MIt der Montage der Türen und Griffe an der Vorderseite der stabilen Werkbank geht dieses Projekt seiner Fertigstellung entgegen.
Da ich mich erst im Nachhinein mich entschlossen habe, die Werkbank mit Türen zu versehen, ist die Vorgehenweise bei der Montage ein wenig anders als sonst üblich.
Um die Türen anzuschlagen habe ich wieder auf die bewährten Hettich Topf-Scharniere für aufschlagende Türen zurückgegriffen. Allerdings habe ich statt der Standard-Kreuzplatten die Exzenter-Kreuzplatten Typ 79331 verwendet.
Der Grund dafür sind zwei Punkte: Zum einen kann diese Kreuzplatte mit 4mm Senkkopfschrauben befestigt werden, zum anderen hat diese Kreuzplatte eine Höhenverstellung die ohne lösen der Befestigungsschrauben funktioniert. Somit stehen mir alle Verstellmöglichkeiten mit einem Kreuzschlitzschraubendreher zur Verfügung.
Die Montage dieser Kreuzplatten aus Zinkdruckguß erfolgt wieder mit Hilfe der Hettich Blue Bohrschablone. Es werden die Scharnierlinien angezeichnet und anschließend mit der Schablone die Positionen für die Schrauben markiert.
Ein Vorbohren ist nicht nötig, die SPAX Schrauben 4*40 können direkt eingedreht werden.
Die Mittellinien der Kreuzplatten sind jeweils 48 cm voneinander entfernt. Entsprechend kann man die Mitte der Topfbohrungen an den Türen anzeichnen. Die Löcher der Topfscharniere selbst werden wieder mit der Oberfräse gebohrt. Die genaue Vorgehensweise habe ich beim Schrankbau Projekt beschrieben.
Die Türen habe ich zunächst mit etwas Übermaß zugesägt, um hier ggf. vorhandene Ungenauigkeiten im Rahmen leichter ausgleichen zu können. Und da es sich um ein ein Zweckmöbel für die Werkstatt handelt, habe ich bei den Türen auf den Luxus von Massivholkanten verzichtet.
Nach dem die Türen endgültig zugesägt waren, war noch die Montage der Schubladenblenden zu erledigen. Dazu wurde auf die geschlossenen Türen ein Streifen 3mm Sperrholz gelegt, um einen gleichmäßigen Spalt zwischen Tür und Schubladenblende zu bekommen.
Um die Schubladenblende in die Waagerechte zu bekommen, wird dieses Teil zunächst mit einer mittig angebrachten Schraube lose befestigt. Dazu wird ein Loch in die Mitte der Blende gebohrt und durch dieses provisorisch verschraubt. Dann kann die Blende gedreht und mit dem Maßstab zur waagerecht Tischplatte ausgerichtet werden. Links und Rechts muß der gleiche Abstand sein.
Stimmt die Position der Blende, kann die Schublade herausgezogen und mit einer Zwinge gegen verdrehen gesichert werden. Zur endgültigen Befestigung werden zwei 4*30 Spax-Schrauben von der Innenseite der Schublade her in die Blende gedreht.
Diese ist damit unverrückbar befestigt und die provisorische Schraube in der Mitte der Schublade kann wieder entfernt werden.
Weiter geht es mit der Herstellung und Montage der Griffe für die Türen und Schubladen der Werkbank.
Die Griffe selbst habe ich aus Resten einer Kiefernholzplanke zugesägt. Eine Seite ist mit 15 Grad abgeschrägt, diese wird dann bei der Montage nach unten bzw. nach außen gerichtet. Alle anderen Seiten sind Rechtwinklig. Die Kanten der Griffe sind mit dem Handhobel gebrochen und dann mit 120er Schmirgelpapier geglättet.
Um die Löcher an den Türen immer an der gleichen Position zu bohren, habe ich eine Holzleiste mit entsprechenden Markierungen versehen. Mit der Unterseite der Tischplatte als Bezugskannte können die 4mm Bohrungen für die Griffe an allen Türen auf exakt gleicher Höhe gebohrt werden.
Die Griffe selbst werden dann mit SPAX 4*30 von innen durch die Bohrungen hindurch her verschraubt.
