Grundlagenwissen Werkzeug

Wartung und Pflege von Akkuschraubern

Der Akkuschrauber benötigt wie jedes andere Werkzeug auch eine gewisse Pflege für eine lange Lebensdauer.

Garderobe0223Hier folgen einige Tipps wie man seinen Akkuschrauber nach dem Kauf behandeln sollte.

Reinigung

Beim Schrauben mit dem Akkuschrauber entstehen im Gegensatz zum Bohren keine Späne, sondern nur feine Staubpartikel. Daher reicht es in der Regel nach der Nutzung des Akkuschraubers völlig aus, das Gerät mit einem fusselfreien Tuch oder Staublappen abzuwischen. Durch das Entfernen der Staubreste wird dafür gesorgt, dass kein Schmutz in das Getriebe gerät und der Motor beim nächsten Einsatz nicht unnötig überhitzt.

In regelmäßigen Abständen empfiehlt sich außerdem eine Grundreinigung, die mittels

– Staubsauger
– Reinigungsbürsten
– Putztüchern und Polierutensilien

durchgeführt werden kann. Insbesondere bei Akkuschraubern mit Bohrfunktion, bei denen mit Spanresten zu rechnen ist, müssen Rückstände aus dem Gerät entfernt werden.

Kritisch sind hier immer die Bereiche mit Kühlschlitzen. Hier können die Partikel ins Geräteinnere eindringen und Schaden anrichten. Am besten mit einem Staubsauger diese Schlitze aussaugen. Vom EInsatz eines Kompressors und Druckluft ist abzuraten, denn so werden die Schmutzpartikel nur noch tiefer ins Geräteinnere geblasen.

Akku-Wartung

Die Lebensdauer eines Akkus kann verlängert werden, wenn bei der Aufladung einige Besonderheiten beachtet werden und eine regelmäßige Wartung erfolgt. Dabei muss zwischen verschiedenen Akku-Typen unterschieden werden:

Lithium-Ionen-Akku: Grundsätzlich verträgt der Lithium-Ionen-Akku nicht den vollen Ladungsstrom, wenn der Ladezustand nicht tief genug ist. Gleichzeitig sollte aber auch keine Tiefenentladung stattfinden oder eine ständige 100%ige Akkukapazität vorliegen. Vor der Nutzung des Akkuschraubers muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Akku einen Mindestladezustand hat, der für die Arbeiten ausreicht. Für den Fall der Fälle ist es empfehlenswert, immer einen geladenen Ersatz-Akku zur Hand zu haben. Der große Vorteil von Lithium-Ionen-Akkus ist, dass sie nicht unter dem Memoryeffekt leiden. Mehr Informationen zum Memoryeffekt findet ihr hier: https://www.akkuschrauber.com/memoryeffekt/.

Nickel-Cadmium-Akku: Vor der ersten Inbetriebnahme sollte der Nickel-Cadmium-Akku immer vollständig aufgeladen werden. Bei dieser Akku-Art sollte auf eine regelmäßige komplette Entladung sowie eine anschließende vollständige Aufladung geachtet werden, um dem Memoryeffekt zu entgehen. Auf diese Art bleibt der Akku auch nach vielen Nutzungen noch problemlos einsatzbereit.

Akkuschrauber5Grundsätzlich werden Akkus durch Überladung geschädigt, das heißt ein vollgeladener Akku sollte umgehend vom Ladegerät entfernt werden. Das gilt vor allem bei den preiswerten Akkuschraubern, denn diese werden vielfach mit Ladegeräten ohne Endabschaltung geliefert.

Ladegerät

Neben dem Akkuschrauber und dem Akku ist auch das Ladegerät eine wesentliche Komponente des Akkuschraubers. Daher sollte man auch diesem Gerät ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Akkuschrauber6Der kritische Punkt beim Ladegeräte sind die Kontakte auf der Anschlußplatte. Werden diese durch Staub verschmutzt oder sind diese oxidiert, kann die Ladeautomatik nicht mehr ordungsgemäß arbeiten. Die Folge können dramatisch sein. Entweder werden die Akkus nicht mehr vollständig geladen oder diese werden überladen, weil die Ladespannungserkennung nicht mehr korrekt arbeiten kann. In beiden Fällen wird die Lebensdauer der Akkus erheblich verkürzt.
Daher sollten die Ladegeräte so aufgestellt werden, dass diese nicht unnötig verstauben und vrschmutzen.

