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Kurzbericht Makita 2012NB Dickenhobelmaschine

Auf vielfachen Wunsch meiner Leser beschreibe ich hier meine bisherigen Erfahrungen mit der MAKITA 2012NB  Dickenhobelmaschine. Ich habe diese Maschine im Frühjahr 2016 gekauft und seitdem ist die Makita 2012BN in mehreren Projekten zum Einsatz bekommen.

Eigentlich habe ich ja mit der DeWalt DW50 eine kombinierte Abricht-Dickenhobelmaschine zur Verfügung, aber diese Maschine hat zwei Nachteile: Erstens habe ich keine wirksame Absaugung, zweitens ist für eine Reihe von Projekten die maximale Breite von 24cm beim Dickenkobel zu gering.
Und da ich das teuere Leimholz nicht auftrennen wollte, nur um es aushobeln zu können, habe ich mir die Makita besorgt. Anmerkung: Eigentlich wollte ich die Dickenhobelmaschine DH330 von METABO kaufen,  im Laden stand dann aber die Makita als Vorführmaschine zu einem extrem günstigen Preis und so bin ich dann mit der Makita 2012NB nach Hause gefahren.

Der Makita Dickenhobel ist in  seinen Leistungsparametern mit der METABO DH330 praktisch identisch, lediglich die maximale Durchlassbreite ist bei der MAKITA mit 315mm um 15mm geringer als die METABO mit 330mm.

Die Absaugung

Das Thema „Absaugung“ war für mich besonders wichtig, denn mit der Dewalt DW50 kann ich praktisch nur im Freien arbeiten. Die Menge an Spänen die man beim Dickenhobeln erzeugen kann ist nämlich ganz gewaltig.

Bei der MAKITA 2012BN liegt ein Absaugtrichter bei, der überaus wirksam ist. Dort kann ich meine METABO Absauganlage anschließen, die ich schon vor langer Zeit bei der Auflösung einer Schreinerwerkstatt preiswert bekommen hatte.

Allerdings ist der Anschluß der Absaugung an der Makita mit einem Durchmesser von nur 75mm nicht zu den üblichen 100mm Schläuchen passend. Abhilfe kann man mit einem Reduzierstück für Abwasserrohre schaffen. Der Schlauch der Absaugung wird dann in der untere Ende eingeschoben und mit drei kleinen Blechschrauben fixiert.

Einstellen der Spanabnahme

Das Einstellen der Spanabnahme erfolgt über eine Kurbel auf der Oberseite der Maschine. Dabei senkt eine volle Umdrehung der Kurbel die Hobelmaschine um 2mm ab.

Ein wichtiger Punkt ist das Beachten der maximalen Spanabnahme. Alle Hersteller geben hier an, wie viel Material in einem Durchgang abgenommen werden kann. Der Maximalwerte für einen Durchgang hängt beim Dickenhobel allerdings von der Breite des zu bearbeitenden Materials ab.

Viele Dickenhobel können die maximale Stärke nur verarbeiten, wenn die Breite der Maschine nur zur Hälfte oder gar nur zu einem Drittel genutzt wird. Makita zum Beispiel gibt für seinen Dickenhobel 2012NB für eine Breite von 0-150mm eine maximale Spandicke von 3mm, für eine Breite von 150-240 maximal 1,5mm und für Breiten größer 240mm eine Spandicke von 1mm an.
Das ist eine ehrliche Angabe. So kann der Dickenhobel das Material sicher durch die Maschine ziehen und das führt dann auch zu sehr guten Ergebnisse bei der resultierenden Oberfläche.

TIPP: Generell empfiehlt es sich, eher mehrere Durchgänge mit geringer Spanabnahme zu machen als zu versuchen alles in einem Ritsch zu erledigen.

Die seitliche Skala gibt die eingestellte Dicke in mm und Zoll an und ist hinreichend genau, um die meisten Anwendungen abzudecken. Wenn es aber darauf ankommt, Material exakt passend zu vorhandenen Stärken auszuhobeln, so empfiehlt es sich, zunächst mit 1mm Übermaß zu arbeiten und sich dann in mehreren Durchgängen schrittweise an das Endmaß heranzutasten. Dabei wird die Kurbel je Durchgang um maximal 1/6-1/8 Drehung zugestellt.

