Weiter geht es mit den Bau der Wanduhr. Nachdem der Rahmen für das Glas ausgefräst war, wurde im nächsten Schritt zum Profilfräser in der Oberfräse gegriffen. Danach musste das „Gehäuse“ gebaut werden. Der Rahmen wurde mit einem 8mm Abrundfräser ringsum gerundet und schließend mit 120er und 240er Papier von Hand geschliffen.

Das Wanduhrengehäuse

Da es sich ja um eine Wanduhr handelt sollte das Ganze recht flach werden. Nach dem Sichten der Restekiste habe ich mich dann für ein Stück 26mm Buchenleimholz entschieden. Das von mir verwendete SELVA Funkuhrwerk ist nämlich nur 21mm hoch – passt also perfekt! Das Gehäuse sollte ein Sechseck sein – daher wurde direkt auf dem Leimholz mit Zirkel und Bleistift  konstruiert. So hatte ich auch gleich die wahren Proportionen vor dem Auge und konnte hier noch ein wenig nachjustieren. Wichtig bei solchen Konstruktionen: Immer den Mittelpunkt markieren, damit man später die Bauteile einfacher zentrieren kann. Der nachfolgende Zuschnitt erfolgte mit Handkreissäge und der kurzen Führungsschiene. Und hier das fertige Ergebnis. So hatte ich schon einen recht guten Eindruck wie das später einmal aussehen wird. Um das Uhrwerk unterzubringen wurde auf der Rückseite eine Vertiefung angezeichnet. Die wurde mit der Oberfräse ausgefräst. Der Einfachheit halber und weil es ja niemand sieht, habe ich das freihand ausgeführt.

Anschließend wurden die Kanten noch mit einem 45Grad Fasenfräsen angefast. Damit waren die Fräsarbeiten abgeschlossen. Wie sich dann bei der Passprobe mit dem Uhrwerk herausstellte, war leider der Schaft für die Zeiger etwas zu lang gewählt. Der Hintergrund: ich hatte hier das Uhrwerk für eine maximal Ziffernblattdicke von 11mm bestellt, weil ich anfangs noch nicht wußte, wo das Uhrwerk montiert wird. Allerdings hat das auch zur Folge, dass der Kragen zur Montage des Uhrwerks nur bis 7mm Tiefe eingeschraubt werden kann. Ich musste daher das Uhrwerk mit einer kleinen Holzplatte unterlegen und so stand das Uhrwerk hinten über. Um das Problem zu beheben, habe ich hinten einfach zwei 6mm starke Leisten aufgeklebt und mit zwei kleinen Drahtstiften fixiert. Sowas geht auch ohne Druckluftnagler – einfach mit einem 100g Hammer von Hand – und man kann gleich weiterarbeiten. Für die späteren Befestigung des Rahmens für das Uhrglas wurden Löcher gebohrt und angesenkt, damit die Köpfe bündig sind. Nachdem ich aber die Leisten aufkleben musste, war das Ansenken aber eigentlich überflüssig geworden. Nachdem alle Oberflächen nochmals mit 240er Körnung überschliffen waren, wurde das PNZ Evolution Hartöl aufgetragen. Das lässt sich wunderbar verarbeiten, stinkt nicht und ergibt eine schöne, seidenmatte Oberfläche. Um die Wanduhr ein wenig kontrastreicher zu gestalten, wurde das Rahmen für das Uhrglas schwarz gebeizt. Das so behandelte Holzteil musste dann einen Tag lang gründlich trocknen, bevor es ebenfalls mit dem PNZ Hartöl behandelt wurde.

Montage des Uhrwerks

Dann war der Tag kommen: Die Endmontage der Wanduhr stand an. Zuerst wurde das Ziffernblatt mit doppelseitigem Klebebank fixiert. Anhand des Ziffernblattes konnte dann der Rahmen ausgerichtet und die Löcher für die Schrauben von unten vorgebohrt werden. Es folgte die endgültige Montage des Selva Funkuhrwerkes mittels Zentralschraube. Die Zeiger für Stunden, Minuten & Sekunden wurden aufgesteckt und auf 12:00 Uhr Position gebracht. Für den Transport und die Montage der Zeiger ist das Uhrwerk mit einem Sicherungsstift versehen. Der kleine weiße Knubel auf dem nachfolgende Bild. Sobald dieser herausgezogen ist, dürfen die Zeiger nicht mehr von Hand bewegt werden. Ansonsten besteht die Gefahr die filigranen Zahnrädchen im Uhrwerk zu beschädigen.

Endmontage der Wanduhr

Nach dem Einlegen der Batterie begann das Uhrwerk sich einzustellen und die Zeiger waren in Bewegung. Allerdings zeigte sich, dass der Minutenzeiger ein wenig zu lang war und am Uhrglas streifte. Die Zeiger sind aus Gewichtsgründen sehr dünn und aus Aluminium. So konnten mit einem scharfen Seitenschneider die Zeiger recht einfach gekürzt werden. Anschließend konnte das Uhrglas mit dem Rahmen verschraubt werden. Es kamen SPAX Schrauben der Größe 4*30 zum Einsatz. Da das gesamte Uhrengehäuse recht massiv und aus Buchenleimholz gefertigt ist, habe ich für die Aufhängung gegen den mit dem Uhrwerk gelieferten Drahtbügel entschieden. Statt dessen wurde ein massiver 1,5mm starker Streifen aus Aluminum passend zugebogen und auf der Rückseite mittig montiert. Damit war der Bau dieser Wanduhr abgeschlossen. Hier noch ein Blick auf das Endresultat:

Für die Statistiker unter meinen Lesern noch ein paar Informationen:

Die gesamte Bauzeit betrug ca. 10 Stunden. Das Projekt hat sich über 3 Wochenenden erstreckt wegen der verschiedenen Trocknungsphasen bei der Oberflächenbehandlung.

Die Materialkosten sind rund 110 EUR für die gesamten Uhrenteile, wobei das Uhrenglas aus echtem Mineralglas für 40 EUR das teuerste Bauteil ist. Das mag jetzt viel erscheinen, aber es sind eben hochwertige Uhrenteile aus europäischer Produktion.

Das verwendetet Buchenleimholz waren wie gesagt bei mir vorhandene Reststücke. Beim Kauf des Holzes aus der Restekiste im Baumarkt hätten diese wohl so um die 10-15 EUR gekostet.

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1 Kommentar zu “Wanduhr mit Glas und Funkuhrwerk (Teil 2)

  1. Wow, das sieht wirklich interessant aus! Das Endergebnis ist wirklich der Hammer. Diese Wanduhr ist ein Prachtstück. Ich finde es immer genial, wenn noch Holz von Hand bearbeitet wird. 🙂

    Dein Dasmaranda-Team

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