Lagerung

Nach der Beendigung jeder Arbeit sollte der Akkuschrauber zusammen mit dem Ladegerät in einem geschlossenen Werkzeugkoffer gelagert werden. Der Werkzeugkoffer sollte an einem trockenen Ort aufbewahrt werden, da so keine Feuchtigkeit in das Gehäuse des Gerätes eindringen kann. Grundsätzlich sollten Akkus, die über längere Zeit nicht genutzt werden, in einem halb geladenen Zustand aufbewahrt werden.
Bei der Lagerung der Akkus müssen außerdem extreme Temperaturen ausgeschlossen werden. Ein Lithium-Ionen-Akku sollte niemals im Auto in der prallen Sonne gelagert werden. Wird der Akku überhitzt, verliert er umgehend seine Kapazität.

8 Kommentare zu “Wartung und Pflege von Akkuschraubern

  1. Hallo Wolfram!

    Das sind einige wichtige Heim- und Handwerker-Tipps! Klasse! Dürfen wir von unserer Facebookseite aus auf Deinen Artikel mit Foto verlinken?

    Viele Grüße,
    Dein SPAX-Team

  2. Hallo Wolfram,

    sehr gute Anleitung. Leider fehlt diese Pflege oft in der Praxis. Ich kann mich nur zu gut erinnern wie mein Lehrmeister mich hin und her geschickt hat: Zeit für die Maschinen Pflege gab es aber keine.

    Find ich sehr gut, wie Du mit Deinen Werkzeugen umgehst.

  3. Hallo Wolfram,
    sehr gute Tipps in deinem Beitrag. Einen kleinen zusätzlichen Tipp hätte ich da noch. Bei längerer Lagerung (ohne Benutzung) sollte man den oder die Akku/s aus der Machine nehmen. Somit wird eine Entleerung des Akkus durch Kriechstrom vermieden und man erlebt keine böse Überrachung bei der Benutzung nach längerer Nichtbenutzung.

    Gruß
    Daniel

  4. Nach dem Bohren in Stein oder Holz puste ich meinen Akkuschrauber einfach kurz mit meinem Kompressor einfach kräftig ab. Mit dem Tuch finde ich läuft man Gefahr dass man den feinen Sraub immer weiter in die Ritzen reinwischt.

    • Lieber Daniel, das mit der Druckluft ist genau die Methode Deinen Akkuschrauber in Rekordzeit zu ruinieren. Du bläst nämlich den ganzen Dreck ins Innere des Schraubers – dort wirkt es wie feiner Schmirgel und zerstört die Lager.

  5. Das Ausblasen mit dem Kompressor ist bei allen Namen haften Geräten kaum ein Problem. Ich weiß nichtmehr welcher aber bei einem Hersteller steht in der Bedienungsanleitung zur Pflege genau das: gelegentliches Ausblasen mit Druckluft. Diese sollte jedoch Ölfrei sein um ein Verkleben der Staubs zu vermeiden.
    Es werden hier gedichtete Kugellager benutzt und idR hat der Anker genug Abstand zum Stator, da passiert auch nichts. Des weiteren saugt der Schrauber zur Motorkühlung ja selbst Luft an die zu diesem Zeitpunkt mit Staub gesättigt ist. Überleben die Schrauber problemlos. Man stelle sich nur mal nen Bohrhammer beim Steckdosensenken vor, der nach drei Staubkörnern die Hufe hochreist.
    Natürlich sollte man nicht manisch nach jeder Benutzung alles wegpusten, und eine vorherige Grundreinigung mit dem Lappen ist auch zu empfehlen. Aber vorm Winterschlaf spricht da nichts gegen.

    Wer es sich zutraut kann auch den Schrauber spalten und die fiesen Ablagerungen innen mit ner sollen Zahnbürste zu leibe rücken. Da staunt man nicht schlecht was Staubsauger, Druckluft etc nicht schaffen und als dicker Brösel sicher weit mehr Schaden im Gerät anrichtet.

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