Projekte Werkzeug

Erfahrungsbericht Frästisch aus Aluprofilen

Aufgrund vieler Fragen meiner Leser folgt hier ein Erfahrungsbericht über meinen im Frühjahr 2014 gebauten Frästisch.

mfraes34Der Frästisch ist beim Bau von Möbeln aus Massivholz regelmäßig im Einsatz.

Über den Aufbau meines Frästisches gibt es einen detailierten Bericht in zwei Teilen – Teil 1 der den Bau des Gestells beschreibt und Teil 2 der die weitere Ausstattung beschreibt.

Unterbau aus Aluminiumprofilen

Ich hatte mich seinerzeit für einen Unterbau aus Aluminiumprofilen entschieden. Der Grund lag darin, dass ich einen stabilen Tisch haben wollte, der sich im Laufe der Zeit nicht verzieht. Ich hatte mich seinerzeit für  das Item-Kompatible Alu-Strebenprofil 40x40mm mit 8mm Nut entschieden. Und darüber bin ich auch heute noch sehr froh, weil in Verbindung mit dem 40mm starken Siebdruckplatte aus Buchenmultiplex der Tisch auch stärksten Belastungen stand gehalten hat.

Konstruktiv ist der Frästisch so ausgelegt, dass er die gleiche Höhe wie die ganzen Festool Stationärgeräte. In meinem Fall ist die Festool CS-70 Tischkreissäge hier das Maß der Dinge, sodaß ich diesen Frästisch ggf. auch als Tischverlängerung oder Verbreiterung benutzen kann.

Stückliste Frästisch Unterbau

Viele Emails haben mich mit der Bitte erreicht, doch eine Stückliste aufzustellen, welches Material für diesen Unterbau aus Aluprofilen benötigt wird. Ich habe meine Aluprofile seinerzeit bei der Fa. Easy-Systemprofile bestellt.

Menge:             Artikel
91 x Alu Strebenprofil B-Typ 40x40mm Nut 10 P40N10

bestehend aus:
Menge           Länge
4     920mm Längsstreben
4     770mm Beine
2     620mm Querstreben oben
2     540mm Querstreben unten

16 x Winkel 40×80 mit Befestigung für Nutführung Nut 10

64 x Selbsteindrehende Hammerschraube N10 M10 Gewinde

64 x Selbstsichernde Mutter M10

4 x Profilabdeckkappe Kunststoff schwarz 40×40 Nut 10

4 x Hubschrauber-Fuß für Profil 40 Kunststoff schwarz

16 x Senkkopfschraube M8*40 (für die Füße)

1 x Siebdruckplatte 1000mm*620mm Buche Multiplex 30mm

4 x Senkkopfschraube M10*40 (für Befestigung der Platte)

4 * Selbsteindrehende Gleitmutter M10

Eine Anmerkung zum Kauf des Aluprofils: Diese werden normalerweise in Stücken von 100mm abgerechnet. Für den Frästisch werden insgesamt 9080mm Aluprofil benötigt. Man bestellt daher 91 Einheiten des Profils. Die genauen Maße der einzelnen Zuschnitte werden dann in den Bestellnotizen mitgeteilt. Ich habe meine Aluprofile seinerzeit bei der Fa. Easy-Systemprofile bestellt.

Wer beim Bau Geld sparen möchte, der kann das Gestell des Frästisches auch aus Profilen 30*30 aufbauen. Man muß dann nur die Nutbreite auf 8mm zurücknehmen. Entsprechend sind dann alle Schrauben mit Gewinde M8. Stabilitätsmäßig ist für einen Frästisch aus Profil 30×30 im Vergleich zum 40*40 Profil wohl kein Unterschied zu erwarten.

Trend T11 Oberfräse

Ich habe mich bei der Oberfräse für eine starke Maschine mit 2000 Watt entschieden, die Trend T11. Das ist eine Maschine die ich ggf. später bei schweren Arbeiten auch einmal im Handbetrieb einsetzen kann. Bis jetzt war die T11 aber nur im Frästisch im Einsatz.

Probleme mit der Höhenberstellung, von denen bei der T11 in englischen Foren berichtet wird, habe ich nicht. Allerdings fixiere ich die Fräse bei schweren Fräsarbeiten wie z.B. dem Einsatz des Festool Falzkopfes mit dem Hebel an der Höhenverstellung.

