Heute hatte ich die Gelegenheit meinen Holzvorrat aufzufüllen – und das zum Nulltarif. Ein Freund renoviert derzeit sein Haus und dabei fällt eine Menge Altholz an.
Dieses habe ich durchgesehen und dabei gut erhaltene Fußbodendielen gefunden. Diese sind ca. 20-24mm dick und rund 30cm breit. Ursprünglich waren es fast 6m lange Planken, aber da das Haus im hinteren Bereich total verrottet war, waren auch die Bretter in Teilen verrottet.
Ich habe dann das gesunde Holz abgesägt und mitgenommen. Dabei sind rund 40 laufende Meter mit Längen zwischen 1m und 2m herausgekommen.
Das Alter des Hauses wurde offiziell auf die 1930er Jahre geschätzt, wenn man sich aber die Balken anschaut und die Verbindung mit Holzdübeln so ist das Haus sicher bedeutend älter gewesen. Beim Ausladen habe ich dann noch auf einem Brett eine Beschriftung gefunden.
Hier steht in Sütterlin-Schrift der Name „Wiedmann“ geschrieben. Da die Sütterlin-Schrift in Deutschland vor allem in der Zeit von 1915 bis ca. 1940 gebräuchlich war, stammen die Bodendielen wohl auch aus dieser Zeit. Das Haus war also scheinbar in den 1930er Jahren renoviert worden und dabei ein neuer Boden verlegt worden.
Das Holz ist sehr trocken und kaum verzogen. Allerdings ist es durch die Abrissarbeiten teilweise sehr verschmutzt. Daher habe zuhause erst einmal einen einfachen Schaber gebaut und die Bretter grob abgeschabt.
Danach habe ich ein Brett einmal noch feucht abgewischt und dabei kommt dann die ursprüngliche Oberfläche zum Vorschein. Es ist ein dunkel gebeitzter und dann gewachster Boden gewesen. Die Unterseite der Bretter ist sägerau, die Schmalseiten sind sorgfältig gehobelt. Die Nägel sind alle in gleichem Abstand einschlagen. Hier hat also ein Handwerker vor langer Zeit sehr sorgfältig gearbeitet.
Hier die Vorher/Nachher-Bilder:
Bevor man dann mit dem Hobel an solches Holz herangeht sollte man aber erst alle Nägel, Klammern und sonstigen Metallteile entfernen. Hier habe ich zum Schluß noch mit dem Metallsuchgerät geprüft – sicher ist sicher.
Zum Schluß habe ich ein kleines Reststück des Holzes einmal abgehobelt, um einen Eindruck von der Farbe und Maserung des Holzes zu bekommen. Ich habe das Brett auf allen Seiten einmal mit der JUUMA Nr.6 Rauhbank abgehobelt.
Ein schönes dunkelrotes Nadelholz – knochentrocken – sehr angenehm zu bearbeiten. Jetzt muß ich mich nur noch schlau machen, was für eine Holzart das genau ist. Es riecht nicht harzig und hat nur sehr wenige astige Stellen.
Natürlich habe die Bretter auch einige Löcher, ebenso habe einige Stücke ein paar morsche oder wurmstichige Stellen, aber das kann man in Kauf nehmen. Diese Teile werde ich einfach heraussägen.
Fazit:Die Holzrecyclingaktion hat knapp 2h gedauert und hat mir rund 40m gutes Holz eingebracht. Ideales Material für meine nächsten Schritte im Holzwerken. Jetzt muß ich mir nur noch überlegen was ich schönes draus machen werde.
Score!
Looks like good material for a tool chest!
The red makes me think that perhaps it is douglasie?
Yes, a Tool chest if definitively one of the project options. I will decide as soon as I had time to clean all boards. Yes, it could be Douglasie, the other hint I have is Lärche. I think I have to ask an expert …
2012 schon entdeckt und 2020 immer noch gefragt bzw. sogar total im Trend.
Wer wissen will wie man Altholz aufbereiten und verwenden kann wie zum Innenausbau oder zur Deko ist beim nachfolgenden Lonk genau richtig.
https://www.allgei.de/altholz-deko-selber-machen/
Viel Spaß