Wenn ich Harthölzer wie Buche, Eiche oder Ahorn hoble, mache ich letzten beiden Durchgänge immer mit einer Zustellung von 1/8 Umdrehung. Das minimiert die möglichen Ausrisse und liefert auch bei astigem Material eine wunderbar glatte Oberfläche.

Hölzer mit gleicher Stärke

Immer wieder höre ich von Heimwerkern, dass es schwierig sei, aus der Dickenhobelmaschine mehrere Hölzer mit gleicher Materialstärke zu bekommen. Spricht man im Detail über die Vorgehensweise, dann stelle ich immer wieder fest, dass falsch gearbeitet wurde.

FALSCH: Das Brett einzeln durch die Maschine schicken und nach jedem Hobelgang die Zustellung ändern bis das gewünschte Maß erreicht ist.

RICHTIG: Alle Bretter nacheinander durch den Dickenhobel laufen lassen, erst dann die Zustellung verändern und nun wieder alle Bretter ein weiteres mal durch die Maschine schicken.

Die Makita 2012BN hat aber noch ein anderes, von vielen Holzwerkern nicht beachtetes Detail: Eine Einstellschraube für die Materialstärke.

Hier kann ein Anschlag eingestellt werden, mit dem man die maximale Zustellung des Makita Dickenhobels begrenzen kann. Dazu einfach die Hobelmaschine auf die gewünschte Stärkeg gemäß Skala einstellen und dann durch Drücken des schwarzen Knopfes die Einstellschraube bis zum Anschlag absenken.

Nun kann man die Hobelmaschine wieder hochkurbeln und mit dem Hobeln beginnen. Wenn man jetzt das schrittweise das Hobelaggregat absenkt, wird die maximale Zustellung irgendwann begrenzt und man erhält Ergebnisse mit einer relativ guten Wiederholgenauigkeit von +/- 0,3mm.

Nach der Benutzung

Dankenswerterweise hat die Makita eine kleine Netzspannung-Anzeige. Wenn diese Leuchtet ist die Maschine mit dem Stromnetz verbunden. Wenn man die Maschine warten oder reinigen möchte, sollte man jetzt den Stecker ziehen, bevor man weitermacht.

Nach dem Einsatz und bevor ich die Makita 2012BN wieder wegräume, sauge ich alle Holzspäne aus dem Inneren des Hobelkastens ab.

Das ist wichtig um einer Korrosion der Säulenführung vorzubeugen, denn überall wo sich Sägestaub sammelt wird Feuchtigkeit angezogen und früher oder später führt die zu Rost.

Ebenso sollte man darauf achten, die Spindel der Hobelmaschine sauber und gut geölt zu halten. Nur so kann langfristig die Hobeldicke mit der nötigen Feinheit eingestellt werden.

Bevor ich die Maschine dann wieder endgültig wegstelle, wird die Kurbel eingeklappt und das Netzkabel nach innen gelegt. So stehen keine Teile hervor und die MAKITA kann problemlos mit einer Plastikplane abgedeckt werden.

Klein und kompakt zusammengeklappt passt die Makita wunderbar ins Regal meiner Werkstatt.

Mein Fazit

Ich bin mit dem Dickenhobel Makita 2012BN sehr zufrieden. Die Maschine ist handlich, schnell auf- und wieder abgebaut und die Absaugung funktioniert sehr gut. Damit ist sie ideal für jeden Holzwerker der mit Platzproblemen zu kämpfen hat, aber dennoch auf eine gute Hobelmaschine nicht verzichten möchte. Ich habe den Kauf nicht bereut. Für den Möbelbau mit Massivholz und Leimholz ist so ein Dickenhobel in meinen Augen auf jeden Fall eine sinnvolle Investition.

Für alle Holzwerker die noch mehr Details sehen möchten, habe ich hier noch die beiden Videos von Mike Bandte anzubieten, in denen er die Makita 2012BN im Detail vorstellt.

