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Kurzvorstellung BOSCH GKF 600 Oberfräse

Die BOSCH GFK 600 ist das Gegenstück der deutschen Marke zur bekannten und beliebten MAKITA RT0700 Kantenfräse aus Japan. Und weil ich neugierig war, hat mir der Osterhase jetzt diese Fräse ins Nest gelegt.

Noch eine kleine Kantenfräse in der Werkstatt? Nun ja, diese Art von Fräsen ist recht preiswert und wenn man an größeren Projekten arbeitet ist es natürlich sehr bequem, wenn man jeweils eine Fräse mit Bündigfräser und eine Fräse mit Abrundfräser fertig bestückt zur Hand hat. Das erspart den häufigen Fräserwechsel.

Aber jetzt zur Vorstellung der BOSCH GKF 600.

Der Koffer

Die BOSCH GFK 600 kommt standardmäßig in einem blauen Plastikkoffer daher, der zwar eine wertige Anmutung hat, aber eben nur ein Koffer ist. Bosch bezeichnet diese Koffer als „Handwerkerkoffer“

Die Verschlüsse sind gut zu bedienen, die Scharniere ordentlich. Im Innern sind entsprechende Einteilungen in denen die Maschine und das Zubehör rutschsicher untergebracht sind.

Es gibt die GKF 600 zwar auch in der L-BOXX zu kaufen, ist dann allerdings mit einem deutlichen Aufpreis versehen.

Der Lieferumfang

Was bekommt man hier für sein Geld? Im Standardpaket der GFK 600 befndet sich der Fräsmotor, ein fester Fräskorb, ein Fräsanschlag für paralleles Fräsen und eine Fräsführung. Als Zubehör werden noch eine 6mm und eine 8mm Spannzange und ein 17er Gabelschlüssel mitgeliefert.

Die Anleitung ist mehrsprachig und bebildert. Sie besteht glücklicherweise nicht nur aus Sicherheitshinweisen sondern erläutert tatsächlich die Möglichkeiten die man mit der GKF 600 hat.

Der Fräsmotor

Der Fräsmotor der GKF 600 hat eine Leistungsaufnahme von 600 Watt – ist also nominal ein wenig schwächer als die beliebte Makita RT0700. Das Gehäuse ist makelos verarbeitet, keine Grate oder oder scharfe Kannten. Die Gummierung gibt ein gutes Griffgefühl.

GKF600

Das verbaute Netzkabel ist mit 4m sehr lang, aus Gummi und hochflexibel. Der Ein/Aus-Schalter ist hochwertig und lässt sich gut bedienen.

Leider besitzt die GKF 600 keine Drehzahlregelung – die Spindel dreht immer volle Pulle mit 33.000 U/min im Leerlauf, der allerdings unter Last absinken dürfte. Das ist zwar unkritisch wenn man Holz und Holzwerkstoffe bearbeitet, aber zum Bearbeiten von Kunststoffen ist die GKF 600 damit weniger geeignet.

Der Fräskorb

Der Fräsmotor wird in den Fräskorb eingeschoben und mit einem Dreh fest verrigelt. Entsprechende Symbole sind auf dem Fräsmotor und dem Fräskorb aufgebracht.

Ein kurzer Dreh veriegelt dann den Motor im Fräskorb.

Die Einstellung der Frästiefe erfolgt dann sehr präzise über eine von außen zugänglche Rändelschraube mit kleiner Gewindespindel. Wenn alles passt, wird mit dem Verschluß auf der Vorderseite alles verriegelt.

Also eine sehr durchdachte und sehr präzise Mechanik, die hier von der BOSCH GKF 600 geboten wird.

Überhaupt muss ich sagen dass alle mitgelieferten Teile mit hoher Präzision gefertigt sind. Keine scharfen Kanten, keine verkratzten Führungen, keine schwergängigen Schrauben.

Das Zubehör

Auch der mitgelieferte Parallelanschlag ist aus sehr stabilem 3mm Stahlblech fertigt. Er lässt sich leicht bewegen und verkantet nicht. Die eingeprägte Maßstabsskala ist zwar nicht beschriftet, hilft aber doch das gewünschte Maß schneller zu finden.

Ebenso ist die mitgelieferte Fräsführung ein sehr gut verarbeitetes Teil, das sich spielfrei justieren lässt.