Dieser letzte Arbeitsschritt hat ein wenig länger gedauert als erwartet, weil das Justieren der Türen und Blenden doch recht zeitaufwändig ist. Ebenso haben das Anfertigen und die Montage der Griffe mehr Zeit in Anspruch genommen als zunächst gedacht.
Damit ist die Werkbank fertig. Sobald diese an Ihrem endgültigen Platz steht, werde ich die Türen und Schubladen noch einer Feinjustierung unterziehen, um die Spaltmaße auf gleiche Breite zu bringen.
Hier das Projekt „Stabile Werkbank“ im Überblick:
Stabile Werkbank – Teil 1 Unterbau
Stabile Werkbank – Teil 2 Tischplatte
Stabile Werkbank – Teil 3 Schubladen
Stabile Werkbank – Teil 4 Türen und Griffe
Was soll man da noch sagen…? Super! Die Oberfläche lässt Du jetzt so?
Die Tischplatte werde ich wohl noch ölen, damit diese Schmutzabweisend wird. Ansonsten werde ich da nichts machen. Aber wer weiß, vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch. Die Schubladen hatte ich ja zuerst auch nicht eingeplant 🙂
Gefällt mir sehr gut deine Werkbank! Mittelfristig möchte ihc mir auch eine Neue bauen und werde deine Werkbank als Vorbild nehmen. Was mir noch fehlt, sind ein paar Spanmöglichkeiten, aber da wird sich sicher eine Lösung finden.
Ja, über einen Tischlerschraubstock aus Metall hatte ich auch zuerst nachgedacht, aber da ich ja meine Hobelbank habe, habe ich mich dagegen entschieden. Jetzt muß erst mal das große Umräumen in der Garage folgen
Schöne Arbeit, Wolfram! Da können wir jetzt gespannt sein, welche schönen Projekte die Werkbank demnächst begleiten. 😉
Viele Grüße und viel Spaß beim Bauen,
Dein SPAX-Team
Ja, der nächste SPAX-Schraubenkauf ist schon fest geplant. Lasst Euch überraschen 😉
Das tun wir! Wir sind gespannt! 🙂
Super! Ich bin richtig begeistert. Wie lange hast du jetzt insgesamt dafür gebraucht? Viele Grüße, Maral von „Mach mal“
Grob überschlagen hat der Bau ca. 20h gedauert, wobei es mit mehr Platz und besserer Ordnung schneller gehen würde 🙂
Sehr schöne Anleitung. Noch ein Tipp:
Falls Sie kostengünstig ein Schloss in Ihren Schrank einbauen wollen, gibt es tolle Magnetschlösser. Diese werden schnell montiert und sind von Außen nicht sichtbar. Will man die Tür öffnen, muss man mit einem Magneten an der Tür entlang fahren. In der Regel gibt es für 1 Türschloss 2 Magneten dazu.
BG Seiler
Guter Hinweis. Was sind denn für so einen Zweck empfehlenswerte Marken von Magnetschlössern? Alles was ich so spontan im Internet finde schaut nicht sonderlich stabil und belastbar aus.
Schön kopiert von Mr. lets Bastel alias Michael Truppe
„Wer das Werk kopiert, der ehrt den Meister“ – Konfuzius
Als ich diese Werkbank 2014 gebaut habe, gab es noch gar kein Lets Bastel.
Ich finde kopieren klingt negativ behaftet… was ist auch schlimm daran Ideen zu sammeln?! So ist der Weg doch wesentlich einfacher…
Oder gönnst du Wolfram nicht den verdienten Lob?
Aber Wolframs Reaktion war top!!
Moin,
Was hat dich dieses Projekt gekostet an Holz?
Hallo Sven, die kosten für das Holz so einer Werkbank hängen stark davon ab, wo man das Holz kauft. Ich habe die Kanthölzer bei Holzland gekauft und da haben die gerade mal knapp 60 EUR gekostet und weitere ca. 40 EUR für das Plattenmaterial. Im Baumarkt ist das meistens teuerer. Du kannst aber auch ungehobelte Kanthölzer kaufen und selber hobeln/Schleifen – dann wird es billiger.