Vorstellung MAKITA 2012BN

Tipps & Tricks MAKITA 2012BN

 

11 Kommentare zu “Kurzbericht Makita 2012NB Dickenhobelmaschine

  1. Hey,
    Schöner Artikel, wobei Kurzbericht es irgendwie nicht ganz trifft ; -)
    Mir war gar nicht bewusst, dass es so handliche kleine Dickten für Zuhause überhaupt gibt.
    Danke für die Aufklärung!
    Viele grüße

  2. Hallo Wolfram,
    selbst Besitzer dieser Maschine kann ich Deinen Aussagen aus eigener Erfahrung durchaus beipflichten. Ich habe der Maschine vor kurzem 2,5m x 30cm Yellow Poplar in 52er Stärke zugemutet. Mit Rollböcken abgestützt ging das prima. Ok, ich hab’s bei voller Spanabnahme nur bis 0,5 mm Zustellung pro Durchgang betrieben.
    Eine Anregung noch: Wie Du, so verwende ich auch den 100/75er Adapter. Allerdings habe ich noch einen 87° Winkel angebracht, damit der Saugschlauch sich nicht so abknickt. Zugegeben, ist stecke den auch nur lose ein (Haftreibung reicht). Wie Du, so verwende ich auch eine „große“ Absaugung mit Faltenfilter – funktioniert gut.
    Weiterer Hinweis: Man findet manchesmal den Tipp, die Bohlen nach Durchlauf oben auf die Maschine abzulegen, um diese dann von dort aus für den nächsten Durchgang durchzuschieben. Deshalb habe ich oben 2 Bahnen Gewebe-Klebeband aufgeklebt, um das Gehäuse etwas zu schützen.
    Zudem kann ich bestätigen, dass der Wechsel der Hobelmesser recht einfach vonstatten geht. Das entsprechende Video von Heiko Rech hat mir da geholfen.
    viele Grüße

  3. Axel Palme

    Informativ und ausführlich! Danke für den Beitrag!

  4. Auch ich habe die Makita nb2012 seit einem Jahr im Einsatz und bin ziemlich zufrieden.
    Zwei Dinge stören mich allerdings.
    1. die ersten und letzten 5-7 cm eines Bretter sind immer ca 0,5mm dünner als der Rest des Brettes.
    Scheint aber ein übliches Problem aller Dickten zu sein.
    2. Ich habe mir für beidseitig verzogene Bretter eine Zuführlade gebaut, um den Hobel wie eine umgekehrte Abrichte zu nutzen. Dazu muss ich die Höhenverstellung bis auf fast maximalen Durchlass hochdrehen (15-16 cm)
    Im Bereich von 14-16 cm ist die Kurbel extrem schwergängig (obwohl alles gut geölt und von
    Spänen befreit ist).

    Kennt jemand dieses Problem beim hobeln sehr dicker Hölzer und gibt es dafür eine Lösung?

    Danke im Voraus…. Hannes

    • Hallo Hannes,

      zu Deinen Fragen folgende Antworten:
      1. ja, das ist konstruktiv bedingt durch die doppelte Rollenführung bei dieser Art von Dickenhobelmaschinen. Meine Lösung ist es, einfach ein ähnlich dickes Reststück an Holz unmittelbar dahinter in die Maschine zu schieben. Dann ist der Versatz auf dem Reststück.
      2. Das Problem entsteht durch Toleranzen in der Gewindespindel für die Höhenverstellung. Lösung habe ich da aktuell keine, vielleicht einer meiner Blog-Leser ?

  5. Hallo Herr Herzog

    Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.
    Die Makita 2012nb kommt demnächst in die Werkstatt. Ich bin auf der Suche nach den Abmessungen (LängexBreite) des Bodenstücks mit dem die Maschine au dem Tisch steht (der weiss-beige Bodenteil). Ich sehe, dass die Mascine Bohrungen (Durchmesser?) zum Anschrauben auf eine Unterlage hat. Wie weit sind diese Bohrungen vom Rand der Machine entfernt?

    Besten Dank und Grüsse an Sie.

    Thomas

    • Hallo Thomas, die 2012BN hat eine Grundfäche von ca. 32*48cm – die Löcher sitzen ca. 15mm vom Rand entfernt. Genaues ausmessen schaffe ich gerade leider nicht. Die Maschine ist aber schwer genug, dass diese einfach auf die Werkbank gestellt werden kann, ohne dass sie sich beim Betrieb bewegt. Festschrauben ist in meinen Augen unnötig. Ich räume die Maschine nach Gebrauch immer wieder ins Regal, weil ich in meiner Werkstattecke nur wenig Platz habe.

  6. Danke, sehr interessant. Wie richtest du die Bretter ab? Mit der Hand?

    • Ja, Ich richte meist nur grob ab von Hand mit einen Schrupphobel. Winkeliges Abrichten mache ich mit der Kreissäge. Für kleinere Qurschnite geht das ganz gut.

  7. Danke für die informative Vorführung. Sie erleichtert mir die Entscheidung für einen Kauf eines Diktenhobels.

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