Das Gewinde der Höhenverstellung habe ich mit Silikonspray behandelt, wodurch die Höhenverstellung deutlich leichtgängiger ist. Und dieses Gewinde wird regelmäßig mit einem Lappen gewischt und so sauber gehalten.

Auf jeden Fall mit ich mit der Trend T11 Oberfräse im Frästisch sehr zufrieden. Der Preis ist etwas höher, abe die Maschine ist definitiv ein Profigerät.

Incra Frästischplatte

Ich habe mich seinerzeit für die INCRA Frästischplatte entschieden, weil ich eine Aluplatte haben wollte. Die Kunststoffplatten mit der schweren T11 neigen auf länge Sicht zum Durchsacken.
Da es von INCRA damals noch keine Platte für die T11 gab, habe ich die Platte für die DEWALT 625 gekauft und mit einer zusätzlichen Bohrung versehen.

mfraestisch063Ergänzend habe ich mir inzwischen noch zusätzliche Einlegeringe gekauft, um die Öffnung je nach Fräser besser anpassen zu können.

fraestischX - 1

Der Frästischanschlag

Beim Bau des Frästisches habe ich die Fixierung des Anschlages über die seitlichen Führungsnuten vorgesehen. Das schien mir auf den ersten Blick eine gute Lösung, hat sich aber nicht bewährt. Die Hammermuttern klemmen nicht immer zuverlässig, wenn die Drehknöpfe angezogen werden, weil sich diese beim Verschieben des Anschlages in der Nut verkanten.

mfraestisch077Ich werde hier in Kürze die gleichen 12mm Aluprofle in den hinteren Rand der Frästischplatte einlassen, wie diese auch in den Backen des Frästischanschlages verbaut sind. Wenn es soweit ist, werde ich hier darüber berichten.

Und dann noch ein Tipp zum Schluß: Wegen der unterschiedlichen Feuchte und Temperaturen in meiner Garagenwerkstatt gibt es hin und wieder einen kleinen Versatz zwischen den beiden Backen. Das Problem lässt sich aber ganz einfach beheben:

fraestischX - 2

Einfach ein Stückchen gefaltetes Papier unterlegen – dann passt wieder alles.

 

18 Kommentare zu “Erfahrungsbericht Frästisch aus Aluprofilen

  1. Super – vielen Dank für die Infos!

    Gruß
    Frank

  2. Hallo Wolfram!
    Einige Tips für deinen Frästischanschlag.Versuche mal, statt Hammermuttern,Nutensteine zu verwenden. Dann als Anregung,siehe mal im Forum, unter Lignohobby Oberfräsentischanschlag, nach.Hier sind die 17 mm T-Nutschienen,von Aweso eingebaut.Vorteil,die sind schon vorgebohrt.Oder nimm die T-Nut Schiene doppelt von INKRA Best.Nr:314530,da hast Du gleichzeitig die Skala mit dabei.Vorteil, schnelles ausrichten des Anschlags.Siehe das hinterlegte Beispiel Bohrmaschienentisch.Zum Schluß,noch eine Anmerkung von mir als Werkzeugmacher.Mit deinen Maßangaben von ( mm zur Nutbreite,oder M8 zu M6 ) die Trend T-11 hat M6, mußt Du noch ein bisschen Üben!
    Aber das kommt noch mit der Zeit!

    Mfg.Manfred

    • Hallo Manfred, deine Bemerkungen zur Maßangabe und M6 in Verbindung mit der T11 verstehe ich leider nicht. Bitte erläutere das mal.

  3. Du… mein kleiner Werkzeugmacher…

  4. Hallo Wolfram!
    Bei der Baudokumentation Teil 2,hast Du geschrieben,die Trend Fräse wird mit drei M8 Schauben an der Fräsplatte befestigt,welche der INKRA Platte beiliegen.Daraufhin habe ich bei meiner Trend T 11 nachgesehen und bemerkt,daß es sich um 3 Gewindelöcher M6 handelt.Oder hast Du die Gewindelöcher für M8 aufgebohrt.Bei der Sauter Einlegeplatte ELP-2.0 für Trend, die ich mir bestelle,hat man mir gesagt,es sind Löcher für M6 mm Senkkopfschrauben vorgebohrt.Deshalb habe ich mich für die Sauterplatte und nicht für die INKRA entschieden. Bei den 12mm Aluprofilen,sind bestimmt die 17mm T-Nutschienen gemeint.

