Das Thema „Feuchtemessung“ für Holz hat bei mir bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Jetzt konnte ich aber durch Zufall eine Menge hölzerne Transportrahmen für Rohre von einer Baustelle ergattern, die erstaunlicherweise zum Teil aus Nußbaum-Holz bestehen. Da dieses Holz aber relativ lange im Freien gelegen hatte, fühlte es sich recht feucht an. In der Werkstatt war es nach wenigen Tage scheinbar trocken. Aber wie ist die Holzfeuchte tatsächlich?
Es musste also ein Messgerät her, um die tatsächliche Holzfeuchte festzustellen. Ich hatte zwar mal vor einigen Jahren ein billiges Holzfeuchtmessgerät von ALDI gekauft, das hatte aber nie richtig funktioniert – die Anzeige schwankte ständig um mehrere Prozentpunkte. Sowas ist daher unbrauchbar.
Ich hatte mich daher entschlossen, ein paar Euro mehr auszugeben und ein Markengerät zu kaufen. Die Wahl fiel auf das BOSCH UniversalHumid Messgerät aus der grünen Heimwerker-Linie.
Lieferumfang
Nach dem Auspacken der Schachtel hat mal folgendens auf dem Tisch liegen:
- Feuchtemessgerät BOSCH UniversalHumid
- Eine Handschlaufe
- 3 AA-Batterien
- Aufkleber für die Holzbestimmung
- Handbuch in 34 Sprachen
- Merkblatt Sicherheitshinweise
Und so schaut das in Natura aus:
Das Messgerät
Das BOSCH UniveralHumid ist ordentlich verarbeitet und liegt gut in der Hand. Keine scharfen Kanten und dergleichen. Das Display leuchtet hell und ist auch im Sonnenschein gut ablesbar.
Die Sensoren für die Messung sind sehr spitz und lassen sich gut in das Holz eindrücken.
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt des BOSCH UniveralHumid: Bei Nichtbenutzung schaltet sich das Gerät nach fünf Minuten von selbst ab. Das erspart leere Batterien, wenn man das Gerät vergisst und unbeachtet in der Werkstatt liegen lässt.
Das Gerät ist – wie bei Konsumenten-Elektronik üblich – zwar „Made in China“ aber dennoch hochwertig verarbeitet. Das von mir im November 2024 gekaufte Gerät wurde offensichtlich im Juli 2023 hergestellt – so zumindest die Angabe auf dem Typenschild. Mir scheint daher, dass dieses BOSCH Gerät nicht in sonderlich großen Stückzahlen verkauft wird.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des BOSCH UniversalHumid ist recht einfach: Es müssen die drei mitgelieferten AA-Batterien in das Batteriefach eingelegt werden. Der Deckel zum Batteriefach sitzt dabei recht straff. Das ist einerseits gut, weil es nicht zu befürchten ist, dass sich dieser irgendwann versehentlich öffnet, erfordert andererseits ein kräftiges Drücken am oberen Rand damit die Verriegelungen sich öffnen.
Und wenn man den Batteriefachdeckel schon entfernt hat, sollte man auch gleich die Handschlaufe einfädeln. Das ist ein wenig pummelig, aber mit geöffnetem Batteriefach gut zu bewerkstelligen.
Da der BOSCH UniversalHumid über eine Holzarten-Umschaltung verfügt, wird am Gerät ein Aufkleber mit einer Tabelle angebraucht, die angibt, welcher Meßmodus für welches Holz anzuwenden ist, ob möglichst genaue Messergebnisse zu bekommen.
Zum Schluß kann man das BOSCH UniversalHumid Gerät noch einen „Selbsttest“ durchführen (wobei das wohl nicht unbedingt nötig ist) indem man den Deckel an die beiden Messspitzen ansetzt und eine Messung ausführt.
Je nach eingestellter Holzart A oder B sollen hier die gezeigten %-Zahlen erscheinen. Ist dies der Fall ist das Gerät einsatzbereit.
