Möbelbau Projekte

Hängeschrank mit Glastüren – Teil 1 Zuschnitt

Dieser Hängeschrank mit Glastüren ist das erste Möbelstück meiner schon seit längerem geplanten TV-Wohnwand aus Buche massiv.

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Und endlich geht es mit dem Projekt los.

Detailplanung

Eine detaillierten Plan in Sketchup habe ich mir zunächst einmal erspart. Die Maße des Hängeschrankes stehen ja dank der Grobplanung fest, mehr brauche ich erst mal nicht. Daher wurde nur eine grobe Handskizze gemacht, aus der aber außer mir kein Mensch schlau wird 😉

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Die Seitenteile werden dabei aus 20mm starkem Leimholz gefertigt, Deckel und Boden aus 26mm starkem Material. Die Türen sind aufschlagend geplant, allerdings durch den Überhang von Deckel und Boden optisch nach hinten gesetzt.

Der Zuschnitt

Am Anfang stand wieder einmal der Besuch beim Holzhändler. Um die Rückwände entsprechend leicht zu halten, werden diese aus 5mm starkem Möbelsperrholz mit einer edelfurnierten Seite in Buche gefertigt.
Diese Art von hochwertigem Sperrholz ist im Holzhandel in großen Platten von 2,5 * 3m recht preiswert zu bekommen. Der Quadratmeter kostet hier genau soviel wie minderwertiges Baumarktzeug im Zuschnitt – den ich hier natürlich zugegebenermaßen selber machen muß.

Damit ich diese Platte in den VW-Bus bekomme, lies ich sie gleich auf entsprechende Breite mit deutlichem Übermaß zusägen. Solche Trennschnitte bekommt man in der Regel im Holzhandel kostenlos, daher sind diese meist auch nicht sehr genau.

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Für den Korpus habe ich noch genügend Leimholz vom Bau des Wohnzimmertisches übrig, dass ich endlich verarbeiten möchte, um wieder mehr Platz in meiner Garagenwerkstatt zu bekommen.

Da der Zuschnitt nichts spektakuläres ist, habe ich dazu keine Bilder gemacht. Die Längsschnitte erfolgen auf der CS70 mit Pantherblatt, die Querschnitte zum Teil mit der Tauchsäge und Führungsschiene, zum Teil auch wieder auf der Tischkreissäge.

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Bei der Konstruktion des Korpus habe ich mich für eine Bauweise mit Domino-Dübeln entschieden. Der Grund ist einfach: Diese Verbindungen sind robust und können zügig angefertigt werden was in Anbetracht des Umfangs des Gesamtprojektes TV-Wohnwand sicherlich nicht zu vernachlässigen ist.

Da ich hier auf Gehrungsschnitte verzichten möchte, habe ich das Problem dass an den Ecken Längs- und Querholz optisch aufeinander treffen. Um hier das ganze ein wenig zu entschärfen, werden alle Kanten der Leimholzplatten mit einem 2mm Abrundfräser in der kleinen Makita-Oberfräse gerundet. So werden die Übergänge zwischen den Bauteilen optisch betont.

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Um zu prüfen wie das wohl ausschauen wird, habe ich dies einmal an zwei Reststücken getestet. Das Ergebnis gefällt mir und wird daher so umgesetzt werden.

Weiter geht es mit dem Fräsen der Domino-Dübel. Hier werden zunächst die Positionen der Dübel an Seitenteil und Deckel gemeinsam angezeichnet. Anschließend werden die Löcher für den Dübel an der Vorderkante passgenau gefräst.

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Der Wahlschalter für die Breite steht an der Domino-Fräse auf „passgenau“.

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Bei allen nachfolgenden Fräsungen steht der Wahlschalter auf der Mittelstellung. So werden diese Fräsungen breiter und die Dübel haben etwas seitliches Spiel.

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Mit diesem Vorgehen ist sichergestellt, dass später die Vorderkanten des Korpus über den vorderen Domino bündig ausgerichtet werden, auch wenn der Zuschnitt kleinere Toleranzen haben sollte.

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Es hat dann doch eine ganze Weile gedauert, bis alles gefräst war, da ich pro Ecke je 6 Dominos vorgesehen habe. Wahrscheinlich hätten 4 Stück auch gereicht, aber ich bin hier auf Stabilität aus.

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Wie der Name Hängeschrank schon sagt, soll dieser Schrank ja später an die Wand gehängt werden. Hierfür habe ich eine „französische Hängung“ (ja, in der Tat, es gibt für French Cleat auch eine deutsche Übersetzung) vorgesehen.

Der entsprechende Querträger wird oben zwischen die Seitenteile eingesetzt und ebenfalls mit Domino-Dübeln verbunden.

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Für die Aufnahme der Rückwand wird ein 6mm breite und ca, 8mm tiefe Nut in die Seitenteile eingefräst. Hier kann dann die Rückwand eingeschoben werden.

Die Frästiefe wird zunächst mit einem Reststück überprüft.

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Mit der OF-1010 und dem Führungsanschlag wird dann die Nut gefräst. Die Nut ist dabei bei den Seiteteilen um 20mm nach innen versetzt, um den Querträger der französischen Hängung hinter der Rückwand zu haben.

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Die Nut an Deckel und Boden wird vor dem Rand gestoppt, die Nut in den Seitenteilen ist hingegen durchgängig. Das Ergebnis ist eine umlaufende Nut, die Rückwand wird dann von allen Seiten unsichtbar gehalten.

Beim Setzen der hinteren Dominos hatte ich das natürlich nicht bedacht, weshalb hier ein Teil der Nut vom Domino-Dübel überdeckt wird. Das ist aber nicht weiter kritisch, ich werde hier vor dem Zusammenkleben einfach einen Teil des Dübels mit einer feinen Rückensäge absägen.

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Und hier das Ergebnis dieser ersten Bauphase.

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Als nächstes werden diese Bauteile vorgeschliffen und danach kann der Korpus verleimt werden. Die Rückwand werde ich erst zusägen wenn der Korpus fertig verleimt ist, denn dann habe ich die genauen Maße und eventuelle Toleranzen können berücksichtigt werden.

Hier geht es weiter mit Teil 2 – Zusammenbau des Korpus

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