Das Highlight der GKF 600 Fräse sind in meinen Augen aber die mitgelieferten Spannzangen für Fräser mit 6mm und 8mm Schaft. Dies sind hochwertige, vierfach geschlitzte Spannzangen, die jeweils mit einer rastenden Überwurfmutter versehen sind.

So kann der Fräser mit wenig Kraftaufwand fixiert werden. Ebenso muss man beim Lösen der Überwurfmutter keine Sorge haben dass der Fräser klemmt. Alles sehr schön leichtgängig und mit wenig Kraft zu bewerkstelligen.

Um die Überwurfmutter zu lösen, wird die Spindel des Fräsmotors mit einer großen, roten Taste fixiert und mit Hilfe des mitgelieferten Gabelschlüssels wird die Mutter gelöst bzw. festgezogen.

Sehr praktisch ist auch die Umstand, dass die Fräse kopfüber auf die Werkbank  gestellt werden kann. Das erleichtert das Hantieren und den Fräserwechsel doch ganz enorm.

Als optionales Zubehör ist noch eine Grundplatte mit Absaugstutzen, ein Tauchkorb mit zwei Griffen und ein Fräskorb mit Kippfunktion von BOSCH erhältlich.

Mein Fazit

Die BOSCH GKF 600 ist definitiv eine sehr hochwertige Kantenfräse, die sich nicht zu verstecken braucht. Der etwas höhere Preis für das Gerät in Mexiko hergestellte Gerät ist definitv gerechtfertigt.
Die Maschine zielt ganz klar auf den Profi-Anwender, das ist auch am Zubehör zu erkennen. Warum man allerdings bei BOSCH auf eine Drehzahleinstellung an dieser an sich tollen Profi-Maschine verzichtet hat, ist mir ein absolutes Rätsel. Gerade beim Einsatz größerer Fräser oder beim Abrunden von Kunststoffplatten, Weichholz usw. ist die Möglichkeit die Drehzahl zu reduzieren doch von großem Nutzen.

Soweit die Kurzvorstellung der BOSCH GKF 600. Sobald ich mit dieser Fräse etwas länger gearbeitet habe, werde ich auch hierzu noch etwas sagen. Insbesondere auch zu der Frage, ob die fehlende Drehzahlregelung ein Problem ist oder nicht.

Für die Besitzer einer BOSCH GKF 600 hier noch der Hinweis, dass wir auch für diese Fräse eine vergrößerte Grundplatte in unserem kleinen Shop anbieten.

 

5 Kommentare zu “Kurzvorstellung BOSCH GKF 600 Oberfräse

  1. Manni Joerißen

    Hallo Wolfram, kann man die 8mm Spannzange von Bosch auf der MAKITA RT0700 verwenden? Gibt es dieses Teil als Ersatzteil zu kaufen?

    • Hallo Manni,

      leider passen die Spannzangen von BOSCH nicht – die Überwurfmuttern und die Spannzangen von BOSCH und MAKITA haben gänzlich andere Abmessungen. Siehe dieses Bild – BOSCH ist deutlich kleiner: Spannzangen Makita / Bosch

  2. Für die Makita kann man jedenfalls auch alle Spannungen nachkaufen. Ich nutze 6, 6.35 mm und 8 mm.
    Dass die 8 mm nur einfach geschlitzt sind, könnte natürlich besser sein

  3. Christian

    Hallo Wolfram,
    die fehlende Drehzahlregulierung ist meiner Meinung nach ein Problem. Denn Fräser haben eine maximal zulässige Drehzahl die nach meiner Erfahrung häufig unterhalb der 33.000 U/min liegt (Ich weiß allerdings nicht, wie es bei original BOSCH-Fräsern aussieht).
    Somit kann die GKF600 nur eingeschränkt genutzt werden. Dies war für mich ein Ausschlusskriterium, weshalb ich die ansonsten schöne Kantenfräse nicht gekauft habe.

    • Ja, bei Fräsern mit größerem Durchmesser kommt man da schnell über die Drehzahlgrenze. Bei Abrundfräsern ist es eher unkritisch. Aber ja, die fehlende Drehzahlregelung ist auch mein Hauptkritikpunkt an der BOSCH Fräse.

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