Eine LED über dem LCD Display zeigt entweder grün (Trocken), gelb (noch recht feucht) oder rot (zu nass) als schnelle Bewertung.
Praktischer Einsatz
Da man beim Umgang mit Messgeräten schnell etwas falsch machen kann, gibt es in der Anleitung zum BOSCH UniversalHumid eine sehr gut gemachte Erklärung wie man hier vorgehen soll.
Ja, die meisten Holzwerker lesen keine Anleitungen, zumal diese oftmals klitzeklein gedruckt und unübersichtlich sind. Aber ich kann hier sagen, dass die Anleitung zum BOSCH UniveralHumid gut gemacht ist und auch wertvolle Hinweise zu den entsprechenden Feuchtigkeitswerten gibt.
Ein wichtiger Punkt um möglichst reproduzierbare Messergebnisse zu bekommen: Das BOSCH Messgerät muss sich auf die Temperatur in der Werkstatt angepasst haben. Der Grund ist klar: Die Feuchtemessung erfolgt über eine elektrische Widerstandsmessung – und die kann durch Kondensationsfeuchte beeinflusst werden. Also am besten das Gerät für 30 Minuten an die gleiche Stelle legen, an der auch das zu messende Holz lagert.
Nadelholz mit 17% Feuchte – eine gelbe LED zeigt dass dieses Holz noch ein wenig trocknen muss.
Wichtig: Die Messspitzen müssen ausreichend tief in das Holz eingedrückt werden, um genaue, reproduzierbare Messwerte zu bekommen. Die Anleitung empfiehlt, die Messspitzen bis zur Kerbe des Kegels einzudrücken.
Und diesem neuen Stapel von Recycling-Holz in meiner Werkstatt bin ich mit dem BOSCH UniversalHumid zu Leibe gerückt.
Meine ersten Messungen haben gezeigt, dass das scheinbar trockene Holz in meiner Werkstatt eben doch nicht so trocken ist wie gedacht. Ich habe Werte zwischen 16,8% und 27,5% gemessen, wobei der größte Teil so um die 22-24% aufwies.
Die Messung an einem Nussbaum-Kantholz 80x80mm außen ergab einen Wert von 23,6%.
Aber wie sieht es im Inneren des doch recht massiven Kantholzes aus?
Um die innere Feuchte zu ermitteln, habe ich das einen Schnitt in der Mitte gemacht und dann die Stirnseiten gemessen. Das wird zwar eigentlich nicht empfohlen, weil die Stirnseiten schneller trocknen als Rest des Holzes, aber da ich hier unmittelbar nach dem Sägen gemessen habe, ist das schon ein aussagekräftiger Wert. Hier also 27,2% – also ein sehr durchfeuchtetes Holz.
In Anbetracht der Tatsache dass dieses Holz einige Wochen im Freien lag, ist das aber weiter nicht verwunderlich.
Hier übrigens ein Blick auf das Kantholz nachdem ich die Oberfläche gehobelt hatte. Auch in unscheinbarem Bauholz können sich kleine Schätze verstecken.
Mein Fazit
Der Kauf des BOSCH UniveralHumid Holzfeuchtemessgerätes hat sich gelohnt. Bevor ich mit dem Recycling-Holz etwas bauen werde, muss es definitiv noch eine Weile in meiner Werkstatt trocknen.
Das Gerät selbst liefert reproduzierbare Ergebnisse, eine richtige Handhabung vorausgesetzt. Die Bedienung ist einfach und unkompliziert, die Anzeige ist stets gut ablesbar. Ja, der Preis ist mit rund 40 EUR relativ hoch, aber es es lohnt sich. Kein Vergleich mit dem Billig-Feuchtemeßgerät von ALDI, das ich zuvor im Einsatz hatte.
Hallo,
Danke für den Tipp. Wieder was erfahren, das es sowas
von Bosch gibt.
Habe auch noch so ein Aldi Gerät, aber nur für Brennholz,
da ist es gerade noch gut für.