    PS: Sollte nicht böse gemeint sein!

    Mfg.Manfred

    • Hallo Manfred, habe gerade mal eine Schraube bei der T11 rausgedreht. In der Tat, es sind M6 Schrauben. Diese waren übrigens bei der INCRA-Platte mit dabei.

  5. Vielen Dank Wolfram für diese Zusammenfassung. Und Danke auch für die Auftsellung der Einzelteile, wobei natürlich jeder schon selber wissen sollte, welche Maße er braucht. Daher bin ich ein wenig erstaunt darüber, daß Sie diesbezüglich so viele Anfragen bekommen haben.

    Eine (doofe) Frage noch (denn der Sauger steht ja daneben): saugen Sie denn am Anschlag direkt ab (also quasi von „hinten“) oder auch/stattdessen von unten her? Das würde mich noch interessieren.

    Guten Rutsch!

    • Hallo Michael, bis dato sauge ich nur von hinten ab. Für die Unterseite habe ich noch keine gute Idee und vor dem Starmix hatte ich auch keinen Sauger der einen Y-Schlauch kann.

  6. Vielen Dank für die Ergänzungen und die Teileliste.
    Gruß aus Hamburg

    • Hallo Klaus, Danke für Blumen. Habe jetzt noch ein Bild von den Einlegeringen und die Sache mit dem Papier im Fräsanschlag ergänzt.

  7. Hallo Wolfram!
    Zu dem Versatz,am Fräsanschlag kann es durchaus kommen,weil Kiefernsperrholz eine höhere Feuchtigkeitsaufnahme hat,als zB.Birkenmultiplex.Versuche mal,den Anschlag eventuell mit dem Outdoor Öl von Festool einzulassen.Ich habe meine Kiefergartenbank damit behandelt,die steht im freien, mit gutem Erfolg! Versuche auch mal mit einem Hygrometer die Luftfeuchte in deiner Garage zu messen.Zur Absaugung von Unten:Sie mal bei Heiko Rech,Alles mit System Teil 2,seitliche Absaughaube von Festool.Art.Nr.ist die 484453,ich werde mir 2Stk.besorgen.Eine kommt an den Anschlag und eine wird unterm Tisch neben der Fräse befestigt!

    mfg.Manfred

  8. Auch wenn der Thread schon ziemlich alt ist, möchte ich mich hier einklinken, denn Dein Tisch war Inspiration für meinen. Allerdings ist bei mir allen kleiner: die Werkstatt (7 qm, geteilt mit 3 Fahrrädern, 4 Winterreifen, 6 Kästen mit Camping-, Kletter- u Paddelkram), die Werkstücke, die Fräse (Makita RT0700CX2J), und deshalb auch der Tisch: 500*700 mm. Braucht man für so einen „Trimmer“ einen Frästisch? Ein Profi nicht, aber wenn ich ein ähnlich exaktes Ergebnis erreichen will wie ein Profi, dann brauch ich einen höheren Einsatz von Werkzeugen und Vorrichtungen.
    Zum Bau des Untergestells habe ich keine Winkel genommen, sondern die Profile mit Zentrierplatten verbunden – das sind in Effekt rechteckige „Unterlegscheiben“, die sich in die Profilnut einfädeln lassen. Für eine Verbindung wird ein M8 Gewinde in das Kernloch des einen Profils geschnitten (bei 40mm Profilen mit 8 mm Nut), dann an der richtige Stelle des anderen Profils ein 7 mm Loch gebohrt, die Zentrierplatte mit einer Inbusschraube in das Profil eingefädelt. Durch das 7 mm Loch kann man dann die Schraube in das Gewinde einschrauben und festziehen. Eigentlich super schnell und superstabil, man verlässt sich aber drauf, dass die Profile exakt rechtwinklig und genau gleich lang zugeschnitten sind.
    Ich hab ein Untergestell mit zwei Verstrebungen gebaut und -anders als Du- die Tischplatte nicht auf die Aluprofile gesetzt, sondern zwischen zwei Profile gesetzt. Das macht also 2 Verstrebungen zu je 4 Profilen mit je 2 Enden = 16 Gewinde + 4 Tischbeine, auf die die Platte gesetzt wird + 2 höhenverstellbare Füße, insgesamt als 22 Gewinde. Dauerte also doch wieder mal länger als gedacht…
    Die Platte ist aus 30 mm Buchensperrholz (das ist das Stärkste, was mir mein Holzhändler im Zuschnitt anbietet). Größe 420mm*700mm, dann recht und links je ein Profil 40*40mm. Damit das von der Stärke besser passt, habe ich oben auf die Sperrholzplatte noch ein 6 mm Fassaden-Kompaktplatte (das ist eine ziemlich steife Kunststoffplatte) gesetzt. In die Seiten der Sperrholzplatte sind Rampa-Muffen eingeschraubt, in die dann die Profile mit Zentrierplatten und Inbusschrauben festgeschraubt werden. Das Ganze über Kopf auf die Granit Küchenarbeitsplatte gelegt und so ausgerichtet, dass Profile und die Kompaktplatte exakt plan sind.
    Dann habe ich die Fassadenplatte wieder abgenommen und in die Sperrholzplatte ein Loch für die Oberfräseinheit der Makita RT0700 gefräst. In die Fassadenplatte habe ich dann die entsprechenden Löcher gebohrt, um die Oberfräseinheit festzuschrauben. Da sich meine „Fräsplatte“ über den ganzen Tisch erstreckt, hab ich keine Probleme mit irgendwelchen Absätzen. Ich brauch auch kein Unterfüttern mit Papier o.ä., um auf die richtige Höhe zu kommen.

