Hier folgt nun der Bericht von der Fertigstellung meiner Hobelbank, welche ich im DICTUM Kurs mit Chris Schwarz gebaut habe.
Erster Schritt war die Montage des Schraubstocks der als Hinterzwinge (Endvise) eingesetzt wird. Hier kommt ein Schraubstock von DICTUM zum Einsatz. Dieser ist im Katalog zwar in einem grässlichen Hellblau abgebildet, wird tatsächlich aber in einen schönen Dunkelblau geliefert.
Die Befestigung erfolgte mit 10*120mm Holzschrauben mit Sechskantkopf. Da meine Unterseite der Tischplatte sehr uneben ist, musste ich zwei Unterlegscheiben rechts außen unterlegen, um eine gerade Montage zu haben. Die Schraubenlöcher wurde mit 7mm vorgebohrt und dann wurden mit der Ratsche und 17er Nuss die Schrauben gefühlvoll eingeschraubt.
Später wird dann noch eine große Holzbacke an die Hinterzwinge montiert, in die welche ich Löcher für Bankhaken bohren werde.
Die Montage der Hobelbank selbst erfolgt wie im Kurs besprochen. Näheres dazu findet man im Bericht zu Tag5 des Kurses.
Die 16mm Holzdübel habe ich mit Bohnerwachs eingerieben, damit es gut flutscht. Dennoch war ein 2kg-Fäustel nötig, um die Dübel einzuschlagen. Die Dübel schauen dann mit der angespitzten Seite innen heraus. Außen habe ich sie dann bündig abgesägt.
Das Gestell wurde zusätzlich noch mit wasserfestem Holzleim verklebt, denn auseinandernehmen werde ich diese Hobelbank nicht mehr.
Nach dem Auflegen der Tischplatte wurde diese in Längsrichtung verkeilt. Wenn man die Keile festklopft hört man dann am Klang, wenn der Keil fest sitzt. Dann klingt der Hammerschlag nicht mehr stumpf sondern klingt hell.
Von einer Querverkeilung der Platte sollte man übrigens absehen, denn das könnte im ungünstigsten Fall die Tischplatte spalten.
Die überstehenden Zapfen des Untergestells wurden dann ebenfalls bündig abgesägt.
Es folgte die Montage des Gewindeblocks für die Vorderzwinge. Dieser wurde auch mit Sechskantholzschrauben 6*60mm auf der Rückseite des Gestells verschraubt. Löcher mit 4mm vorgebohrt.
Beim nächsten mal geht es dann mit dem Bau der Vorderzwinge weiter.
Ansonsten ist es noch geplant, die Roubo Workbench mit einer unteren Ablage zu versehen und 19mm Löcher für die Bankhaken (System VERITAS) zu bohren.
Hallo Wolfram,
tolle Hobelbank. Beeindruckend, dass man so ein Projekt in 5 Tagen unterbringen kann, vorallem, wenn man alles per Hand hobelt. Respekt.
Hast du Eichenplatte auch komplett selbst hergestellt (also gefügt, verleimt, abgerichtet), oder wurde die im Vorfeld schon bearbeitet?
Gespannt bin ich schon auf die Fertigstellung der Vorderzange.
Grüße, Rainer
Hallo Rainer,
was ich in dem Kurs gelernt habe: Wenn man den richtigen Hobel verwendet und dieser scharf ist, geht das hobeln von Hand erstaunlich schnell – mit ein wenig Übung dann noch schneller.
Die Eichenplatte war schon aus abgerichteten Balken verklebt, mußte aber – zumindest unten – noch gerade gehobelt werden, weil die Balken unterschiedlich hoch waren.
Auch war das Ausstemmen mit der Maschine unbedingt notwendig, sonst hätte man die Bank nicht in 5 Tagen so weit gebracht. Von Hand hätte jede Aussparung sicher 3-4h gedauert.
Hi Wolfram,
Verkleidest du die Innenseiten der Spannbacken deines Tischlerschraubstocks/Spannzange eigentlich noch mit Holz oder lässt du diese so wie Sie sind. Normalerweise haben diese vorgefertige Löcher mit denen dies relativ sauber erledigt werden kann.
Hallo Daniel,
da ich den Tischlerschraubstock überwiegend mit Bankhaken als Hinterzange benutze, habe ich die Backen nicht weiter verkleidet. Wenn das meine Vorderzange wäre, so wie das z.B. bei der Werkbank von Paul Sellers der Fall ist, dann würde ich auf jeden Fall eine Holzbacke auf beide Seiten geben.
Vielen Dank für diesen ausführlichen und interessanten Artikel. Habe das Lesen sehr genossen!