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Kleine Schärfbank – von Hand gebaut

Das A und O beim Arbeiten mit Handwerkzeugen ist das Schärfen. Nur ein gut geschärfter Beitel und ein sauber geschliffener Hobel machen Spaß und bringen saubere Ergebnisse.

Schleifb07Anfangs habe ich mit einer Gummimatte auf meiner Hobelbank gearbeitet, um dort die Werkzeuge zu schärfen. Das war aber sehr schnell störend, wenn man mal schnell einen Beitel zwischendurch schärfen muss. Daher reifte der Entschluss, einen kleinen separaten Arbeitsplatz für das Schärfen einzurichten.

Da dies ein Projekt ist das später nur in der Werkstatt steht ist es ideal um einmal das Arbeiten mit Handwerkzeugen zu erproben. Daher ist diese kleine Schärfbank nur mit Handwerkzeugen gebaut.

Von einer Baustelle hatte ich im letzten Jahr einige Kanthölzer mitnehmen können, die dort schon im Schuttcontainer lagen. In diese wurden dann Schlitze gestemmt, um damit das Untergestell zu bauen. Das hatte ich im Video Schlitze stemmen dokumentiert und schon vor einiger Zeit veröffentlicht.

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Anschließend wurden die Querverbindungen mit der Säge abgesetzt.

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Dann wurde mit dem Bau der Bankplatte begonnen. Diese ist zweigeteilt und besteht auf einer Seite aus einer Granitplatte und auf der anderen Seite aus dem Rest einer 28mm Siebdruckplatte. Die Größe des Bankplatte orientierte sich daher an der Größe der Granitplatte. Als Unterbau wurde ein Rahmen aus Kanthölzern gebaut. Auch hier kamen ausschließlich Handwerkzeuge zum Einsatz. Zum Ablängen habe ich meine VERITAS-Rückensägen benutzt, zum Messen und Anreissen den Kombinations-Winkel von Starret.

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Das Ganze ging erstaunlich schnell von der Hand, meine Arbeitsweisen habe ich mir von Paul Sellers abgeschaut wie es dieser auf seiner DVD „Mortise & Tennon“ gezeigt hat.
Die Siebdruckplatte wurde dann von unten her aufgeschraubt, die Granitplatte – übrigens eine kostenlose Musterplatte eines Bodenbelages aus dem Baumarkt – mußte aber anders befestigt werden.

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Daher wurde Granitplatte wurde mit einem wasserfesten Fassadenkleber auf Silikonbasis aufgeklebt. Um die Klebefläche zu vergrößern habe ich noch zusätzlich zwei Querstreben aufgeschraubt.

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Bis zum aushärten des Klebers wurde die Granitplatte mit Zwingen fixiert.

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Der Kleber musste dann 12 Stunden aushärten. Anschließend konnten die Beine montiert werden.

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Die beiden Stützen wurden rechtwinkling ausgerichtet und dann in die Ecken des Unterbaus geschraubt. Eigentlich wollte ich hier auch eine Zapfenverbindung einarbeiten, aber es stehen andere Projekte an und daher diese pragmatische Lösung.

Schleifb19Zum Schluß mussten noch die Beine abgelängt werden, damit der Tisch waagerecht steht und auch nicht wackelt. Dazu wurde dieser mit einer kleinen Libelle ausgerichtet und dann beschwert, damit er stabil steht.

Schleifb20Dann mit einem Bleistift auf einen Holzklötzchen an allen vier Beinen rund herum die Schnittlinie markieren und absägen. Das Resultat sind vier gleichlange Beine und eine Schärfbank die nicht wackelt. (Diese Methode kann man auch nutzen um z.B. Stuhlbeine rundherum gleichmäßig zu kürzen)

Und hier das vorläufige Endresultat:

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An der unteren Querstrebe habe ich noch ein Ablagebrett montiert, um die üblichen Utensilien ablegen zu können. Oben werde ich evtl. nach eine Schublade montieren. Mal sehen.

Die Erkenntnisse aus diesem Projekt:
Das Arbeiten mit Handwerkzeugen bei so einem Projekt ohne Längsschnitte geht nahezu gleich schnell als mit Elektrowerkzeugen wenn man die Zeiten bedenkt die das Ein- und Auspacken, Justieren usw. erfordert.
Allerdings habe ich beim Anreissen der Schlitze und Zapfen nicht immer die gleichen Bezugskanten benutzt, weshalb die Kanten nicht fluchten. Grund: Ich hatte die Bezugskante nicht klar markiert. Also wieder mal was gelernt.
Da die Schärfbank in einer Ecke in der Werkstatt steht ist das aber nicht weiter tragisch.

 

 

2 Kommentare zu “Kleine Schärfbank – von Hand gebaut

  1. Johannes Denn

    Hallo,
    praktisch der kleine Tisch.
    Auf der Siebdruckplatte sind die Steine befestigt.

    Für was ist die Granitplatte gedacht?

    Gruß
    Johannes

    • Hallo Johannes,
      die nehme ich z.B. zum Abrichten von Hobelsohlen oder zum planen der Spiegelseite eines Hobeleisens. Einfach nass machen, einen Bogen Nass-Schleifpapier aufdrücken und schon kann es losgehen. Die Adhäsionskraft genügt und das Schleifpapier liegt fest und plan auf.

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