In meinem letzten Blogartikel hatte ich ja das BOSCH UniversalHumid Holzfeuchtemeßgerät vorgestellt. Bei einer Diskussion im Bekanntenkreis kam dann die Frage wie, wie genau ist denn überhaupt die Messung mit diesem Feuchtemeßgerät. Also haben wir hier mal einen kleinen Test gemacht.
Das Testobjekt
Als Testobjekt habe ich eines der Recycling-Hölzer ausgewählt, das ich vor einiger Zeit von einer Baustelle mitnehmen konnte. Es handelt sich hierbei um ein Fichtenholz mit den Abmessungen 750x75x30 mm – also mit einem Gesamtvolumen von 1,687 Litern.
Dieses Holz wurde gemessen und gewogen. Dabei wurde eine Holzfeuchte von 19,5% und ein Gewicht von 778g ermittelt.
Nun wurde das Holz für eine Woche ins Büro neben die Heizung gelegt. Anschließend wurde die Messung wiederholt. Jetzt wurde eine Holzfeuchte von 7,5% und ein Gewicht von 693g ermittelt. Es sind also rund 85g Wasser aus dem Holz entwichen.
Ermitteln der Meßgenauigkeit
Um die Meßgenauigkeit grob zu ermitteln, wird jetzt der Gewichtsanteil des Wassers für die beiden Messwerte ermittelt. Die Feuchte wurde jeweils an 4 Stellen des Brettes gemessen und dann gemittelt.
778g / 19,5% ergibt 153,6g Wasseranteil
693g / 7,5% ergibt 52,0g Wasseranteil
Macht eine Gewichtsdifferenz von 101,6g zwischen den beiden Messungen. Wenn die prozentuale Messung stimmt, müsste also das Gewicht des Holzes von 778g auf 677g gesunken sein. Tatsächlich ist es aber eben nur 85g gesunken. Damit ergibt sich eine Differenz zwischen gemessenem Wert und theoretischem Wert von rund 16g.
Diese Abweichung bedeutet jetzt in Prozenten eine Differenz von 2,05 bis 2,3% – je nach dem auf welchen Messwert ich das Ausgangsgewicht beziehe.
Fazit
Das vor kurze wir auf dem Blog vorgestellte BOSCH UniversalHumid hat hier eine Abweichung von ca. 2% zwischen gemessenem und theoretischem Wert. Das ist in meinen Augen für eine solche Widerstandsmessung ein sehr guter Wert.
Und ja, das ist nur ein grober Anhaltspunkt. Um da ingenieurmäßig aussagekräftigere Vergleichswerte zu bekommen, müsste man dieses Prozedere in einer Meßreihe mit mehreren Hölzern durchführen, Mittelwerte bilden, Toleranzen beim Wiegen beachten uvm.
Aber für eine erste Abschätzung reicht mir das erst einmal. Viele andere Billig-Messgeräte wie z.B. billige Multimeter aus dem Discounter haben Meßgenauigkeiten im Bereich von +/-5%)
Für die Feuchtebestimmung beim Holzwerken ist das BOSCH UNiversalHumid auf jeden Fall ausreichend genau genug und liefert – wie schon im Testbericht erwähnt – sehr gut reproduzierbare Messungen (bei mehrfachem Messen an der gleichen Stelle)
Ich finde ihren Ansatz gut. Es wäre auch noch interessant welche Genauigkeit der Hersteller für das Gerät angibt…
Da habe ich in der Anleitung leider nix gefunden – oder ich habe es übersehen.
Auf der Website von Bosch
https://www.bosch-diy.com/de/de/p/universalhumid-06036880z0
wird die Messgenaugkeit mit 1% angegeben.