchem Material ist die Wand an dem das Regal befestigt ist?
Das ganze hat in Summe ca.8 Stunden gedauert. Die Wand ist unten Beton, oben Mauerwerk.
Hallo Wolfram,
einfach die Ausleger auf der Unterseite mit je einer Platte z.B. 8oder 10mm Sperrholz verkleiden und schon hast Du jede Menge Platz für kurze Reststücke.
Gruß aus Oberriexingen Dieter