Als kleines Test- und Übungsobjekt für meine neue Festool Dominofräse habe ich dieses kleinen Hocker aus ein paar Buchenholzresten zusammengebaut.
Und das ging erstaunlich schnell.
Bei denn Abmessungen des Hockers aus Buchenholz habe ich mich zum einen an einem alten Plastikhockerchen orientiert, zum anderen an der zur Verfügung stehenden Holzresten. Das Resultat ist eine 30*40cm große Platte und eine Tritthöhe des Hockers von 18cm.
Materialwahl
Die Beine sind aus 40*40mm Kantholz, alle anderen Teile wurden aus dem Reststück einer 18mm Leimholzplatte vom Baumarkt zugesägt.
Bevor es nun an das Einfräsen der Domino-Dübel geht, aber ich erst einmal ein paar Testfräsungen an einem Reststück gemacht. So kann ich mich mit der Handhabung der Maschine vertraut machen, ohne gleich ein Werkstück zu ruinieren.
Dabei wurde dann auch klar, dass bei der Domino-Fräse die Werkstücke immer gut festgespannt werden müssen, damit tatsächlich die gewünschte Präzision erreicht wird. Und die Vorschubgeschwindigkeit mit der die Fräse ins Holz gedrückt wird spielt auch eine große Rolle.
Domino-Schlitze Fräsen
Nachdem ich ein Gefühl für die Fräse entwickelt hatte, wurden die Fräsungen an allen Holzteilen markiert. Dazu werden die Teile nebeneinander auf die Werkbank gelegt und dann mit einem Strich über beide Holzteile markiert. Wenn man sich am Schreinerdreieck orientiert, ist das eigentlich ganz einfach. Am Ende sind alle Fräsungen zwar ein wenig unterschiedlich, aber die jeweilige Gegenseite passt, weil hier an der gleichen Stellen angesetzt wurde.
Für die spätere Montage der Platte wurden oben an den Querhölzern jeweils zwei Schlitze in mittlerer Breiteneinstellung gefräst.
Ich habe für jede der Verbindungen 2 Dominos der Größe 5*30 eingesetzt. Damit gehe ich auf Nummer sicher und kann den Hocker hoch belasten, ohne dass es knackt oder knarzt.
Es folgte die Trockenprobe, die erfolgreich bestanden wurde. Alles passt wunderbar zusammen.
Die Dominos stecken jedoch auch trocken schon recht fest im Material und mußten teilweise mit der Zange vorsichtig herausgezogen werden.
Es folgte das Schleifen der Leimholzteile des Hockers mit dem Bosch Exzenterschleifer von Papier 80 über 120 zu 240er Körnung. Die massiven Holzbeine aus Buche hatte ich vor dem Fräsen der Schlitze mit meinem ECE Primus Putzhobel bearbeitet. Hauchdünne Späne eingestellt und ein Schleifen erübrigte sich so.
Beim Verleimen ist dann rasches, konzentriertes Arbeiten angesagt. Zuerst ein wenig Leim in die Schlitze der Füße, Domino rein, dann die Querhölzer an den Stirnseiten dünn mit Leim bestreichen und alles zusammenfügen. Mit Zulage und Schonhammer bekommt man stramme Verbindungen.
Zu guter Letzt alles mit den bewährten Wolfcraft Einhandzwingen fixiert und nun kann das Gestell des Hockers trocknen. Überquellender Leim muß sofort sorgfältg entfernt werden, da es sonst zu Flecken bei der Oberflächenbehandlung kommt.
Die Trockenzeit des Leims wurde genutzt um die Halter für die Platte anzufertigen. In einen schmalen Reststreifen des Buchenholzes wurden passgenaue Schlitze gefräst und Dominos eingeleimt. Die Befestigungsbohrungen haben 5mm Durchmesser und wurden mit dem Kegelsenker angesenkt.
Oberflächenbehandlung & Endmontage
Alle Teile wurden abschließend mit Leinölfirnis von Adler behandelt und über Nacht zum Trocknen gelegt.
Dabei ist es wichtig, dass die Platte des Hockers auf beiden Seiten geölt wird, um ein Wellen des Buchenleimholzes zu vermeiden.
Die Montage des Hockers am nächsten Morgen war nur noch Formsache. Die Platte liegt nur auf dem Gestell auf und wird mit vier Halteklötzen fixiert. Da die Maserung der Hockerplatte quer verläuft und weil Holz vor allem quer zur Faserrichtung arbeitet habe ich die Halteklötze nur an den Längsseiten montiert.
Die Halteklötze werden mit SPAX 4,5*30 Schrauben befestigt. Sie sind so positioniert, dass der Dominio mittig im vergrößerten Schlitz der Seitenteile sitzt. Zudem hat der Klotz auch noch ein wenig Abstand. So kann die Platte im allen Richtungen arbeiten.
Der fertige Hocker
Und hier noch ein paar Detailaufnahmen des kleinen Hocker aus Buchenholz.
Damit ist das erste Projekt mit meiner neuen Festool Domino-Fräse abgeschlossen.
Moin Wolfram!
Das ist ein schicker Hocker geworden! Kann sich sehen lassen. 🙂
Viele Grüße,
Dein SPAX-Team
Hallo Wolfram,
schönes Projekt. Gefällt mir gut. Auch die Umsetzung mit der Domino. Wenn die Maschine nicht so sch… Teuer wäre hätt ich auch schon eine. Erstmal kommen wichtigere Sachen.
Danke und Gruß
Patrick
Hallo Patrik,
Ich habe auch lange gezögert, die Domino zu kaufen. Jetzt plane ich aber eine Menge Massivholzmöbel zu bauen und daher diese Investition.
Du darfst Dich also auf eine ganze Reihe von Bauberichten freuen
Das sieht wirklich sehr professionell aus. Da kann sich so manches Möbelstück aus dem Fachgeschäft eine Beispiel dran nehmen.
Sieht sehr hochwertig aus. Könnt ihr in etwa abschätzen wieviel Zeit ihr Gesamt für den Bau des Hockers benötigt habt?
Der Hockerbau hat alles in allem so ca. 4 Stunden gedauert. Dazu dann noch ein Tag Trockenzeit für die Leimölfirnis.
Würden statt der Domino auch dicke Runddübel funktionieren?
Hallo Martin, ja, paarweise eingesetzt, auf jeden Fall. Ich würde hier 10mm Buchenrunddübel mit riffelung empfehlen.