Beim Schlendern über den Flohmarkt habe ich diesen alten Drillschrauber von HERMES gefunden. Nach einigem Handeln konnte ich diesen schließlich für 6 EUR mitnehmen.
Allerdings war das gute Stück sehr lange vernachlässigt worden. Daher habe ich dem guten Stück ein wenig Pflege angedeihen lassen.
Vor der Erfindung des Akkuschraubers waren Drillschrauber im Werkzeugkasten vieler Handwerker zu finden. Mittlerweile sind diese eher selten geworden, was diese Kategorie von Werkzeugen aber eigentlich nicht verdient hat.
Der von mir erworbene Drillschrauber ist am Griff mit der Aufschrift „HERMES“ gekennzeichnet und stammt wohl aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Aber wie funktioniert so ein Drillschrauber?
Bedienung des Drillschraubers
Im Ruhezustand ist der Drillschrauber in der Regel über einen Drehring am Schaft verriegelt. Dreht man diesen auf, wird die Drehführung durch eine Feder nach vorne geschoben.
Bei meinem Exemplar passierte allerdings nichts. Alles irgendwie verharzt und verklebt. Also musste ich den Drillschrauber zerlegen. Dazu wird hinten die Griffkappe vorsichtig mit einem Schlitz-Schraubendreher aufgehebelt.
Danach konnte die Druckfeder herausgenommen werden. Diese war völlig verharzt und konnte sich nicht mehr frei in der Röhre des Schaftes bewegen. Mit dem bewährten Caramba Multiöl wurde die Feder gereinigt, ebenso das Innere des Schaftes und die Drehwelle.
Die Drehrichtung des Drillschraubers wird über einen kleinen Schieber am Schaft eingestellt. Es gibt drei Stellungen: Rechtsdrehung, Verriegelt, Linksdrehung.
Dementsprechend werden die Schrauben beim niederdrücken des Drillschraubers hinein- oder herausgedreht. In der mittleren Stellung ist der Schaft verriegelt und man kann den Drillschrauber wie einen festen Schraubendreher benutzen.
Bits für den Drillschrauber
Leider habe ich nur ein Schrauberbit mit Schlitz für diesen schönen Drillschrauber, das zudem noch sehr verrostet ist. Die Schrauberbits der Drillschrauber haben typischerweise die gestufte Aufnahme mit Kerbe – eine in den 1960er/70er Jahren gebräuchliche Aufnahme. Heutzutage aber nicht mehr zu bekommen.
Glücklicherweise bietet Dieter Schmidt von FeineWerkzeuge.de noch einen passenden Adapter an, mit dem man dann die heutzutage üblichen 1/8 Zoll Sechskant-Bits einsetzen kann. So ein Teil werde ich mir wohl bestellen.
Bei Dieter Schmidt kann man übrigens auch noch fabrikneue Drillschrauber aus deutscher Herstellung bekommen.
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Wow, toller Fund.
Als ich 1976 in die Tischlerlehre ging, hatte ich sowas noch, einige Tage, in der Montagewerkzeugkiste.
Dann kam der Chef mit ganz was neuem an: einem Makita Elektroschrauber.
Zwar mit Kabel, war aber schon ein Quantensprung.
Gruß
Tommy
Hatten wir auch bei der Produktion von Kfz bei BMW bis in die 80er gab schöne blassen und schwillen wenn man es nicht länger gemacht hat die Arbeit .
So ein Teil hab ich auch noch – besten Dank für den Tip mit Dieter Schmidt – so ein Teil werde ich mir auch bestellen!
Ich habe diesen Drillschrauber jetzt in der Bucht gefunden und natürlich gekauft, ist heute angekommen. Der Stanley Yankee ist noch größer und ja die Akkuschrauber sind komfortabler aber es gibt Situationen wo das Bohrfutter am Akkuschrauber stört und so ein Drillschrauber einfach besser ist. Der Adapter von Dieter Schmidt passt auch auf den Stanley Drillschrauber.
Ja, der Adapter von Dieter Schmidt is ein must-have für den drillschrauber.
Hi @ all
Sollte ein Werkzeug-Liebhaber Interesse an solch einem schönen Teil haben ?
Ich habe noch einen nagelneuen Hermes 130 A, den ich mal unbedingt haben mußte, aber bis heute nicht genutzt habe – ich habe es noch nicht mal „geschafft“, mir endlich diesen Adapter zu besorgen …
Der Drillschrauber ist ca 30 cm lang und nagelneu, gekostet hat er 20,- …
Sollte ihn jemand haben wollen, würde ich ihn auch dafür wieder abgeben.
Herzliche Grüße,
Peter