    Erste Erfahrungen: Der Tisch ist superstabil. Ich wollte erst 40*80mm Profile als Tischbeine für mehr Stabilität, das wurde aber zu teuer und war nach jetziger Erfahrung auch nicht notwendig. In die Nuten der Profile passen die JUUMA Schraubzwinge für T-Nut, z.B. von Dieter Schmid. So kann ich Werkstücke/Anschläge oben auf dem Tisch oder seitlich einhändig festspannen. Ich kann meine Tischplatte durch Lösen von 4 Schrauben um nur 1/2 Drehung einfach abbauen – da das Untergestell kleiner ist als die Platte, spar ich so noch mal Platz. Die Fräse sitzt 100% stabil an der Fassadenplatte, da biegt sich nix. In die zwei Verstrebungen habe ich noch je eine 18mm Sperrholzplatte als Boden einpasst – grade so viel Platz gelassen, dass ich die Motoreinheit der RT0700 aus der unter dem Tisch angeflanschten Oberfräseinheit rausnehmen kann und so z.B. Fräser wechseln kann. Passt also alles jut 🙂 Fräsanschlag hab ich noch gebaut, weil ich noch zu viel unterschiedliche Konzepte ausprobier. Kommt noch.

    • Hallo Icke,
      ja, der Bericht zum Frästisch ist schon ezwas älter, ist aber nach wie vor einer meiner meistgelesenen Beiträge. Deshalb danke für Deine Erfahrungsbericht. Hast Du auch Bilder? Wenn ja, melde Dich einfch per EMail, dann kann ich die hier hochladen.

  9. Ich möchte diesen Tisch auch bauen, allerdings kosten mich die Profile ohne Winkel und Befestigung knapp 100 EUR bei einem 10cm Preis von 9,5 EUR. 16 Winkel mit Schrauben kosten insgesamt 64 EUR. Sind die Preise nur gestiegen?

  10. Kai Rücker

    Hallo Wolfram,

    ich habe wie du eine Trend in meinem selbstgebauten Frästisch verbaut. Die Verstellung von oben ist sehr komfortabel, dabei habe ich aber ein Problem. Wenn ich die Klemmung der Hubsäulen betätige und danach um z.B. die Fräshöhe nach zu justieren löse, rutscht mir der Fräser auf ein sichtbares tieferes Niveau. Eine genaue Einstellung ist deshalb nur schwer möglich. Ich denke es liegt an den Vibrationen, die sich auf die Mutter auf der Gewindestange (Messing Farben) übertragen und sich diese nach unten bewegt. Hast du ein ähnliches Problem oder sogar eine Lösung?

    Viele Grüße,
    Kai

    • Hallo Kai, das Problem dass die Fräshöhe durchsackt habe ich nicht. Allerdings verstehe ich Deine Anmerkung mit den Vibrationen nicht. Läuft die Maschine während Du die Höhe verstellst?

  11. […] I’ve seen many home made router table fences where the sacrificial plates have a 45 degree angle at their vertical edge at the table router side. Examples are here, here, here, here, here, here, and here. […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.