Für den Möbelbau sind präzise zugesägte Holzteile das A und O für einen ordentlichen Zusammenbau. In diesem Beitrag gebe ich ein paar Tipps worauf man achten sollte, damit man mit einer Tischkreissäge zu guten Ergebnissen kommt.
Nach langer Zeit habe ich endlich wieder einmal die Gelegenheit gefunden, in meiner kleinen Holzwerkstatt zu arbeiten. Dabei sind mir beim Aufräumen einige Reste diverser Buchholzleimplatten und Buchenkanthölzer in die Hände gefallen. Nach einer Bestandsaufnahme der Maße und kurzer Überlegung habe ich mich entschieden, daraus einen kleinen Hocker zu bauen.
Die Buchenkanthölzer haben einen Querschnitt von 25x25mm und sind in diversen Längen zwischen 400 und 550mm vorhanden.
Die Platte des Hockers ist 350mm im Quadrat.
Die Planung des Hockers erfolgt bei einer Tasse Kaffee mit einer kleinen Handskizze. Bei der Höhe von 450mm habe ich mit dabei ein einem bestehenden Hocker orientiert. Die sonstigen Maße ergeben sich aus dem vorhandenen Material. Damit sind die wichtigsten Maße dokumentiert.
Anhand der Skizze wird klar, dass die wichtigste Arbeit das präzise Abhängen der Kanthölzer sein wird. Daher ist diese auch der erste Schritt.
Das Zusägen
Da die vorhandenen 25x25mm Kanthölzer nicht ausreichen, um das Gestell des Hockers zu bauen, musste ich noch weitere Kanthölzer zusagen. Dies erfolgte aus einer 21mm Leimholzplatte, die im Längsschnitt aufgetrennt wurde.
Dazu wird ein Panther-Sägeblatt mit 18 Zähnen für Längsschnitt (hier links im Bild) montiert, mit dem man normalerweise sehr saubere Sägekanten entlang der Faser bekommt. (Rechts ein Feinschnitt-Sägeblatt mit 48 Zähnen für saubere Ablängschnitte.)
Allerdings waren die ersten Ergebnisse nicht so wie erwartet. Die Schnittkanten hatten deutliche Sägemarken. Aber woran liegt das?
Die Ursache war eine zu niedrige Drehzahl an meiner Festool CS70. Ich hatte nämlich vor längerer Zeit etliche Kunststoffplatten zugesagt und daher die Drehzahl des Motors auf Stufe 4 reduziert. Das ist aber für ein Panther Blatt zu langsam und daher kommen dann diese Schnittmarken.
Glücklicherweise hatte ich noch genügen Leimholz, um nochmals vier neue Leisten zuzusagen. Nachdem ich die Drehzahl auf Stufe 6 erhöht hatte, war die Schnittqualität einwandfrei, wie links im obigen Bild zu erkennen ist.
MERKE: Wenn es im Längsschnitt Schnittmarken trotz Längsschnitt-Sägeblatt gibt, ist die Drehzahl der Kreissäge zu niedrig. Wenn es hingegen Brandspuren gibt, ist die Drehzahl zu hoch bzw. die Zähnezahl des Sägeblattes zu hoch.
Beim Bau so eines Hockers kommt es weniger auf die absolute Maßhaltigkeit der zugesägten Teile an als auf den Umstand, dass alle Teile die gleiche Länge aufweisen müssen, da es eine vollständig symmetrische Konstruktion ist.
Deshalb arbeite ich hier mit dem Queranschlag meiner FESTOOL CS70 und einem Klapp-Anschlag (Eigenbau mit dem 3-Drucker), mit dem die Länge der Teile festlegt wird.
Um dann sicherzustellen dass die Enden auch wirklich gerade und rechtwinklig abgesägt werden, empfiehlt es sich, die Kanthölzer mit einer Einhandzwinge zu fixieren. So ist sichergestellt, dann die Werkstücke sich nicht verschieben, wenn diese an das Sägeblatt geschoben werden.
Die Kanthölzer werden zuerst an einem Ende abgesägt und mit einem X markiert. Das ist die Seite, die beim Sägen auf Maß an den Anschlag angelegt werden muss. Auf diese Weise kommt es zu keinen Verwechslungen und alles ist hinterher sauber abgelängt.
Anschließend werden alle Bauteile mit dem gleichen Anschlag gesägt. Vier Kanthölzer für die Beine und 8 Kanthölzer für die Querstreben.
Und hier das Ergebnis nach einer knappen Stunde Arbeit an der Tischkreissäge: Die fertigen Teile für den Bau des Hockers.
Und einen ersten Einruck von den resultierenden Dimensionen kann man auch gewinnen.
Der nächste Schritt ist nur der Bau des Gestells. Hier werde ich vermutlich Domino-Dübel einsetzen. Das dann noch erforderliche Schleifen aller Holzteile erfolgt nach dem Fräsen der Dominos, aber vor dem Verleimen.
Fortsetzung folgt!
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