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Dutch Toolchest – eine Werkzeugkiste (Teil 5)

Als letzter Schritt folgt hier der Innenausbau meiner Dutch Toolchest. Damit kann die Kiste dann mit Werkzeugen befüllt und „in Betrieb“ genommen werden.

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Die Aufteilung des Innenausbaus der Kiste ist sehr stark von der persönlichen Arbeitsweise abhängig. Mittlerweile gibt es zahlreiche Nachbauten der Dutch Toolchest im Internet zu bewundern und dementsprechend auch viele Anregungen für den Innenausbau.

Ich habe mich im ersten Schritt für eine klassische Aufteilung entschieden – hinten eine Leiste für die Beitel und andere häufig benutzten Werkzeuge. Die Hobel liegen vorne, die Sägen in einer Halterung dahinter.
Der gesamte Innenausbau der Werkzeugkiste ist nur geschraubt, nicht geklebt. Dies erlaubt es, jederzeit die Aufteilung zu ändern, falls dies nötig wird.

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Der erste Schritt ist die Montage der hinteren Halterung. Dies ist ein 3cm breiter Streifen 22mm dickes Multiplex. Darin sind Löcher mit 12mm Durchmesser im Abstand von je 3cm. Im Bereich der breiten Beitel sind die Löcher in der Leiste entsprechend verbreitert damit die Beitel bequem hineinpassen.

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Das ganze schaut recht einfach aus, ist aber doch recht zeitaufwändig bis alles passt. Mit den Leisten für die Hobel geht es weiter. Dies sind 6mm breite und ca. 1cm hohe Leisten aus Ahorn die mit SPAX-Schauben 3*25 verschraubt sind.

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Damit die Leisten nicht splittern sind diese vorgebohrt und angesenkt.

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Der Starret Kombinationswinkel ist mit zwei Haltern an der rechten Vorderseite montiert und so leicht zu erreichen. Auf der linken Seite plane ich noch Halter für Stifte, Reissnadel und andere kleine Werkzeuge, die für die hintere Halteleiste zu klein sind.

Nach dem ersten Einräumen fehlte mir dann doch eine Möglichkeit, den ganzen Kleinkram sinnvoll unterzubringen. Einfach den ganzen Kram oben in ein Fach werfen war nicht so mein Ding.
Ich habe mich daher entschlossen eine Schublade im unteren Fach einzubauen.

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Die Schublade ist aus 8mm Sperrholz gebaut. Die Teile verklebt und dann einfach mit 1,2*20mm Drahtstiften zusammengenagelt. So erspare ich mir den Einsatz von Schraubzwingen und kann sofort weiterarbeiten.

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Die Schublade läuft auf zwei glattgehobelten Ahornleisten. Um diese mit gleichem Abstand in der Werkzeugkiste zu montieren, wird die Leiste an ein Holz angelegt, dass die gleiche Höhe wie die Schublade hat. Mit drei Schrauben wird die Leiste angeschraubt.

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Um die Schublade bequem herausziehen zu können, habe ich noch zwei Fingerlöcher mit 25mm Durchmesser in die Vorderseite gebohrt.

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Der letzte Schritt ist die Montage einer Sägenhalterung. Hier kann ich bis zu 4 kleinere Sägen unterbringen. Hier kommt wieder 22mm Multiplex zum Einsatz.
Beide Teile werden aufeinander gelegt und dann zusammen ausgesägt bzw. geschlitzt. Dazu werden einfach mit den jeweiligen Sägen passende Schlitze eingesägt, in welche die Säge dann hineingesteckt werden.

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Die Halter sind mit je zwei Schrauben diagonal an den Ecken festgeschraubt.

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Damit ist der Bau meiner Dutch Toolchest vorläufig abgeschlossen. Der gesamte Zeitaufwand waren rund 35h – davon hat der Bau der eigentlichen Kiste nur knapp 6h gedauert. Unerwartet viel Zeit ist in das Spachteln und die Lackierung der Werkzeugkiste geflossen. Auch der Innenausbau hat erheblich länger gedauert als gedacht. Man muß hier doch mehr nachdenken und auch einige „Trockentests“ machen, bis man eine sinnvolle Einteilung gefunden hat. So hat dieser Schritt fast das ganze Wochenende in Anspruch genommen.

Jetzt werde erst einmal mit der Kiste arbeiten und dann meine Erfahrungen berichten.
Eventuell rüste ich noch ein Schließblech für ein Vorhängeschloss nach.

5 Kommentare zu “Dutch Toolchest – eine Werkzeugkiste (Teil 5)

  1. Hi Wolfram,

    schöner Bericht. Es gefällt mir das Du, so wie ich auch, Dich mit den amerikanischen und englischen Woodworkern beschäftigst.

    Dei Toolchest macht Lust auf mehr. Für meinen Geschmack hast Du aber zu viel Schrauben in die Front gehauen. Ein paar Lamellos hätten es da auch getan. Aber das ist nun mal Geschmacksache. Und eigentlich ist es ja eine Werkzeugkiste. 🙂

    Ich ziehe demnächst auch in eine neue Werkstatt, da wird es dann auch wieder einiges zu bauen geben für Werkzeug und Maschinen.
    Ich hoffe ich komme endlich dazu mir eine Paul Sellers Workbench zu bauen.

    Danke für den Tipp mit dem Gabun.

    Gruß Andi – Alwaysworkingman

    • Hallo Andi,

      Lamellos zu verwenden hatte ich auch überlegt, bin aber davon abgekommen, weil der Bau zügig von statten gehen sollte. Mit den Spaxschrauben kann man gleich weitermachen.
      Ja, sind mehr Schrauben drinn als bei den Amis, aber ich wollte es halt stabil haben 😉

  2. Schön zu lesen, wie Dein Projekt weitergeht, Wolfram! Die fertige Werkzeugkiste sieht echt super aus! Du hast Recht: Eins ist jetzt garantiert, dass es mit den vielen SPAX hält. 🙂
    Viele Grüße, Dein SPAX-Team

  3. Heidi Stober-Ehrhardt

    Hallo Wolfram,
    mein Sohn bastelt gern und hat schon einige sehr schöne Sachen aus Holz gebaut.
    Deshalb möchte ich ihm einen Bauplan für eine Werkzeugkiste sowie das entsprechende Material dazu schenken. Beim Suchen im Internet bin ich auf Dein Projekt gestoßen, das mir sehr gut gefallen hat.

    Meine Frage: Kann man für diese Werkzeugkiste eine Stückliste mit allen Einzelteilen und Abmessungen bekommen? Selbstverständlich gegen Bezahlung. Die Anleitung, wie er vorgehen muss, kann er aus Deinen hervorragend gestalteten Bildern entnehmen.

    Ich habe vor, die einzelnen Holzteile schon im Baumarkt zuschneiden zu lassen, so dass er nur noch montieren und die Innenausstattung machen muss. Ich glaube, das ist schon Herausforderung genug.

    Gruß
    Heidi

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