Hier ein Miniprojekt für den beginnenden Heimwerker: Ein kleines Massivholz-Regal aus einem Brett – und gebaut in etwas mehr als 60 Minuten.

Sebastian wollte ein kleines Regal über seinem Schreibtisch und es sollte schnell gehen. Da wir von Julias Nistkastenprojekt noch eine Leimholzplatte übrig hatten, wurde diese als Ausgangsmaterial gewählt.

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Und so wird es gemacht:

Zuerst werden die Schnittlinien aufgezeichnet – die horizontalen Schnitte für die Nuten und die späteren Trennschnitte. Dann kommt die Handkreissäge zum Einsatz.

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Mit einer Führungsschiene ist das ganze kein Problem. Im ersten Schritt wurden die Nuten einfach mit der Handkreissäge gemacht – 7 Schnitte nebeneinander über die ganze Breite des Brettes und die 16mm Nut ist fertig. Hier könnte man alternativ natürlich auch die Oberfräse einsetzen oder einen Nuthobel.

Anschließend wird das Brett einmal Quer und anschließend der Länge nach aufgetrennt, sodass die beiden Seitenteile und die Bodenbretter entstehen.

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Dieses Bild zeigt das Ergebnis. Damit sollt es für jeden nachvollziehbar sein, wie das Brett aufgesägt wird. Aus optischen Gründen wurden die Seitenteile noch ein wenig abgeschrägt. Diese kleinen Ecken sind dann auch neben dem Sägemehl der einzige Abfall, der von diesem Brett übrigbleibt.

Wenn sorgfältig gearbeitet wurde, kann dann sofort mit dem Zusammenbau begonnen werden. Zuerst eine „Trockenprobe“ ob alles passt, dann kommt der Leim zum Einsatz.

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In die Nuten wird Weißleim gegeben, anschließend die Bretter in die Seitenteile gesteckt. Zum Schluß alles mit Schraubzwingen fixieren und auf mit dem Winkel nochmal kontrollieren. Dann den Leim trocknen lassen.

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Es ist sinnvoll auf beiden Seiten Zwingen anzusetzen, damit alles schön rechtwinklig wird.

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Zum Schluss werden noch zwei Stuhlwinkel montiert, an denen dann das Regal aufgehängt wird. Dazu werden am oberen Brett kleine Nuten eingearbeitet, damit der Winkel mit der Rückseite bündig ist. Die Winkel werden aufgelegt, die Breite markiert und dann mit einer feinen Säge eingesägt. Mit dem Beitel wird die Nut anschließend ausgearbeitet.

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Mit kleinen Senkkopfschrauben wird der Winkel fixiert. Eine Schraube in die Rückseite, eine Schraube von unten in den Regalboden.

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Damit ist das Regal fertig zum Aufhängen.

Der gesamte Bau des Regals – ohne die Trockenzeit für den Weißleim – hat etwas mehr als eine Stunde gedauert.
Die Materialkosten betragen knapp 14 EUR – 12,95 EUR für das Leimholz, 0,95 EUR für die beiden Stuhlwinkel. (Stand 2013)

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Der Ergebnis ist ein sehr stabiles Regal, das sich auch unter großer Last nicht verformt.

Fazit: Mit einer Handkreissäge, Weißleim und ein paar Zwingen ist der Bau eines solchen kleinen Regals ein ideales Nachmittagsprojekt. Es kann auch von wenig erfahrenen Holzwerkern in Angriff genommen werden.

3 Kommentare zu “1 Brett + 1 Stunde = 1 Regal

  1. Finde ich toll. Aber auch durch die zwei Zwingen muss es nicht zwangsweise ein rechter Winkel werden. Es hat zwar geklappt, wie es aussieht, aber wenn die Wände höher wären, dann würde ich mich nicht darauf verlassen, da die Hebelkräfte dann wesentlich größer werden.

  2. Die Zwingen müssen über den beiden Nuten angestzt werden, dann klappt es. Voraussetzung ist natürlich, dass die Nuten überall gleich tief sind.

  3. Ein Stundenregal! Tolle Idee, vielleicht werde ich das für meine Küche nachbauen. Mit der genauen Anleitung ist das bestimmt gut machbar 🙂 Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“

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